Kapitel 29: „Hoffnungsvolle Liebe"

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Derweil gingen Kristoff und Anna vergnügt durch Arendelle und unterhielten sich.
„Nun, jetzt haben wir unsere Gefühle füreinander gestanden und erfahren, dass wir beide dasselbe empfinden, nämlich Liebe...", fing Anna leise an.
„Ja, ich bin wirklich glücklich, dass ich es endlich gewagt habe!", lächelte Kristoff sie fröhlich an und verschränkte währenddessen seine Finger mit den ihren. Anna erwiderte diese Geste natürlich ebenso lächelnd. „Ich bin auch froh, dass ich es nun weiß, was ich für dich empfinde und, was Liebe ist, denn wenn man die Bedürfnisse eines anderen über seine eigenen stellt, fühlt man die wahre Liebe! Genau das hat auch Elsa getan und deshalb weiß ich, dass sie mich ebenfalls liebt."
„Genau, und das kann Hans niemals fühlen!", meinte Kristoff.
„Das finde ich ziemlich traurig...", warf Anna ein.
„Warum?", hakte Kristoff skeptisch nach.
„Naja, weil die Liebe doch etwas so Wundervolles ist, das jeder verdient, egal, wie böse man ist!", erklärte Anna ihm und senkte ihren Blick.
„Aber er hat seinen Weg gewählt und damit hat er sich entschieden...", hob Kristoff ihr Kinn sanft an und strich sanft über ihre Wange, „Jetzt denk' nicht mehr daran! Du hast selbst gesagt, wir sollen den Sieg erst mal genießen. Also verbanne ihn aus deinen Gedanken, okay? Wir konzentrieren uns nun voll und ganz auf uns, in Ordnung?"
Anna grinste, zog sich an ihm hoch und küsste ihn leidenschaftlich und innig. Den Kuss konnte Kristoff nur mit der gleichen Leidenschaft erwidern und so standen sie, mittlerweile schon am Hafen angekommen, nur umschlungen und sich küssend da, die letzten Sonnenstrahlen über ihren Köpfen.
Kristoff löste sich dann nach wenigen Augenblicken widerwillig von Anna. „Ich wollte dich übrigens noch etwas... fragen?", stieß er schließlich aus, nachdem er Anna nur eine Weile lang stumm angeschaut hatte.
Anna grinste ihn immer noch an, doch als sie anfing zu sprechen, war ein Funken Neugier in ihre Stimme gehuscht: „Schieß' los! Was willst du mich denn fragen?"
Kristoff fing etwas nervös an: „Nun, ja, ich... Es klingt vielleicht verrückt, aber..." Er kniete sich nun vor Anna hin und nahm ihre Hände in seine, wobei er sanft über ihre Finger strich, „Ich liebe dich... Und ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Ich weiß, im Anbetracht der Dinge, die gerade passiert sind, ist das vielleicht gerade nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich möchte dich, Anna, trotzdem fragen, ob du mich...", doch weiter kam er nicht, da Anna ihm einen Finger auf die Lippen legte. In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt und sie fiel um seinen Hals. „Ja, ich möchte dich heiraten, mehr, als irgendetwas sonst."
„Woher weißt du... Ich meine, das ist großartig!" Kristoff umarmte Anna und kramte mit seiner anderen Hand in seiner Tasche, die er sich umgehangen hatte. Die beiden richteten sich wieder auf und Kristoff zeigte Anna nun den Ring, den er für sie besorgt hatte. Es war ein kleiner, goldener Ring mit einem grünen Edelstein daran, ziemlich schlicht eigentlich, doch Anna war dies egal. Sie hielt Kristoff ihre Hand hin und dieser steckte ihr den Verlobungsring an.
„Er ist wunderschön!", säuselte Anna verträumt und betrachtete den kleinen Ring an ihrer Hand, „Aber der muss dich doch ein Vermögen gekostet haben, wie konntest du dir den denn leisten?"
„Naja, das war das letzte Geschenk von meiner Mutter, ehe sie mich dann in das Eisverkaufgeschäft geschickt hatte. Sie sagte mir, ich solle ihn der Person geben, die ich eines Tages wirklich und wahrhaftig lieben werde. Und genau dies habe ich heute getan!", antwortete Kristoff vollkommen ehrlich.
Annas Augen funkelten erfreut auf und sie drückte Kristoffs Hand an ihre Brust. „Oh, Kristoff, ich danke dir! Ich liebe dich, mit ganzem Herzen."
„Ich dich doch auch!", erwiderte er und gemeinsam gingen die Beiden nun – Hand in Hand – wieder durch das Dorf von Arendelle und steuerten das Schloss an.

