Frozen & Tangled I: Beware the frozen Heart

Kapitel 10: „Frostige Stimmung"

Die Gefährten standen nun vor der langen und auch sehr steilen Treppe des Eisschlosses. „Wow, das ist alles aus Eis? Ich glaube, mir kommen gleich die Tränen.", meinte Kristoff, der den Mund vor Staunen nicht mehr zu kriegte.

Anna schüttelte darauf nur mit dem Kopf und versuchte die Treppe hinaufzugehen, was nicht gerade einfach war, da sie auf fast jeder Stufe wegrutschte. „Zeig' du ruhig deine emotionale Seite, während ich gleich mit meiner Schwester rede!", sagte sie entschlossen, blieb jedoch abrupt vor dem riesigen Eistor am Ende der Treppe stehen. Anna atmete tief durch. „Okay, jetzt bloß keinen Rückzieher machen!", sprach sie sich selbst Mut zu. Dann klopfte sie schließlich dreimal gegen die Pforte und diese schwang ohne große Komplikation auf. „Oh, sie ist offen!", stellte Anna erleichtert fest und machte sich bereit einzutreten.

Rapunzel blickte zu Kristoff. „Sollen wir mit?"

„Nein, lasst uns bitte erst ein paar Augenblicke allein!", drehte Anna sich zu ihren Begleitern um und nickte nur.

Kristoff fing jedoch an zu protestieren. „Ach, komm' schon, das hier ist ein Palast aus Eis und Eis ist mein Leben."

Annas Blick wurde härter. „Bitte, Kristoff! Ich will nicht, dass euch wegen meinem Fehler etwas zustößt, denn als ich ihr das letzte Mal einen Typen vorgestellt habe, war es auf einmal Winter. Ich will nicht wissen, was dann beim zweiten Mal geschieht."

Kristoff seufzte und ließ sich auf eine Stufe der Treppe sinken. „Na schön!" Er stützte die Arme auf die Knie und schaute in den Sonnenuntergang.

Anna machte sich währenddessen bereit in den Palast einzutreten, um mit ihrer Schwester zu reden. Sie hoffte inständig, dass sie Elsa überzeugen konnte den Winter zu beenden.

Elsa war in ihrem Palast. Sie stand am Treppengeländer und sah auf ihre Schwester hinab, die gerade durch die große Eispforte schritt. Verwirrt blickte Elsa sie an. „Anna? Was... Was machst du hier?" Sie ging ein Stück die Treppe 'runter.

„Elsa... Oh, du siehst ja ganz verändert aus, aber gut verändert. Und dieser Palast ist atemberaubend schön!" Anna konnte gar nicht fassen, wie sich Elsa verändert hatte. Sie sieht, wie ein völlig anderer Mensch aus – Noch sehr viel besser, als noch bei der Krönung gestern.

Elsa sah Anna an und lächelte leicht. „Danke, ich wusste gar nicht, wozu ich alles im Stande bin. Hier fühle ich mich so frei!", sagte Elsa und betrachtete nochmals ihren Palast von Innen. Anna lächelte und trat ein paar Stufen höher, näher an Elsa heran.

„Oh, Elsa, hätte ich es gewusst, dann wären wir nie so entzweit gewesen!" Sie hielt kurz inne und fuhr mit einem warmen Lächeln und sanften Augen fort, „Wir standen uns doch mal so nah, alles könnte wieder wie früher sein." Anna war nun fast am Ende der Treppe angekommen, wo Elsa thronte. „Du musst nur den Sommer zurückbringen und dann können wir zusammen sein. So, wie damals." Anna streckte ihr die Hand hin, damit Elsa mit ihr kommen konnte. Sie hoffte so, dass sie ihre Schwester überzeugt hatte.

Elsa dachte jedoch an früher. Die alten Erinnerungen kamen wieder hoch, auch das, was sie ihrer kleinen Schwester damals angetan hatte. Wie von selbst umschlossen ihre Hände ihre Arme, die in den dünnen Ärmeln ihres neu kreierten Kleides steckten. Zittern schrak sie von der Rothaarigen zurück. „Nein, Anna, das geht nicht! Du bist besser ohne mich dran... Bitte, geh' jetzt!" Sie ging die Stufen wieder hoch.

* * * *

„Wenn das mal eine gute Idee ist...", murmelte Rapunzel und lehnte sich an das Geländer. Ihr Blick fiel auf ihre Füße und dann auf das entfernte Dorf, an dessen Anfang das große Schloss stand, in dem sich gerade ‚Gott-weiß-was' abspielte. Ob dort wohl Chaos herrschte? Oder nahm dieser – Wie hieß er noch? – Prinz Hans tatsächlich die ihm übertragene Verantwortung ernst?