Es ist lange her, da war ich noch ein normaler Junge in Wales, ich hatte normale Freunde und normale Familienverhältnisse. Alles in meinem Leben war schlechtweg durchschnittlich. Jedoch änderte sich das ein paar Wochen nach unserem Umzug. Ich wollte damals auf keinen Fall nach England... und erst recht nicht nach London. Meine Heimat war eine Kleinstadt in Wales und nicht die Hauptstadt von England! So sehr ich auch dagegen war umzuziehen, meine Eltern liesen nicht mit sich reden und so fand ich mich in einem vollbepackten Umzugswagen wieder, der in Richtung London fuhr.
Nach Stunden der Ignoranz zwischen mir und meiner Eltern war es endlich geschafft und so sehr ich mich auch dagegen sträubte, ich war positiv überrascht. Unser neues Haus war wunderschön und auf nicht direkt in der Stadt, eher außerhalb. Ich konnte von hier aus sogar ein kleines Wäldchen sehen.
Ein paar Tage nachdem Umzug kam der Tag, der heute gesehen, alles verändert hat. Und wenn ich alles meine, dann meine ich es auch so. Oft habe ich mich gewundert wie zwei Menschen ein Leben so verändern können. Nein mit ihnen war nichts normal oder durchschnittlich. Alles war einzigartig, ob gut oder schlecht. Und vor allem war ich eins nie mehr.. EINSAM!
An besagtem Tag lief ich in einen Nahegelegenen Park, meine Boxen und meinen Mp3Player in der Hand . Meinen Eltern sagte ich nicht tschüss. Naja um ehrlich zu sein hatte ich nicht mehr mit ihnen gesprochen, seit sie mich zwangen hier her zukommen. Ich wollte jetzt nur noch eins, tanzen. Seit Jahren war es eines meiner liebsten Hobbys. Vor allem Break Dance hatte es mir angetan, von dem Moment an, als ich es das erste mal sah, wusste ich: DAS muss ich lernen!
Sobald ich einen geeigneten Platz gefunden hatte, drehte ich die Musik auf und fing an mich zu bewegen. Tanzen, so seltsam es auch klingen mag, lässt einen einfach nur alles vergessen. Zumindest bei mir war das der Fall.
Ich merkte nur nebenbei, wie sich ein kleiner Kreis an Menschen um mich herum stellte, so gefangen war ich von der Musik und dem Tanzen. Als ich nach knapp einer Stunde genug hatte, stellte ich die Musik aus. Schnell lichtete sich die Menge und ging wieder ihres Weges. Ich wollte gerade gehen, als ich merkte dass zwei Augenpaare mich noch immer musterten. Als ich aufblickte standen dort ein Junge in meinem Alter (also circa 14) und ein Mädchen, dass etwas jünger wirkte. Sie lächelten mich an und stellten sich vor.
Und so lächerlich das auch klang, das war der Augenblick an dem ich wirklich zu leben begann. Die beiden stellten sich als Jason Lenox und Heaven Summers vor und waren wirklich ein Herz und eine Seele. Es war als wären sie eine Person. Und nach und nach nahmen sie mich immer mehr in ihren kleinen Kreis auf. Auf den ersten Blick hatte ich vermutet, die beiden wären ein Pärchen, doch sie verneinten und meinten sie wären beste Freunde oder schon fast Geschwister. Anfangs vermutete ich immer, dass sie eines Tages noch zusammen kommen würden, bis mir Jason in einem Stillen Moment ein paar Wochen später erklärte, er wäre absolut nicht an Mädchen interressiert. Ich fand es überhaupt nicht schlimm einen Schwulen Freund zu haben. Er war immernoch der Jason, den ich kennengelernt hatte, mit dem ich nun zusammen in eine Klasse ging.
Ich war immer an Mädchen interressiert gewesen, niemals wäre es in meinen Sinn gekommen, einen anderen Jungen auch nur anzuschauen, bis zu dem einen Tag im Sommer. Heaven war in Deutschland bei ihren Großeltern, somit waren es nur noch Jason und ich. Wir beschlossen zum See zu fahren und dort ein paar Tage zu Campen.
Am See angekommen bauten wir ersteinmal unser Zelt auf und zogen uns dann sofort um, bei diesem wundervollem Wetter musste man doch einfach nur schwimmen. Jason hatte mir gleich am ersten Tag erzählt, wie sehr er das Wasser liebte und ich konnte ihm dabei nur rechtgeben. Wasser war etwas wundervolles, man konnte richtig abschalten beim Schwimmen.
Glücklicherweise waren nicht viele Menschen hier und wir hatten den See fast für uns alleine. Nach Stunden im Wasser wurde es langsam schon etwas dunkel. Mein Magen knurrte und ich ging schonmal aus dem Wasser um das Feuer anzumachen. Gerade als das Holz richtig brannte und ich mich hinsetzte, kam plötzlich Jason an und schüttelte sich wie ein Hund das Wasser aus den Haaren. „Na warte, das bereust du noch!“ ich sprang auf und rannte ihm hinterher. Er drehte sich zu mir um und lachte. Ich hatte ihn fast eingeholt, als er plötzlich stolperte und ich dadurch auf ihn viel. Ich wollte gerade aufstehen, als er die Arme um meinen Rücken schlang. „Jay?“ fragte ich unsicher. „Ist grade so gemütlich“ meinte er mit einem schiefen grinsen und schaute mir dann direkt in die Augen. Es war als würden mich seine Augen fesseln, ich konnte meinen Blick nicht lösen und merkte wie an der Stelle an der er mich berührte alles kribbelte....
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Unscheinbar
Teen FictionHeavens leben scheint auf den ersten Blick ganz normal. Jedoch wie schon so oft täuscht dieser erste Eindruck gewaltig. Als ihre Eltern sich plötzlich trennen und sie mit ihrer Mutter weg von London in eine irische Kleinstadt zieht, geht mit einem...