* * * *

Im Zimmer ankommen schob Rapunzel Flynn zum Fenster hinüber, eilte zu ihrem Koffer und kniete sich vor diesen. Als sie sich zu Flynn umdrehte, hielt sie eine Himmelslaterne in der Hand.
„Die Laterne wurde von ein paar Kindern aus dem Waisenhaus bemalt. Naja, ich weiß ja, dass du auch ein Waisenkind bist, also, dachte ich mir, ich zeig' sie dir! Sie ist natürlich nicht so schön wie unsere alten, aber sie haben sich so viel Mühe gegeben und da dachte ich mir, für unsere Flitterwochen... u-und, naja... a-als wir uns... also, das war ja eigentlich der Zeitpunkt, an dem wir uns so richtig verliebt haben, deshalb..." Sie holte einmal tief Luft und warf einen Blick nach draußen, dort hatte sich die Sonne bereits verabschiedet und ging hinter den Bergen unter. „Also, dachte ich mir, wir lassen sie einfach steigen. Was denkst du?", fragte Rapunzel und blickte ihren Ehemann erwartungsvoll an. Während sie ihm die Laterne entgegenhielt, wurde sie vom Sonnenlicht angestrahlt. Sie war verziert mit von Kinderhand gezeichneten Blumen und Bäumen, einem grünen Chamäleon, einem weißen Pferd, welches unverkennbar Maximus darstellte – Welcher Schimmel fraß sonst so viele Äpfel? – und natürlich Flynn und Rapunzel; Braut und Bräutigam am Tag ihrer Hochzeit.
Flynn kamen beinahe die Tränen, als er die Laterne in Rapunzels Händen begutachtete. „Sie ist perfekt und wir sollten sie unbedingt hier, in Arendelle, steigen lassen!" Er nahm die Laterne nun vorsichtig in beide Hände und legte sie behutsam auf dem Tisch ab, dann umarmte er Rapunzel, strich ihr übers Haar und küsste sie dankbar darüber, dass sie es heil überstanden hatten, dass sie nun eine Laterne als Zeichen ihrer Liebe wieder in den Himmel senden würden und vor allem, dass sie nun wieder zusammen sein konnten. Darüber war er so unendlich froh, dass er sie in die Luft hob und, freudig erregt, herumwirbelte.
Nachdem Rapunzel wieder festen Boden unter den Füßen hatte, gab sie ihm noch einen Kuss und öffnete dann das große Fenster. „Es dürfte dunkel genug sein...", murmelte sie und eilte dann zur Tür hinüber.
Draußen auf dem Flur waren die Dienerinnen gerade dabei, die Kerzen anzuzünden, unter ihnen Charlene. „Charlene! Ich, ähm... Verzeiht, dürften wir uns eine Kerze ausleihen?", fragte Rapunzel und bekam daraufhin sogleich eine Kerze in die Hand gedrückt, jedoch nicht von Charlene, sondern von der alten, griesgrämigen Dame, die sie am Eingangstor empfangen hatte.
Verwundert blickte Rapunzel in das Gesicht der älteren Dame, welches nun von Lachfalten durchzogen war. „Ich... D-Danke sehr!", murmelte Rapunzel kaum hörbar, doch die Alte winkte ab. „Das ist das Mindeste, was wir tun können! Ihr und Euer Mann habt einen großen Teil zur Rettung Arendelles beigetragen."
Eine Weile blickte sie Rapunzel noch an und entfernte sich dann. „Wir sehen Euch dann später beim Abendessen, habe ich Recht?"
„Ähm... Sicher doch!", antwortete Rapunzel und kehrte erst ins Zimmer zurück, als die Silhouetten der beiden Dienerinnen verschwunden waren.

Frozen & Tangled I: Beware the frozen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt