Ich bin müde.
Ich habe keine drei Stunden geschlafen, weil ich noch meine Sachen zusammenpacken musste - und jetzt geht es weiter, nach St. Paul, um 8 Uhr morgens.
Auch wenn ich die ganze Zeit daran gedacht habe, bin ich nicht dazu gekommen, Scott oder die anderen anzuschreiben, jede Sekunde war voll, ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, wie ich den Stress überlebt habe, den ich mir selbst gemacht habe.
Ich atme tief durch und lasse mich auf meinen Platz fallen.
Eigentlich hätte ich doch auch später fliegen können, oder?
Ich komme gegen neun an, morgens, und das nächste Konzert ist erst morgen.
Aber nein.
Ich war natürlich schlau und habe nicht bedacht, dass das alles meinen Schlafrhythmus komplett zerstören wird.
Gähnend massiere ich meine Schläfen, die seit dem Konzert gestern durchgehend wehtun.
Sie fordern auch mehr Schlaf.
Und ich verstehe sie ja, aber es geht einfach nicht.
Bis zur nächsten längeren Pause werden wohl Tabletten helfen müssen.Nachdem sich mein Gehirn einen ganzen Tag lang geweigert hat, Scott anzuschreiben, reiße ich mich jetzt zusammen und öffne Twitter.
Meine Hände schweben über der Tastatur meines Laptops, die Privatnachrichten habe ich schon längst geöffnet, aber ich habe keine Ahnung, was ich schreiben soll.
„Hey, ich bins"?
Das würde eindeutig komisch rüberkommen.
Einfach nur „Hey"?
Zu langweilig.
Außerdem weiß er so nicht, dass ich es bin.
Verdammt.
Ich hätte ihnen meinen Namen sagen sollen.
Das hätte alles so viel leichter gemacht.
Ich bin so ein Idiot.Ich zerstöre mir meinen Plan selbst, indem ich mein Selbstbewusstsein immer im Hotelzimmer vergesse.
Aber was heißt schon immer.
Wie oft konnte ich schon mit ihnen sprechen?
Normal, meine ich?
Während sie mich kannten?
Meines Wissens ganz klar nur ein einziges Mal.Vorgestern.
Ich öffne Instagram, vielleicht kann ich Scott auch da anschreiben.
Mein Profil öffnet sich und ich starre die Bilder an.
Das kann ich nicht machen.
Er wird die Fotos sehen, die Texte, die ich dazu geschrieben habe.
Vor allem die Fotos.
An denen ich noch arbeiten kann.
Ich verziehe das Gesicht und schließe Instagram und Twitter.
Wahrscheinlich hat er die Benachrichtigungen sowieso aus.
Wahrscheinlich schaut er nicht mal mehr nach seinen Privatnachrichten.
Wahrscheinlich hat er noch einen anderen Account, mit dem er alles macht, was wirklich Privat ist.
So privat eben, wie es geht, mit der Reichweite, die Pentatonix hat.
Nein, ich werde ihn nicht anschreiben.
Es würde doch eh nichts bringen und mich nur frustriert zurücklassen, weil er mir nicht antwortet.
Ich lasse meinen Laptop aufgeklappt auf dem Bett liegen und gehe zum Fenster.
Heute Abend sehe ich sie wieder, aber nur auf der Bühne.
Für dieses und nächstes Mal habe ich wieder normale Tickets, und auch wenn Lucia und ich uns gedacht haben, dass ich diese Pausen gut gebrauchen könnte, hasse ich uns jetzt dafür.
Dass ich eine Pause brauche, ist doch kein triftiger Grund, um keine VIP-Tickets zu kaufen.
Wie kam ich überhaupt darauf, dass ich eine Pause vom Pentatonix-Kennenlernen brauchen könnte?
Ganz schlechte Idee.
Aber jetzt ist es ja sowieso zu spät.
Die Hauptsache ist doch, dass meine Fragen beantwortet werden.
Oder?
Ist es das, was ich noch will?
Oder ist es inzwischen mehr?
Frustriert lasse ich mich auf das Bett fallen und schlafe kurz darauf erschöpft ein.Das Konzert heute Abend - und alles andere - verdränge ich dabei erfolgreich.
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Nahaufnahme
Fanfiction{Pentatonix FanFiction} „Wir kennen sie alle. Und sein wir ehrlich, nicht von irgendeinem normalen Konzert." Nachdem Amari der A-Capella-Gruppe Pentatonix zum zweiten Mal in ihrem Leben richtig gegenüberstand, geht ihr Plan erst richtig los - Die An...