Unscheinbar

Kapitel 48 :) Jayler♥

Heaven PoV:

Kian und ich gingen zusammen in die Klasse. Zum Glück kamen wir gerade noch rechzeitig vor der zweiten Stunde. Als wir das Klassenzimmer betraten schaute uns der Lehrer streng an und meinte irgendwas von wegen 'schon mal am ersten Schultag zu spät kommen, typisch usw'. Wir murmelten beide ein kurzes "Sorry" und setzten uns auf unsere Plätze. Ich neben Sam und Kian neben einen Jungen in der letzten Reihe, der soweit ich weiß Harry heißt. Sam musste bemerkt haben, dass ich geweint hatte, denn sie strich mir immer wieder sanft über den Rücken. "Was ist passiert, Heav?" "sag ich dir später ok?" . Sie nickte und wir konzentrierten uns auf dass, was uns  unser Lehrer sagte. 

***

Endlich klingelte es zur Mittagspause. Ich hatte zwar keinen Hunger, aber ich wollte Sam endlich erzählen was passiert war. Zusammen verliesen wir das Klassenzimmer in Richtung unserer Spinte. Dort standen schon Tyler und Jason. Ich musste lächeln als ich beide sah. Vor allem wegen Jason, es tat unglaublich gut, ihn wieder bei mir zu haben. Als er mich entdeckte, kam er mir entgegen und schloss mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und er strich mir sanft über die Haare. Dieses kleine Ritual, dass wir hatten schon seit langer Zeit und ich war glücklich es nun wieder machen zu können. Auch wenn hier auf der Schule vieles anders war, als in London. Ich hatte Freunde, wirklich tolle Freunde, die zu mir standen und auf keinen Mike. Doch Jason war nunmal mein bester Freund. Er verstand mich ohne Worte, musste mich nur kurz anschauen um zu merken, was ich gerade brauchte. Genau wie diese Umarmung jetzt. 

Zusammen machten wir uns alle auf den Weg in die Mensa. Dort waren schon fast alle Schüler versammelt und ich lies meinen Blick über die Reihen gleiten. Natürlich suchte ich nach ihm. Da sah ich sie. Emilia und Dario standen in einer Ecke und unterhielten sich. Plötzlich schaute Dario auf. Er sah schrecklich aus, tiefe Augenringe und seine sonst so strahlenden braune Augen waren Matt und müde. Seine Haare waren wirr auf seinem Kopf, nicht ordentlich wie sonst. Unsere Blicke trafen sich und er zog die Augenbrauen angestrengt zusammen. In seinen Augen lag etwas, dass ich nicht lesen konnte. Es tat weh, ihn zu sehen, vor allem als er seinen Blick wieder von mir löste und sich umdrehte. Er sagte Emi irgendwas und sie nickte, dann ging er. Emilia drehte sich zu uns um und kam lächelnd auf uns zu. Doch irgendwie war ihr lächeln nicht echt. Es erreichte nicht wie sonst, ihre Augen, sondern lag nur auf ihren Lippen. Was war da nur los?

"Hey Leute, ich hab Hunger, lasst uns was zu Essen holen" rief Emi uns entgegen und die anderen nickten. Gemeinsam gingen wir zur Essensausgabe. Um Jay nicht zu beunruhigen kaufte ich mir auch etwas, doch wirklich runter bekam ich nicht davon. Viel zu sehr war ich in Gedanken bei ihm. Warum ging es ihm so schlecht? Was war das für ein Blick den er mir zuwarf und was wusste Emilia darüber? 

Jason PoV:

Ich machte mir sorgen um meine kleine. Die ganze Zeit saß sie da und stocherte in ihrem Essen herrum. Ich wusste, sie wollte nichts essen. Ich kannte sie viel zu gut, wenn es darum ging. Immer wenn es ihr nicht gut ging, aß sie viel zu wenig. Ich setzte mich zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter. Sie lächelte mich kurz an und versank dann wieder in ihren Gedanken. Verzweifelt sah ich zu Tyler. Er uns Heaven standen sich nahe, schon bevor sie sich persönlich kannten. Doch er zuckte nur leicht mit den Schultern und sah mich entschuldigend an.  Ich beschloss mit ihm und Heaven nachher zusammen etwas die Gegend zu erkunden. Ty hatte mir von einen kleinen etwas abgelegen See erzählt, andem er früher immer mit seinen Eltern war.

Jedoch wollte Heaven nicht. Und ich kann sie nicht zwingen. Heaven zu etwas zwingen zu wollen, ist wohl das schlimmste was man tun kann. Sie kann dann ziemlich sauer werden. Und eine Heaven, die sauer auf einen ist, möchte man nicht erleben. Sie straft einen dann mit totaler verachtung. Ich hatte das erst einmal durchmachen müssen, und wollte es nie wieder erleben. Damals hat sie 3 Wochen nicht mit mir geredet, mich nichtmal angesehen. Ich weiß nichtmal mehr wieso, aber es war schrecklich.