Kapitel 5: „Das geplatzte Fest"

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Währenddessen waren Hans und Anna inzwischen bei Elsa angekommen und verbeugten sich vor ihr, schließlich war sie nun die Königin. „Also, ich bin's nochmal! Ich wollte dir jemanden vorstellen. Das ist Prinz Hans von den südlichen Inseln." Anna zeigte auf Hans und fuhr dann fort, „Nun, wir wollten... Also, wir haben uns verlobt und wollten deinen Segen erstatten für... für unsere Hochzeit. Tadaa!"

Sie lächelte voller Freude und umarmte Hans: „Na, was sagst du, Elsa?" Anna sah ihre Schwester erwartungsvoll an und fühlte sich nun wieder so fremd in ihrer Gegenwart.

„Moment, Heirat? Anna, du kannst Niemanden heiraten, den du erst seit heute kennst!" Elsa war irritiert von ihrer kleinen Schwester. „Oh doch, wenn es die wahre Liebe ist!", protestierte Anna jedoch geradezu lautstark, doch das war ihr egal. Wie konnte Elsa die Hochzeit nur für schlecht halten?

Anna rückte nun näher an Hans heran, wobei er seinen Arm um ihre schlanken Schultern legte, um sie so zu unterstützen. „Es wird keine Hochzeit stattfinden. Die Diskussion ist beendet, Anna!", rief Elsa laut.

„Aber ich liebe ihn! Ach, was sag' ich sowas dir? Du weißt doch am aller Wenigsten, was Liebe ist. Du kennst dich nur damit aus, wie man Menschen ausschließt!", schrie Anna wütend und riss Elsa somit einen ihrer kostbaren Handschuhe von der Hand, da sie Elsa festhalten wollte, was ihr jedoch nicht gelang.

„G-Gib mir mein Handschuh, Anna! Lass uns doch einfach nochmal in Ruhe darüber sprechen?!", meinte Elsa flehend.

„Nein! Egal, was du auch zu sagen hast, du wirst es uns beiden sagen müssen." Anna machte sich groß vor Elsa und rückte noch näher an Hans heran.

Dieser sprach mit ruhiger, klarer Stimme. „Wenn ich euch besänftigen darf, euer Majestät? Anna hat Recht, ich liebe sie ebenfalls. Es gibt die wahre Liebe, man muss sie nur finden. Und dies habe ich heute getan."

* * * *

Rapunzel hatte Anna und Hans erblickt, jedoch ignorierte sie die beiden regelrecht. „Arendelle ist schön, nicht?", murmelte sie und war sich ziemlich sicher, dass sie das schon einmal gesagt hatte.

„Ja. Was ist mit Prinzessin Anna und Königin Elsa eigentlich los? Die beiden unterhalten sich da vorne ziemlich lautstark...", murmelte Flynn leise, jedoch auch sehr neugierig. Er bemerkte gar nicht, wie er Rapunzel mit sich zog, auf das Geschehen zu. Rapunzel war ebenfalls verwundert und sah dem Geschehen neugierig zu.

„Anna, hör' zu, du kannst ihn nicht heiraten!", bettelte Elsa ihre Schwester an.

„Warum nicht? Was spricht dagegen? Ich habe mich verliebt!" Anna protestierte erneut und bemerkte, wie sich die Augenpaare der Leute im Raum auf Elsa und sie richteten, doch dies war ihr immer noch egal.

„Ich diskutiere nicht mit dir, Anna! Die Party ist beendet. Schließt die Tore!", sagte Elsa und ging Richtung Ausgang.

„Elsa? Nein, warte!" In Annas Stimme huschte ein Anflug von Verzweiflung auf, „Bitte, ich kann nicht mehr so leben, verstehst du?" Sie schaute Elsa erwartungsvoll und mit ihren glasigen, großen, runden Augen an.

„Ich diskutiere nicht mit dir, Anna!"

„Was habe ich dir denn je getan?", schrie Anna wild mit den Armen gestikulierend. „Warum schließt du mich aus? Warum schließt du die ganze Welt aus?" Sie hielt kurz inne, um eine Reaktion von Elsa abzuwarten, aber als keine kam, sprach sie ohne zu zögern weiter, „Wovor hast du bloß solche Angst?"

„Ich sagte: Hör' auf!", schrie Elsa und aus ihrer Hand, von der Anna den Handschuh gezogen hatte, schossen spitze Eissplitter hinaus, die sich, um sie herum, zu einer Front aus Eis bildeten.

Anna zuckte zusammen und stolperte einige Schritte zurück. Die Gäste im Saal – so auch Rapunzel und Flynn – erschraken ebenfalls nicht schlecht. Elsa wusste nun nicht, was sie tun sollte und rannte raus.

„Elsa?!", murmelte Anna leise, aber bestimmt. Sie musste diese Sache erst einmal verdauen, aber schließlich rannte sie ihrer Schwester nach einigen Augenblicken nach.

„...Ist das etwa Eis?", staunte Flynn nicht schlecht. Er war außergewöhnliche Fähigkeiten zwar schon durch Rapunzel gewöhnt, aber so außergewöhnlich dann auch wieder nicht.

„Wow, ich meine, das ist ja mal 'ne Neuigkeit, was?", bedachte er Rapunzel mit einem Grinsen. Rapunzel nickte nur perplex. Dann entschied sie sich allerdings Anna zu folgen.

Draußen schrie Anna dann: „Elsa, bitte, bleib doch stehen! Ich weiß, dass wir irgendwie eine Lösung finden." Hans war Anna dicht auf den Fersen und blieb dann hinter ihr stehen.

„Es gibt keine Lösung, Anna, versteh' es doch bitte! Ich kann nicht länger bei dir bleiben.", meinte Elsa, gefror das Wasser und lief darüber. „Elsa!", rief Anna, doch noch bevor sie es aus der Kehle gedrückt hatte, wusste sie, dass es zu spät war. „Nein!", meinte sie verzweifelt und mit Tränen in den Augen. Sie drückte sich an Hans und dieser schloss die Arme um sie.

„Hast du es gewusst?", fragte er mitfühlend und strich ihr über den roten Schopf. Anna schüttelte nur den Kopf. „Nein..."

„Prinzessin Anna!", rief Rapunzel und blieb abprubt stehen. Erschrocken blickte sie auf den gefrorenen Fjord. Anna blickte hinter sich und fragte noch etwas traurig, aber dennoch freundlich: „Was ist denn los?", doch dann bemerkte auch sie den zugefrorenen Fjord.

„Oh nein!", stellte nun auch Hans erschreckend fest.

Flynn, der es kaum geschafft hatte mit Rapunzel mitzuhalten, was er allein schon für verwunderlich hielt, kam nun auch endlich dazu. „Hey, beim nächsten Mal, renn' doch bitte etwas langsamer, okay?", schnaufte er vollkommen außer Atem, grinste aber, „Oh man, ich glaube, ich bin völlig außer Rhythmus! Wahrscheinlich ist das viele Ausschlafen daran schuld?"

„Wirklich lustig...", murmelte Rapunzel ironisch und sah zu Flynn. Die Verwunderung über Elsa steckte ihr noch tief in den Knochen und das, wo sie selbst magische Kräfte hatte.

Frozen & Tangled I: Beware the frozen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt