In Arendelle war es nun früher Morgen. Elsa war wie jeden Morgen eigentlich in ihrem Zimmer. Sie stand vor ihrem Fenster und schaute zu den Gästen, die extra für ihre Krönungszeremonie angereist waren.
Hoffentlich kann ich es gut hinter mich bringen, damit ich Niemanden verletze oder gar Schlimmeres mit ihnen anstelle. Ich will mir nicht mal ausmalen, was ich alles anrichten könnte, denn sonst werde ich erst recht nervös.
Dann setzte Elsa sich auf ihr Bett und dachte nach. Sie hoffte inständig, dass ihre Kräfte nicht ausbrechen würden, denn Niemand darf je von ihnen erfahren, besonders Anna sollte nicht von ihnen wissen. Sie möchte ihre Schwester nicht noch einmal verletzen – Nicht wieder!
Nach einiger Zeit jedoch musste Elsa sich schließlich für die Krönung fertig machen. Ihre hellen blonden Haare hatte sie kunstvoll geflochten und anschließend präzise hochgesteckt. Das türkise Kleid mit den schwarzen, langen Ärmeln und den wunderschönen Stickereien trug Elsa auch bereits, wodurch sie sich nur noch einen violetten, schleppenartigen Umhang um die Schultern schlang. Gleich darauf trat sie dann das erste Mal seit Langem wieder aus ihrem Zimmer und begab sich zur Kirche.
* * * *
Das Schiff kam einige Zeit später dann ruckartig zum Stehen und Flynn löste sich widerwillig von Rapunzel. „Ähm, ich denke, wir müssen jetzt vom Schiff!", meinte er und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn, „Kommst du?" Er reichte ihr eine Hand und zusammen schlenderten sie vom Schiff. Maximus schnappte sich Pascal und folgte den beiden. Rapunzel sah sich dabei schon überwältigt um. „Ist das schön hier!", staunte sie. Mittlerweile glaubte Rapunzel die Gerüchte doch. Sie seufzte und umarmte Flynn. Ihr war so eben eine kleine Sache eingefallen, die sie gerne ausprobieren wollte. Sie griff nach seinem Schwert und zog es vorsichtig aus der Scheide. Als sie das Schwert in der Hand hielt, löste sie sich aus der Umarmung und hielt es triumphierend in den Himmel. Es sollte ein kleiner Test sein, um zu sehen, ob er sich wieder aufregen würde. Äußerlich lächelte Rapunzel und lachte, doch innerlich machte sie sich eher Sorgen, ob das hier so eine gute Idee war.
Flynn war gleichermaßen schockiert wie erstaunt darüber, dass Rapunzel ein Schwert schwingen konnte. „Ich wusste ja gar nichts von deinen Kampftechniken. Wann wolltest du mir denn davon erzählen?", meinte er grinsend, mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme. Er ging auf sie zu und legte auch seine Hand an den Griff des Schwertes. „Soll ich dir damit ein paar kleine Tricks zeigen?", Flynn lächelte und deutete dabei auf das Schwert. Rapunzel war relativ erleichtert, das war ihr deutlich anzumerken. Sie lächelte. „Wenn es dem werten Herrn Recht ist..." – „Aber immer doch, für die werte Lady!", erwiderte Flynn und umklammerte Rapunzels Hand, die sie immer noch um das Schwert gelegt hatte.
Er trat hinter sie und zeigte ihr, wie man blocken und einen Angriff starten konnte. Zu guter Letzt zeigte er ihr dann noch, falls sie in schlimmen Schwierigkeiten einmal stecken sollte, wie man den tödlichen Treffer landet. Nach diesen ganzen Lektionen, dachte Flynn, dass sie nun sehr gut mit dem Schwert umgehen könnte und löste sich wieder von ihr, wobei er sein Schwert gleich darauf in die Schneide an seinem Gürtel steckte. „So, jetzt hast du erst mal die Grundlektionen drauf, zu den kleinen Tricks kommen wir dann später!", murmelte Flynn geschafft und wischte sich über die von Schweißperlen übersäte Stirn.
Rapunzel lächelte. „Was man nicht für ein Glück hat, wenn der eigene Ehemann so talentiert ist?", scherzte sie und unterdrückte ein Lachen. „Ja, da muss man wohl wirklich Glück haben!", bestätigte er und legte Rapunzel den Arm um die schlanken Schultern.
Währenddessen hatte sich am Hafen nicht weit von Flynn und Rapunzel eine kleine Situation zwischen Prinzessin Anna und Prinz Hans abgespielt. Eine sehr peinliche Situation, befand Anna für sich.
Denn als sie das Königreich gerade erkundet hatte, weil für sie nun ebenfalls einmal die Tore offen waren, wurde sie vom Pferd des Prinzen in ein Beiboot gestoßen, wobei sie wild mit den Armen rudernd herumschlenkerte, bis sie schließlich unvorteilhaft im Bauch des Bootes umfiel. Und als wäre das alles nicht schon erniedrigend genug, landete dabei auch noch eine glitschige grüne Alge auf ihrem Kopf.
Doch zum Glück ist Hans so ein verständnisvoller, wunderbarer Mann, dem das völlig egal zu sein schien; Er half mir heraus und war unsagbar charmant. Anna bedankte sich natürlich und dachte sofort, zwischen ihnen hätte es gefunkt, weshalb sie sehr nervös in Hans' Gegenwart gewesen war.
Nun ging sie verträumt durch Arendelle. EinKönigreich, wo sie die Prinzessin war und ihre ältere Schwester noch am heutigenTage zur Königin gekrönt wurde. Ich bin deshalbschon ganz aufgeregt, weil ich so endlich Elsa zu Gesicht bekomme, nachendloser Zeit, die sie mich ausgeschlossen hat. Und um das Ganze abzurunden, sinddie Tore auch noch offen. „Das ist wirklich der beste Tag aller Zeiten!",schrie Anna voller Glück auf und hielt sich danach schnell den Mund zu. Ups, habe ich das jetzt laut gesagt, dachtesie unsicher, wobei sich ihre Stirn kraus zog. Allerdings war sie zugleich auchunglaublich glücklich, dass ihr selbst diese Peinlichkeit den heutigen Tagnicht ruinieren konnte. Deshalb setzte sie frohen Mutes ihren Weg fort, um ihreHeimat näher kennenzulernen, denn schließlich hatte sie ihr ganzes, bisherigesLeben nur im Schloss verbracht. Maximal auf den Schlosshof konnte sie an diefrische Luft hinausgehen, aber ansonsten war es ein sehr eintöniges, langweiligesDasein gewesen. Umso glücklicher war sie nun endlich einmal ihrem gewohntenUmfeld zu entfliehen, wenn auch nur für einen Tag. Doch diesen Tag würde siemehr als nutzen, da war sich Anna absolut sicher.
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Frozen & Tangled I: Beware the frozen Heart
FanfictionRapunzel und Flynn sind zur Krönung von Elsa eingeladen und reisen nach Arendelle. Dort werden die beiden in die sich überschlagenen Ereignisse verwickelt, besonders dadurch, dass Rapunzel sich mit Anna gemeinsam auf die Suche nach Elsa begibt. Doch...