Epilog

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Mein Herz raste vor Aufregung, während ich mich fest an Logans Arm klammerte. Ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, in den hohen Schuhen nicht zu stürzen, doch ich war viel zu abgelenkt.

Abgelenkt von den weißen Rosen, die überall verteilt waren und alles in eine wunderschöne Atmosphäre tauchten. Abgelenkt von meiner besten Freundin und meiner Schwester, die mich beide aufgeregt und vor allem stolz angrinsten. Abgelenkt von George, der mir lächelnd zuzwinkerte und aufmunternd nickte.

Doch am allermeisten lenkte mich mein Freund ab. Mein Verlobter und in wenigen Minuten mein Ehemann. Beinahe schüchtern sah er mich aus seinen braunen Augen an, ließ seinen Blick über mein weißes Kleid gleiten und blieb dann schließlich bei meinen grün funkelnden Augen hängen. Ein vorsichtiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als ich endlich vor dem Altar angekommen war.

Kaum hatte Logan sich aus meinem klammernden Griff befreit, nahm Kingsley meine Hand. Kurz beugte er sich zu mir vor und flüsterte mir drei Worte ins Ohr. Die drei Worte, die mich noch immer genauso zum Kribbeln brachten, wie beim ersten Mal an dem Abend des Schulballs. Oder beim zweiten Mal, als er mich aus dem Pixel Paradise abgeholt hatte und ich ihm einen unserer Lieblingskekse mitbrachte. Oder bei dem einen Mal, als wir bei unserem ersten gemeinsamen Urlaub auf der Brooklyn Bridge standen und einen Schlüssel in den Hudson River warfen. Oder bei dem einen Mal, als ich ihm das Ultraschallbild zeigte.

Fast als hätte das Baby meine Gedanken gelesen, spürte ich genau in dem Moment einen kleinen Tritt in meinem Bauch. Unwillkürlich begann ich zu lächeln und erwiderte Kingsleys Worte mit einem sanften Händedruck.

Ich bekam von der Zeremonie kaum etwas mit. Sie verging rasend schnell und gleichzeitig zog sich die Zeit wie Kaugummi. Beinahe so, wie das berühmte 3-Tage-Gitarrensolo von Brian May - wunderschön, ewig lang und doch viel zu kurz.

Ich hatte Tränen in den Augen, als Kingsley seine Lippen schließlich mit meinen verschloss und die Hochzeitsgäste zu jubeln begannen. Kayla, Bella, Logan - alle waren gekommen. Sogar Jordan Blakely war mit seiner neuen Flamme dabei. Die Einzige, die nicht gekommen war, war Rebecca. Ich hatte meiner Stiefmutter trotz allem, was sie mir in meiner High-School-Zeit angetan hatte, zu unserer Hochzeit eingeladen. Doch ich war mehr als erleichtert gewesen, als sie abgesagt hatte.

Mittlerweile hatten wir so gut wie gar keinen Kontakt mehr. Über Arabella erfuhren wir das Nötigste von einander, doch ich war unendlich froh, dass ich ihrer Hölle endlich entkommen war. Mit Kingsley hatte es seinen Anfang gefunden - er hatte mich vor Rebecca geschützt, war kaum noch von meiner Seite gewichen und hatte seinen Dad mit mir sogar zur Polizei geschickt. Viel gebracht hatte das nicht, da sie nicht ausreichend Beweise hatten, doch immerhin hatte meine Stiefmutter dadurch gemerkt, dass sie das Limit schon längst überschritten hatte.

Wieder spürte ich eine leichte Bewegung in meinem Bauch. Schnell griff ich nach der Hand meines frisch vermählten Ehemannes und legte sie auf meinen Bauch. Das Baby rührte sich noch einmal und Kingsley konnte zum ersten Mal ein Lebenszeichen seines Kindes spüren. Ehrfürchtig schaute er auf meinen Bauch, in meine Augen und wieder auf meinen Bauch.

"Das ist unglaublich", flüsterte er mit Tränen in den Augen. Alles, was ich als Antwort zustande brachte, war ein einfaches Nicken, bevor wir von den Glückwünschen unserer Hochzeitsgäste überrollt wurden.

"Ich freu mich so unglaublich für euch beide", quietschte Bella mir ins Ohr, während sie mich fest an sich drückte. "Ich kann es gar nicht glauben, dass meine Schwester jetzt verheiratet ist!"

Schon seit Jahren hatten wir uns nicht mehr als Stiefschwestern bezeichnet. Wir wurden Freundinnen und hatten ein richtig schwesterliches Verhältnis und mittlerweile konnte ich mir eine Welt ohne sie gar nicht mehr vorstellen.

"Danke", sagte ich schlicht, doch ich meinte so viel mehr. "Ich bin mir sicher, du findest deinen Traumprinzen auch noch."

Ein halbherziges Nicken war die Antwort. Dann wurde sie schon weiter geschoben, überreichte Kingsley noch ein kleines Geschenk (was meiner Meinung nach wirklich überflüssig war - schließlich hatte sie mit Kayla und Logan alles geplant, organisiert und wundervoll gemeistert.)

Logan war der nächste in der Reihe. Seine Glückwünsche fielen zwar kürzer aus, doch ich wusste genau, was er mir mit den wenigen Worten alles sagen wollte. Er war einfach kein besonders überschwänglicher Mensch. Ganz im Gegensatz zu seinem Freund, der uns vollkommen gerührt das nächste Geschenk überreichte.

Kingsleys' Dad George, Kayla, Jordan und gefühlt tausend anderer Gäste beglückwünschten und drückten uns und der Geschenketisch war irgendwann so voll, dass kaum noch etwas darauf passte.

Noch vor dem Essen tanzten wir als das frisch vermählte Paar den Hochzeitstanz, bevor wir uns das drei-Gänge-Menü schmecken ließen und ich beinahe das Schokomousse auf mein weißes Kleid schmierte.

Der ganze Tag war absolut perfekt - ich hätte es mir im Traum nie so ausmalen können. Kingsley war die große Liebe meines Lebens, dessen war ich mir vollkommen sicher. Und obwohl ich am Ende des Tages so müde war, dass ich unsere Hochzeitsnacht verschlief, während Kingsley mit Torte bestückt einen James Bond nach dem anderen anschaute, kam es mir vor, wie in einem Märchen.

- The End -

When I Lost My Book - Kind Of A Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt