Frozen & Tangled I: Beware the frozen Heart

Kapitel 1: „Der Abschied"

Es war früh morgens in Corona. Rapunzel schlich sich, wie jeden Morgen, aus dem Schloss, um die frische Morgenluft zu genießen. Sie eilte aus dem Schlosshof hinaus ins Dorf. Pascal saß, wie immer, dabei auf Rapunzels Schulter. Maximus war Rapunzel ebenfalls ins Dorf gefolgt. Er wusste, dass er mächtigen Ärger mit Flynn bekommen würde, wenn Rapunzel irgendwas zustößt. Also heftete er sich an ihre Fersen und folgte ihr auf Schritt und Tritt. Bis ihm der Geruch von Äpfeln entgegenschwebte. Er löste sich von Rapunzel und folgte dem Geruch. Rapunzel saß währenddessen auf einem Steg und ließ die Füße ins Wasser baumeln. Pascal schaute sie, von ihrer Schulter aus, grinsend an. Maximus bemerkte jedoch erst ziemlich spät, dass er Rapunzel aus den Augen verloren hatte. Er ging los, um sie zu suchen, fand sie aber nicht. Schnaubend ritt er zurück zum Schloss, stellte sich davor und fing laut an zu wiehern.

Flynn schlug die Augen auf, als die Sonnenstrahlen seine Lider erwärmten. Er setzte sich aufrecht auf sein Bett, streckte sich ausgiebig und gähnte. Er sah sich im Zimmer um und da hatte er schon bemerkt, dass Rapunzel nicht mehr neben ihm lag. „Wo ist sie denn jetzt schon wieder?" Flynn seufzte und wischte sich die Haare aus der Stirn. Er stieg nun aus dem Bett, schlüpfte in seine Sachen und streifte sich seine braunen Lederstiefel über. Nur, weil er jetzt im Schloss lebt, muss er sich ja nicht gleich wie ein Prinz kleiden. Denn Flynn möchte trotzdem noch er selbst bleiben und nicht verstellt werden. Er ging aus dem Raum und trat in den Flur, wo er sich suchend nach Rapunzel umsah, sie aber nicht entdeckte. Also machte er sich auf den Weg ins Dorf und, wenn er Glück hatte, war sie auch dort. Denn im Moment machte sie öfters Ausflüge ins Dorf, um es zu erkunden und mit den Leuten zu quatschen. Oh man, wieso haben Frauen nur immer so viel miteinander zu bereden?!

Flynn verdrehte die Augen und stöhnte leise auf. Doch er liebte sie natürlich trotzdem. Sie liebte ihn ja auch, mit all' seinen Fehlern und er hatte ziemlich viele davon.

Flynn war nun schon aus dem Schloss nach Draußen in den Vorgarten getreten und musterte, wie die vielen bunten Blumen, Büsche und Bäume angepflanzt waren. Ja, das war Rapunzels Welt. Farbenprächtig, fröhlich und... magisch, dachte Flynn verträumt vor sich hin säuselnd.

Rapunzel seufzte und sah hinauf aufs Meer. Die Morgensonne spiegelte sich auf dem azurblauen Gewässer. Auch, wenn es noch früh morgens war, war es dennoch schon ziemlich warm. Rapunzel fragte sich schon die ganze Zeit, wie es wohl in Arendelle war. Gerüchten zufolge war es dort wohl noch schöner als in Corona.

Eigentlich war Rapunzel kein Freund von Gerüchten, aber irgendwie glaubte sie schon, dass es sehr schön in Arendelle war. Vielleicht nicht schöner als in Corona, aber definitiv schön.

Flynn lief durch das noch verschlafene kleine Dorf und hielt weiterhin Ausschau nach Rapunzel. Dies ging so einige Zeit lang, bis er an den Hafen kam, wo er sie jetzt schon erahnen konnte. Da ihre langen gold-blonden Haare entlang des Steges lagen, war es keine große Schwierigkeit sie dort zu vermuten. Er ging nun also den Steg entlang, immer neben ihren Haaren laufend.

„Na, schon früh auf den Beinen?", meinte Flynn als er bei ihr angekommen war und sich neben ihr auf den Steg niederlies. Während er seine Stiefel auszog und sie hinter sich legte, blickte er leicht besorgt drein: „Ist alles in Ordnung?" Flynn rutschte näher an sie heran und gab ihr die Gelegenheit sich an ihn zu schmiegen. Er mochte es, wenn sie miteinander Arm in Arm lagen. Da konnte einfach nichts zwischen sie treten und sie voneinander fernhalten. Das ist wirklich ein atemberaubendes Gefühl, dass man jeden Augenblick lang genießen muss, wenn man die Chance dazu bekommt. Er strich ihr die blonden Haare hinters Ohr und lächelte. „Sicher... Alles in Ordnung!" Rapunzel lächelte und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. „Ich hab' mir nur gerade versucht vorzustellen, wie es wohl in Arendelle aussieht.", murmelte sie leise.