„Sie ist neun Jahre jünger als ich."
„Wir kennen uns erst seit ein paar Tagen richtig."
„Ihr haltet Händchen", stellt Mitch trocken fest.
Avi und ich schauen uns an, als würde uns das selbst erst jetzt auffallen.
Auch wenn das ganz und gar nicht der Fall ist - Avis Wärme, der leichte Druck seiner Hand, haben mir in der letzten halben Stunde so sehr geholfen.
Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich schreiend weggerannt.
Geflohen.
Als ich mich vorsichtig aus seinem Griff befreien will, schüttelt er nur leicht den Kopf und hält mich fest.
Und er hat ja Recht: Es ist egal, was die anderen denken, wenn sie nur endlich uns und Esther zustimmen und gegen Amavi argumentieren, wenn sie morgen darauf angesprochen werden.
„Das macht ihr auch den ganzen Tag", wirft Phips ein und schaut Scömìche triumphierend an.
Darauf weiß Mitch keine Antwort mehr, und Scott versucht gar nicht erst, dagegenzuhalten.
„Euch decken die anderen auch seit dem Sing-Off", springt Esther auf, „Es wird euch nicht umbringen, neben eurem Geheimnis auch noch ein anderes zu behalten."
Damit ist das Thema anscheinend abgeschlossen, denn die anderen stehen nickend auf, wenn auch teilweise etwas grummelnd.
Avi und ich bleiben mit Esther sitzen, die sichtlich zufrieden damit ist, dass sie sich letztendlich doch durchsetzen konnte.
„Jetzt muss ich nicht mehr alleine mit dir sprechen. Tut mir leid, dass wir das jetzt in der großen Runde gemacht haben, aber gegen Scömìche wäre ich alleine nicht angekommen", entschuldigt sich Esther und verdreht die Augen.
„Schon gut", antworte ich lächelnd, auch wenn ich selbst noch nicht so genau weiß, ob alles gut ist.
Amavi leugnen ist nämlich gleichzusetzen mit meine Identität aufdecken und die ganze Geschichte erzählen.
Die ganze Geschichte, die nicht mal ich vollständig kenne.
„Vielleicht sprechen sie uns auch gar nicht darauf an", sagt Avi, doch in seiner Stimme liegt keine Hoffnung.
Auch Esther schaut ihn nur skeptisch an und verabschiedet sich dann.
„Heute können wir nicht wieder die ganze Nacht durchmachen. Sonst kippe ich morgen beim Konzert um", gluckst Avi leise und steht ebenfalls auf.
„Unterstehe dich", drohe ich grinsend und lasse ihn als erstes ins kleine Bad, während ich mich nach hinten begebe.
Mitch schreit begeistert auf, als er mich sieht.
„Wir sollen es leugnen, nicht wahr? Von keine Gerüchte verbreiten war keine Rede", ruft er begeistert und scheucht die anderen in eine kleine Ecke des Sofas, während er zwei Decken und Kissen holt.
Ich ahne, was er vorhat, doch ich protestiere nicht.
Wenn ich es geschickt anstelle, lässt er mich das Bild machen und posten - und dann kann ich darunter schreiben, was ich will.
„Soll ich das Foto machen?", frage ich also unschuldig, als er das Bett erfolgreich präpariert hat.
Es sieht täuschend echt aus, das muss man ihm lassen. Als hätten zwei Personen darin geschlafen.
Aber man erkennt eben nicht, welche.
Jetzt hält er mir sein Handy hin, die Kamera von Twitter schon offen.
Eigentlich wäre es noch viel besser, wenn Phips das Bild posten würde, aber ich wage es nicht, das jetzt vorzuschlagen, sonst würde Mitch doch noch skeptisch werden.
Ich mache also ein paar Fotos, aus immer neuen Winkeln, bis ich endlich zufrieden bin.
„Ich muss noch bearbeiten!", protestiere ich, als Mitch einen Blick auf den Bildschirm werfen will.
Dass ich damit schon längst fertig bin und eigentlich nach der perfekten Bildunterschrift suche, verschweige ich.
Ein Grinsen huscht über mein Gesicht, als ich Wer hier wohl geschlafen hat? eingebe und das Foto poste.
Dann gebe ich Mitch sein Handy zurück, nicht ohne ein engelsgleiches Lächeln.
Er lacht los, als er sieht, was ich gerade in seinem Namen auf Twitter veröffentlicht habe.
„Das kann sich jetzt wohl auf uns alle beziehen", grinst er und hält den anderen sein Handy hin.
„Ich bin total für Scömìche", meint Kirstie kopfschüttelnd und widmet sich wieder ihrem Gespräch mit Kevin.
„Eins muss man dir lassen, Amari", meint Mitch, „Du weißt, wie man sich gegen uns durchsetzen kann. Und deswegen wird Esther dich nicht mehr so schnell hergeben."
„Wir dich auch nicht!", ruft Kirstie dazwischen und zwinkert mir zu.
Ich antworte mit einem halben Lächeln.
Doch die Frage, ob ich auf Avis oder Pentatonix' Seite stehe, kann ich mir selbst nicht beantworten.
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Nahaufnahme
Fanfiction{Pentatonix FanFiction} „Wir kennen sie alle. Und sein wir ehrlich, nicht von irgendeinem normalen Konzert." Nachdem Amari der A-Capella-Gruppe Pentatonix zum zweiten Mal in ihrem Leben richtig gegenüberstand, geht ihr Plan erst richtig los - Die An...