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51. Kapitel

Die Versuche der Moderatorin, mehr über Scömìche herauszufinden, scheitern kläglich.
Irgendwann gibt sie auf und widmet sich stattdessen einem viel spannenderen, aktuelleren Thema, über welches alle Fans laut ihr sofort Bescheid wissen wollen.
Amari.
Ich verziehe das Gesicht, als mein Name fällt, auch wenn ich wusste, dass das passieren wird.
„Popcorn?"
Ich nicke langsam, bin verwirrt darüber, dass ich meinen Blick eben noch so leicht vom Bildschirm wenden konnte, und jetzt wie gefesselt bin.
Esther hält mir die Schüssel direkt unter die Nase und ich schrecke aus meiner Trance.
„Sie werden nichts Schlechtes über dich erzählen", seufzt sie, als sie mich so angespannt sieht.
Trotz ihrer Worte ertappe ich mich wenige Sekunden später dabei, wie ich meine Fingernägel in meine Handflächen kralle.
Gerade, als ich sie lösen will, fängt Kirstie an, zu reden, und vorbei ist es mit meiner Selbstbeherrschung.
„Wir haben vor ein paar Monaten bemerkt, dass wir einen Fotografen brauchen. Und weil wir unglaublich professionell arbeiten, haben wir in allen möglichen sozialen Medien nach jemandem Ausschau gehalten, der zu uns passen könnte. Unsere Social-Media-Managerin hat irgendwann Amari gefunden, und uns war von Anfang an klar, dass sie perfekt sein würde. Die Fotos, die sie veröffentlicht hat, waren nämlich größtenteils von Konzerten."
„Konzerten von uns. Sie ist schon hinter uns her gereist, bevor wir jemanden gesucht haben", wirft Mitch nickend ein.
„Wir haben sie dann privat angeschrieben und sie zu einem Meet & Greet eingeladen, die unauffälligste Methode, die uns eingefallen ist. Und weil wir uns super verstanden haben, ist sie jetzt unsere Fotografin", schließt Kirstie.
Esther knufft mich in die Seite und erntet dafür einen verblüfften Blick von mir.
„Hat sie sich das gerade ausgedacht, um dich zu beschützen?", fragt Esther genauso verwirrt.
Ich zucke mit den Schultern.
Noch haben sie nicht wirklich über Amavi geredet.
Oder über Frankfurt.
„Scott, du hast Amari vor ein paar Tagen zum ersten Mal euren Fans vorgestellt. War das geplant?"
Scott lacht auf, aber nicht ganz so natürlich wie er es sonst immer tut.
Vielleicht hat Avi ihm inzwischen eine Lektion erteilt.
„Ich wusste selbst nicht, ob ich das machen würde, bis ich es gemacht habe. Wir waren alle glaube ich ziemlich überrascht", grinst er.
„Avi, was hast du ihr gesagt, als sie auf der Bühne war?", kommt die nächste Frage.
Ich verziehe das Gesicht.
„Ich konnte ihn nicht davon abhalten, entschuldige", antwortet Avi ruhig.
Verblüfft weiche ich zurück.
„Das war der exakte Wortlaut", erklärt er, als er die anderen ebenfalls so verwirrt sieht.
Er hat sich genau gemerkt, was er zu mir gesagt hat.
„Das ist schon ziemlich süß", murmelt Esther.
Ich nicke gedankenverloren, ohne wirklich zu realisieren, was sie gesagt hat.
Mein Handy vibriert und lässt mich aus meinen Gedanken schrecken.

Pentatonix, Superfruit und 3 andere twittern über #Amavi

„Das ist garantiert Phips. Unsere Social-Media-Managerin, wie Kirstie sie genannt hat", gluckst Esther nach einem kurzen Blick auf meinen Bildschirm.
Ich schüttele seufzend den Kopf und öffne WhatsApp.
„Vielleicht sollte ich doch wieder nach Hause kommen und die Zeit zurückdrehen", schreibe ich Lucia.
„Halt die Klappe", kommt die Antwort sofort.
Ich frage nicht, wie viel Uhr es ist.
Lucia hat ihre eigene innere Uhr, die sich gerade anscheinend nach mir richtet.
„Schaust du das Interview oder bist du live dabei?"
Ich schreibe ihr, dass ich neben Esther sitze, Popcorn esse und Pentatonix anflehe, kein falsches Wort zu sagen.
„Die Wahrheit würde auch niemandem schaden"
„Wenn ich wüsste, was die Wahrheit ist...", antworte ich und seufze.

„Das Leben ist kompliziert, nicht wahr?", fragt Esther und spricht somit meine Gedanken aus.
Kurz nachdem sie das gesagt hat, zeigt die Kamera Scömìche.