Heaven PoV:
Die letzten Tage waren wunderschön gewesen und ich merkte immer mehr, wie sehr ich Irland vermisste. Klar meine Großeltern waren wundervoll und ich sah meinen Dad in Deutschland viel öfter. Außerdem lebte ich direkt neben Thommy und Kiki... aber hier war es einfach anders. Ich hatte wieder meine besten Freunde um mich herum, vor allem Jason, Tyler und Sam hatten mir gefehlt.
Gestern waren wir an dem kleinen See, den Tyler und einmal gezeigt hatte und ich redete stundenlang mit Emilia über ihn, über Dario. Sie hatte mir erzählt, dass er sich noch viel mehr zurückgezogen hatte als vorher, sogar vor seiner Familie. Klar hatte mir Kian (mit dem ich auch schon die letzten Monate regelmäßig kontakt hatte) erzählt, dass Dario ruhiger geworden ist und das er sich sorgen machte. Aber meistens vermied er dieses Thema und ich traute mich, aus Angst vor dem was ich eventuell hören würde, nicht ihn nach Dario zu fragen.
Ich machte mir, so absurd es auch klang, sorgen um ihn. Warum kapselte er sich immer weiter ab? Klar er war noch nie der Mensch gewesen, der offen und fröhlich allen gegenüber war, aber bei seinen Freunden und vor allem bei seiner Familie war er sonst so liebevoll und fürsorglich gewesen.
Dafür lief es zwischen Max und Emilia (oder Maxilia, wie Jason sie immer nannte) bestens. Man sah ihnen an, wie glücklich sie miteinander waren und immer wenn Emilia gerade beschäftigt ist, oder auch nur mit geschlossenen Augen daliegt und die Sonne geniest, dann sieht Max sie mit einem herzerwärmenden Blick an. So viel Liebe und Fürsorge liegt in seinem Blick, wie ich anfangs niemals für möglich gehalten hätte.
Seufzend lag ich auf meinem Bett, es war gerade mal 6Uhr morgend und die anderen waren alle noch tief und fest am schlafen. Ich musste an die ersten Tage hier in Irland denken, an die erste begegnung mit Dario und wie er danach immer und immer wieder in meiner Nähe war. Unwillkürlich traten mir die Tränen in die Augen. Was wäre gewesen, wenn ich mit ihm geredet hätte und ihn nicht immer abgeblockt hätte, als er aus dem Koma aufgewacht ist? Würde er sich dann jetzt an mich erinnern? Ich hatte es damals einfach nicht mehr ausgehalten. Immer dieser Blick, der in seinen Augen lag, sobald er mich ansah. Dieses Mitleid, es war zu schrecklich gewesen. Und wie er sich immer mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf fasste, als würde ich ihm unglaubliche Schmerzen bereiten...
Langsam stand ich auf und lies meinen Blick durch mein Zimmer schweifen, so viel war hier in Irland passiert und zu einem Teil von mir geworden. War es falsch nach Deutschland zu ziehen?.. Mein Blick fiel auf ein ganz besonderes Foto an der Wand. Es war damals in London aufgenommen worden, als Dario, Sam und Tyler mich besuchten. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich es mir genau anschaute. Alle, inklusive ich, lächelten in die Kamera, nur Dario nicht. Sein Blick lag auf mir und seine Augen glänzten. Er sah mich auf die gleiche Weise an, wie Max seine Emila ansah...
Ich spürte wie mir die Tränen über die Wange liefen und ich trotz allem lächeln musste. Es waren so viele schöne Erinnerungen und ich konnte und wollte das alles einfach nicht aufgeben. Natürlich hatte ich diesen Abstand mehr als nötig, aber es ging mir besser und ich durfte jetzt einfach nicht aufgeben. Ich nahm das Foto von der Wand und presste es gegen meine linke Brust. "Ich werde uns nicht aufgeben mein Engel" flüsterte ich und strich mir selbst die Tränen aus dem Gesicht.
Nachdem ich sas Foto in einem extra Rahmen auf meinem Schreibtisch aufgestellt hatte, ging ich runter in die Küche und für Thommy und Sam (die unerklärlicherweise auch bei mir schlief) Pancakes zu machen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gleich 8.30 wäre. Jason und Tyler wollten um 9:00uhr kommen um mit uns zum Park zu gehen.
In der Küche beschloss ich auch für die beiden mitzukochen und rührte extra viel Teig an. Kaum hatte ich die ersten Pancakes gebacken, kamen auch schon Thommy und Sam die Treppe herrab. "Morgen ihr zwei Turteltäubchen" rief ich ihnen fröhlich entgegen und kicherte, als ich sah wie beide rot anliefen.
"Morgen Heav" murmelte eine verschlafen aussehene Sam und setzte sich an den Tresen. Ich stellte ihr eine Tasse Kaffee vor die Nase und sie lächelte mich dankbar an.
"Guten Morgen HaHe und hör auf mich so wissend anzuschauen." antwortete mir Thommy.
"Ey ihr zwei, ihr wisst es ist fies wenn ihr Deutsch redet, ich will wenigstens verstehen, wenn ihr über mich ablästert" beschwerte sich Sam. Thommy lächelte sie an und küsste sanft ihre Stirn. "Niemals würde ich etwas schlechtes über dich sagen mein kleiner Engel!"
"Awww" kam es dabei von mir und wir fingen alle gleichzeitig an zu lachen. Erst als die Türe klingelte, kriegten wir und wieder ein und Thommy lief immernoch mit einem breiten grinsen im Gesicht in den Flur um sie zu öffnen.
Nach dem Frühstück, zudem sich dann auch Tyler und Jay gesellt hatten, saßen wir alle im Garten und hörten Tyler beim Gritarrespielen und singen zu, als mich Jason plötzlich etwas weiter weg von den anderen zog.
"Wie gehts dir kleine?" fragte er und musterte mich besorgt. "Mir gehts gut Jay, wirklich du brauchst dir keine Sorgen zu machen." "Aber du möchtest über irgendetwas reden oder?" Ich musste schmunzeln, er kannte mich einfach zu gut. Also nickte ich und wir setzen uns in das not vom Tau feuchte Gras. "Ich hab vorhin etwas beschlossen.."begann ich zu erzählen, während er mich neugierig musterte. "Ich... ich denke ich sollte mit Dario reden!" Überrascht sah mich mein bester Freund an, nickte aber dann. "Ja, das wäre gut. Aber nur wenn du das auch wirklich willst und packst?" wieder setzte er diesen besorgten Blick auf. "Du machst dir zu viele Gedanken Jay, ich pack das, schließlich ist es meine Entscheidung gewesen. Es ist das beste was ich gerade tun kann. Ich denke ich werde ihn morgen besuchen gehen." Bei dem Gedanken daran wieder vor ihm zu stehen, beschleunigte sich mein Herzschlag wie von allein und ich biss mir nervös auf meine Unterlippe.
"Soll ich mitkommen?" Ich schüttelte den Kopf. "Das muss ich alleine klären, aber danke"
Ich schloss Jason noch kurz in eine innige Umarmung und dann gingen wir zusammen zurück zu den anderen.
*****
"Lass mich runter, TOTO DAS IST NICHT WITZIG!" Thommy hatte mich über seine Schulter geworfen und drehte sich mit mir im Kreis. "Erst wenn du zugibst, dass ich viel toller bin als du"
"NIEMAAAALS" schrie ich und wurde gleich darauf mit ein paar schnelleren Drehungen seinerseit gestraft. Als er wieder stand, sah ich eine mir nur zu gut bekannte Person auf uns zukommen. Seine Haare waren vom Wind zerzaust und seine Augen fixierten mich und Thommy genau. Er war dünner geworden, aber immernoch angsteinflösend, wenn man ihn nicht kannte.
Thommy hatte mich inzwischen abgesetzt und umarmte mich, doch ich hatte nur Augen für die Person die uns entgegen kam. Sein Gesicht zeigte Wut und Verzweiflung und seine Hände waren zu Fäusten geballt.
"Dario?" flüsterte ich. Doch er schien mich garnicht wirklich warzunehmen. "LASS....SIE....LOS" knurrte er Thommy an, der ihn sichtlich verwirrt ansah. Plötzlich ging alles ganz schnell und Thommy lag am Boden, Dario über ihn gebeugt...
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♥LIEBE LIEBE LIEBE♥
Ich widme das Kapitel meiner (kleinen) K♥ weil ich es unglaublich toll finde, dass sie das hier liest
Liebe und so♥ und gute besserung :P♥
Danke für die ganzen Reads, Votes, & Kommentare ♥ das bedeutet mir echt viel.
VOTET, KOMMENTIERT, TEILT weiter fleißig♥
mit ganz viel Liebe♥
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Unscheinbar
Teen FictionHeavens leben scheint auf den ersten Blick ganz normal. Jedoch wie schon so oft täuscht dieser erste Eindruck gewaltig. Als ihre Eltern sich plötzlich trennen und sie mit ihrer Mutter weg von London in eine irische Kleinstadt zieht, geht mit einem...