Kapitel 29

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Jason und ich saßen an diesem Abend noch lange an der alten Farm und redeten. Ich hatte mich dazu entschlossen meinem Vater eine Chance zu geben. Jedoch meine Mutter würde etwas von mir zu hören bekommen. SIe kann froh sein, dass sie gerade so weit weg ist. Am liebsten würde ich ihr eine kleben. 

Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Dario und erzählte ihm von der ganzen Situation. Er hörte es sich schweigend an und tröstete mich. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn machen würde. Als wir aufgelgt hatten, Skypte ich mit Sam  und Tyler. Sie waren ähnlich überrascht wie Dario, vor allem Sam, denn sie wusste ja nicht wirklich viel von meiner Familie. Tyler hingegen hatte ich das mit meinem Vater früher schoneinmal erzählt.

"Jetzt ergibt das ganze auch irgendwie einen Sinn" meinte er und schaute trotzdem verwirrt. Ich musste lächeln als ich ihn so sah. Plötzlich klingelte Tylers Handy. Er sah uns entschuldigend an und nahm ab. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte und wusste auch nicht, mit wem er redete. Am ende hörte ich nur "jap das machen wr, ich sag ihr bescheid. Bis dann"

Als ich ihn danach fragte, winkte er nur ab und meinte, er müsse nun gehen. Mit einem kurzen "hab euch lieb" loggte er sich aus.  Auch Sam meinte, sie müsse nun los. Ich nickte und versprach ihr noch, sie auf dem laufendem zu Halten.

Die nächsten zwei Tage passierte nichts großartiges. Ich verbrachte viel Zeit mit Jay und wenn er mal nicht da war, dann ging ich Rian besuchen, oder spielte auf meiner Gitarre. Doch ich hatte heute beim spielen eine Entscheidung getroffen, nachdem meine Mutter mich angerufen hatte. Ich hab lange mit ihr geredet und sie wusste nun, dass ich verdammt enttäuscht von ihr war. Als sie mich jedoch fragte, ob ich wissen wollen würde, wer mein leiblicher Vater ist, wurde mir etwas klar. Ich hatte einen Vater. Einen wundervollen Vater, der mir so viel begebracht hatte. Auch wenn er die letzten Jahre viel falsch gemacht hatte. Er war immer mein Vater und er würde es auch immer bleiben. Egal was meine DNA dazu sagt. Es war mir egal. Ich brauchte keinen "Leiblichen Vater" Ich habe ihn. 

"Nein Mum, aber ich muss los, bis dann" Und ohne eine Atwort abzuwarten, legte ich auf. Ich hatte einen Vater. Meinen Vater.

Ich lief von der Farm aus direkt zum meinem alten Haus und klingelte. Keine halbe Minute später wurde die Tür geöffnet und ich sprang meinem Vater in die Arme.

Erst war er überrascht und stand nur da, dann legte er seine Arme um mich und drückte mich an sich. "Ich hab dich lieb" murmelte ich gegen seine Brust und er hob mich hoch. "Ich dich auch meine kleine Prinzessin" eine Träne lief seine Wange herunter. 

Ich blieb noch lange bei ihm und redete mit ihm. Ich erzählte ihm von meiner neuen Schule, von Sam und Tyler.

"Tyler?" fragte er intressiert und sah mich erstaunt an. So wie der Kerl, mit dem du immer geschrieben hast? Ich nickte und er sah mich überrascht an. "Wie klein die Welt doch ist" lachte er und ich stimmte ein. Dann erzählte ich ihm von Emi und Dario. Ich erzählte ihm, wie ich Dario vor ein paar Wochen das erste mal sah, wie er diesen Max zusammen geschlagen hat, wie es sich im nachhinein herrausstellte, dass er es machte, weil Max schuld war, dass seine Schwester nicht mehr laufen konnte. Er sah mich prüfend an und meinte dann "Ich kann diesen Dario verstehen, auch wenn Gewalt nicht richtig ist. Ich hätte wohl genauso gehandelt, wenn das meiner Schwester passiert wäre."

Erstaunt sah ich ihn an. Ich hatte jetzt eher erwartet, dass er mir darüber eine Moralpredigt hällt. "Da gibt es nochwas was ich dir sagen muss" Ich sah ihn unsicher an und fragte mich wie er wohl reagieren würde, wenn er erfahren würde, dass ich und Dario zusammen waren. Schließlich hatte ich ihm gerade erzählt, dass ich ihn durch eine Schlägerei kennengelernt hatte. "Du bist in ihn verliebt oder, also dieses Dario" meinte mein Vater und ich schaute ihn entgeistert an, woher wusste er sowas? Er schmunzelte als er meinen Gesichtsausdruck sah. "Deine Augen sprechen Bände wenn ud über ihn redest. Außerdem bist du rot geworden, als du seinen Namen sagtest. Ich hab also recht, du magst diesen Dario?"

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