„Amari ist gemein", stellt Mitch ein paar Stunden später fest, als wir alle zusammen essen.
Anscheinend haben die anderen diesen Satz schon öfters gehört, denn sie warten geduldig darauf, dass er weiterspricht, während ich stumm vor mich hin grinse.
„Sie will mir die Fotos von Phips nicht zeigen", jammert der Tenor.
Kirstie bemitleidet ihn nicht, nein, sie beachtet ihn nach diesen Worten gar nicht mehr - Ihr Kopf schnellt zu Phips, die sichtbar unbeeindruckt die Nudeln isst, die Mitch irgendwie gekocht hat.
„Amari, sag mir wie du es geschafft hast, sie dazu zu überreden", meint Kirstie verblüfft.
Verwirrt schaue ich sie an, bis mir meine erste Begegnung mit Phips wieder einfällt.„Ich habe ihnen böse Sachen angedroht, wenn sie auch nur ein Foto von mir veröffentlichen oder so", grinst sie.
„Ich habe die Bilder gesehen, die sind wirklich gut. Und sie schreien nicht, dass ich ein Teil vom Team bin", meldet sich Phips augenrollend zu Wort, bevor sie aufsteht, um ihren Teller wegzubringen.
„Wieso haben wir eigentlich noch überhaupt keine Fotos gesehen, die du gemacht hast?", fragt Kevin.
Wahrscheinlich erinnert er sich daran, wie begeistert ich von den Kameras war, die sie beim Meet & Greet haben.
„Ihr habt noch nicht gefragt", antworte ich schulterzuckend.
„Dann fragen wir dich hiermit offiziell, ob du uns ein paar Bilder zeigen kannst", grinst Scott und boxt Mitch leicht gegen die Schulter, weil er schmollend auf seinem Platz sitzt.„Auf meinem Instagram-Account sind glaube ich alle Fotos, die ganz okay sind", sage ich, während ich darauf warte, dass mein Laptop aufwacht.
„Ganz okay?", fragt Avi leicht skeptisch. Vor allem aber schwingt in seiner Stimme etwas mit, das mir Mut macht.
Verwirrt blinzele ich und schaue ihn nicht an.
Man hat mir schon oft gesagt, dass ich zu selbstkritisch bin, aber man hat mir noch nie mit zwei kleinen, skeptischen Worten Mut gemacht.
Es ist still, als ich mein Passwort eingebe und schließlich Instagram öffne.
Ich spüre das Grinsen hinter mir, schon bevor ich es sehe.
„Oh mein Gott, das ist unglaublich süß!", ruft Mitch und beugt sich vor, um das Scömìche-Fanart genauer betrachten zu können.
„Okay, das wäre also meine Startseite...", murmele ich und rufe schnell mein Profil auf.
Sonst tauchen noch mehr Bilder auf, auf welchen Scott und Mitch sich ungewöhnlich nahe sind...
„Wir gehen das von unten durch. Dann sieht man wenigstens, wie ich besser werde", seufze ich und scrolle in rasanter Geschwindigkeit durch drei Jahre meines Lebens, bis ich ganz am Anfang angekommen bin.
„Ich fotografiere hauptsächlich Landschaften, ich weiß nicht, ob ihr das langweilig findet...", meine ich und rücke ein Stück zurück, damit alle etwas sehen können.
Nicht nur Pentatonix sitzt hinter mir, auch Esther und Phips haben sich zu uns gequetscht.
„Landschaften sind nicht langweilig!", protestiert Avi.
„Das habe ich gar nicht gesagt!", verteidige ich mich.
„Wo ist das alles?", fragt Kevin und mich beschleicht das Gefühl, dass er das nur macht, um keinen Streit aufkommen zu lassen.
„Frankfurt. In der Umgebung. Meistens Umgebung, in Frankfurt gibt es leider nicht so viel Grün", antworte ich trotzdem.
„Magst du Menschen nicht?", gluckst Avi ein paar Minuten später, als ich immer noch durch die Bilder von Wäldern, Wiesen, Bergen, Bäumen, Blumen scrolle.
„Nicht auf meinen Fotos. Das heute war ein großer Schritt nach vorne", meine ich und zwinkere Phips zu, die mich ungläubig ansieht.
„Das ist nachvollziehbar", seufzt Avi.
Als ich ihn anschaue, spüre ich ein kurzes Ziehen in mir.
In seinen Augen funkelt genau die Begeisterung, die ich hatte, als ich jedes Einzelne dieser Fotos gemacht habe.
Begeisterung, Ruhe, Glück.
Und genau in diesem Moment wird mir klar, dass weder Avi noch ich jemals wirkliche Großstadtkinder sein werden.~~~~~~~~~~
Ihr dürft euch bei sahra0302 für dieses Kapitel bedanken (morgen kommt wie immer auch eins ;))
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Nahaufnahme
Fanfiction{Pentatonix FanFiction} „Wir kennen sie alle. Und sein wir ehrlich, nicht von irgendeinem normalen Konzert." Nachdem Amari der A-Capella-Gruppe Pentatonix zum zweiten Mal in ihrem Leben richtig gegenüberstand, geht ihr Plan erst richtig los - Die An...