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48. Kapitel

Auf dem Rückweg sortieren wir uns wieder in kleine Gruppen, wobei Esther Scömìche diesmal Scömìche sein lässt und sich zu mir gesellt.
Phips unterhält sich mit Avi, und etwas weiter vorne läuft Kirvin.
Ich blinzele verblüfft, als ich merke, dass Phips mich mit ihrem Denken infiziert hat.
„Hast du heute Abend ein wenig Zeit für mich?", fragt Esther mich, als ich mich ihr zuwende.
„Klar", antworte ich, ohne an die Ereignisse vergangener Nacht zu denken.
Als mir das einfällt, ist Esther allerdings schon längst bei einem anderen Thema angekommen: Fotografie.
„Ich habe Nicole gestern gefragt, ob sie dir die anderen für ein individuelles Shooting hübsch machen würde. Wenn du also nichts dagegen hast, kannst du die Truppe auch einzeln ablichten. Die Fotos für das Album müssen wir wahrscheinlich in irgendeiner Pause machen, die letzten Male hat das immer ewig gedauert, weil sie alle ihren eigenen Kopf haben und das immer mit einbringen wollen."
Avis Schwester verdreht die Augen, grinst dabei aber.
„Können wir das davor nicht durchplanen und sie dann einfach zwingen, sich an den Plan zu halten?", frage ich grinsend.
„Glaub mir, ich habe schon alles versucht, aber gegen fünf Dickköpfe komme ich einfach nicht an", lacht sie.
„Und wann willst du die einzelnen Fotoshootings machen?"
„Zwischendrin einfach mal."
Esther zuckt mit den Schultern und lacht dann auf.
„Wobei wir für Kirstie und Mitch wahrscheinlich auch ein paar Tage einplanen sollten", meint sie.
„Mitch habe ich ja sowieso versprochen, dass ich ein paar Bilder von ihm mache, das können wir innerhalb der nächsten Tage machen", schlage ich vor.
„Mitch sollten wir machen, wenn wir wieder zu Hause sind, sonst hat er keine Klamotten", sagt Esther trocken, stimmt mir dann aber zu.
Und doch gibt mir ihr Einwand zu denken. Wieso habe ich noch nie Mitchs Kleiderschrank zu Gesicht bekommen?
„Das Spannendste ist dir entgangen!", ruft Phips fassungslos und belustigt, als ich sie darauf anspreche.
„Sie lagern ihre Sachen unten im Bus. Wären die oben, wäre kein Durchkommen mehr", erklärt sie glucksend.
„Und dann komme ich mit meinem einen Koffer an. Auch wenn der, zugegeben, ziemlich groß ist. Und meine Tasche habe ich ja auch noch", grinse ich.
„Wir müssen halt nicht raus auf die Bühne", sagt Phips schulterzuckend.
„Redet ihr über Kleider?", unterbricht Mitch uns in dem Moment.
„Schon wieder! Ich sage dir, Amari, das ist nicht mehr normal. Sobald man über irgendwas redet, was man anziehen kann, und sei es ein BH, kommt er an! Als hätte er einen Detektor in sich, der ausschlägt, wenn jemand im Umkreis von einem Kilometer darüber spricht", ruft Phips aus.
Mitch verschränkt gespielt schmollend die Arme.
„Das kann ich bestätigen!", ruft Kirstie von vorne.
Sie läuft immer noch neben Kevin, der von unserem Gespräch aber wohl wenig mitbekommen hat.
Esther hat sich inzwischen Scott geschnappt und redet mit ihm über ein Interview, welches sie morgen früh geben werden.

Als wir am Bus ankommen, wollen mich Phips, Mitch und inzwischen auch Kirstie sofort in ihren Kleiderschrank entführen, doch Esther ist schneller.
„Krisensitzung!", ruft sie in einem Tonfall, der keine Widerworte zulässt.
Das sehen wohl auch die drei Queens um mich ein, denn sie folgen Esther brav ins Innere des Busses.
Unsicher, ob ich in die Krisensitzung mit einbezogen bin, bleibe ich im Eingang stehen.
„Willst du nicht mit darüber entscheiden, wie die Welt morgen über dich redet?", fragt Esther seufzend, als sie mich so verloren sieht.
Verwirrt schaue ich sie an.
„Wir werden Amavi jetzt ordentlich auseinandernehmen", meint Phips grinsend.
Anscheinend haben sie das mit jedem anderen Ship, den Pentatonix hergibt, auch schon gemacht, denn selbst Avi sieht unglaublich entspannt aus.
Und er denkt wohl nicht darüber nach, ob er die anderen in Amavi bestärkt, als er mir die Hand reicht und mich neben sich zieht.
Meine Hand lässt er nicht los, auch nicht, als wir anfangen, über das morgige Interview zu reden.