„He, Rider! Du Arschloch, bleib stehen!"
Mit riesigen Schritten rannte Rose auf den Prinzen zu. Doch dieser hielt gar nichts davon, stehen zu bleiben. Und deswegen ergriff sie seine Schulter und wirbelte ihn zu sich herum.
„Das is' für Rapunzel!", schrie sie wütend, holte aus und schlug ihm mit geballter Faust ins Gesicht, sodass dieser zurücktaumelte. Er rümpfte jedoch bloß die Nase, woraus etwas Blut tropfte und ignorierte die Schneiderin wieder gekonnt.
„Tut mir Leid, aber... ich kann nicht! Zurück geht nicht mehr...", lullte Eugene unbeholfen, ohne groß darauf einzugehen, „Kann ihr nicht mehr unter die Augen treten... Enttäuschung, nichts als Enttäuschung und blanker Hass... Vertrauensbruch, nichts anderes begangen... *hicks* nur das!" Die Worte, die er aneinanderreihte, ergaben nicht den geringsten Sinn und doch erklärten sie alles.
Rose schluckte und musterte den Betrunkenen eine Weile. „Verstehe..." Nachdenklich strich sie sich über die Hand, mit der sie ihm gerade noch ins Gesicht geschlagen hatte, „So denkst du also...?" Sie schluckte erneut und schüttelte den Kopf, nur um Eugene wenig später in die Arme zu nehmen. Rose wusste selbst nicht, wieso, aber er tat ihr leid. „Sie ist dir gar nicht wütend, weißt du das? Sie macht sich nur einfach wahnsinnig große Sorgen, das ist alles! Ich bin mir sicher, wenn ihr euch die Zeit gebt, reiht sich wieder alles. Na, was meinst du?"
„Ich... *hicks* weiß nicht! Weiß nichts mehr...", hauchte Eugene und entzog sich der Schneiderin. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und plumpste letztlich unsanft zu Boden, wobei es mehr so aussah, als würde er sich absichtlich fallen lassen. Eugene versuchte krampfhaft, seine Beine anzuwinkeln und raufte sich die braunen Haare. „Was willst de' noch hier? *hicks* Hau schon ab! Du hast doch... *hicks* sicherlich was Besseres zu tun!", schrie er Rose an, jedoch klang es eher wie ein verzweifeltes Gurgeln.
Bei dem Anblick des Braunhaarigen stieg unerklärliche Wut in ihr auf. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte nur den Kopf. „Ja, allerdings! Und zwar werd' ich mich drum kümmern, dass deine Frau dich vor die Tür setzt." Sie beugte sich zu ihm hinunter und stieß ihm mit dem Finger gegen die Brust, „Und zwar vor die Palasttür! Und glaub bloß nicht, du bräuchtest so sturzbetrunken bei der Hochzeit heute auftauchen."
Rose warf die Haare dramatisch in die Höhe und stolzierte zurück in den Speisesaal.
Dort angekommen ließ sie sich schnaufend in den Stuhl fallen und ließ ihre Wut an einem Brötchen aus. „Dieser Idiot!", knurrte sie. „Sag bloß, du hast auch nichts erreichen können?", fragte Kristoff die Schneiderin, während er an ihren Tisch trat, wo Rapunzel und Fulvia ebenfalls noch immer saßen, „Weißt du jetzt wenigstens, was mit ihm los ist?"
„Nein!", brummte Rose schlichtweg und antwortete somit auf beide Fragen, „Kann schon verstehen, warum Rapunzel so am Boden ist: Der ist echt 'n Rätsel für sich, der Mann!"
Die Prinzessin wurde derweil immer noch von Fulvia getröstet, die ihr sanft über den Rücken strich. „Glaubst du, er kommt zur Hochzeit?"
„Keine Ahnung? Ich hab' ihm gesagt, er soll sich fernhalten. Ohne Scheiß, wer will schon 'nen sturzbesoffenen Trauzeugen?" – „Ich will ihn!", schrie Rapunzel schluchzend und schlang die Arme um Fulvias Taille, „Er soll damit aufhören!" Rose seufzte und warf der Tür einen Blick zu, durch die nun Manimus und Adam traten.
„Was ist denn hier los?", fragte Manimus und deutete auf die weinende Prinzessin, doch Rose schüttelte den Kopf. „Nichts, gar nichts, alles gut!" Sie warf erst Adam und dann Kristoff einen Blick zu, „Wann geht 'n die Trauung los?"
„Circa eine Stunde vor zwölf Uhr! Danach würden wir, also Anna und ich, dann gerne gemeinsam eine kleine Rundfahrt mit einer Kutsche durch die Hauptstadt von Corona machen. Und zur Mittagsstunde und nachher zum Kuchenbasar würden wir uns dann alle wieder hier im Speisesaal versammeln. Na, wie klingt das?", erklärte der Blonde, weil er wusste, dass die Schneiderin damit das Thema vom sich seltsam benehmenden Eugene ablenken wollte. Eigentlich mochte er sich jetzt nicht darüber Gedanken machen, aber er musste schon gestehen, dass Eugene ihm leidtat, mehr als das, er wollte wissen, was in ihm vorging.
Rose hatte Recht, Rapunzels Ehemann war wirklich in mancherlei Hinsicht ein Rätsel, das war ihm schon bei ihrem gemeinsamen Abenteuer in Arendelle aufgefallen war.
„Gut, dann haben wir ja noch zwei Stunden! Also, was haltet ihr davon, wenn ich mir die Männer schnappe und schon mal in der Kirche Ordnung mache, hm?" Rose lächelte und sah zu Rapunzel und Fulvia, „Und ihr kümmert euch vielleicht noch ein wenig um Deko und Essen, hm? Das mag Rapunzel doch, nicht wahr?" Sie lehnte sich zu der Blonden vor und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. „Das magst du, ja?"
Für die anderen Anwesenden klang das vielleicht komisch, aber Rose wusste, dass es Situationen gab in denen man Rapunzel wie ein Kleinkind behandeln musste. Und diese war eine von diesen Situationen.
Die Blonde sprang auch darauf an und nickte eifrig. „Oh ja, ich werde beim Kuchen helfen! Und ich werde euren Lieblingskuchen backen! Also, ähm...", sie warf Kristoff einen Blick zu, „Welchen Kuchen magst du denn?" Fulvia kicherte leicht und strich Rapunzel nochmals tröstend über den Rücken. „Schaffst du einen Kuchen in zwei Stunden?"
„Du kannst mir ja helfen, und was ich nicht mehr schaffe, musst du fertig machen!"
„Na gut, Deal!", willigte die Italienerin ein und sah nun auch zu Kristoff hinüber, doch zuvor blieb ihr Blick an der Schneiderin hängen, welche unmerklich auf Rapunzel deutete.
„Nun, ich mag eigentlich gerne ganz normale Teigwaren wie jeder andere auch, nur eben mit Karotten statt Mandarinen oder so. Ich denke, es reicht aber, wenn du einen normalen Napfkuchen machst...", lachte der Blonde belustigt auf, „Die Hochzeitstorte wurde gestern schon gebacken und ich sag' mal so, sie ist nicht viel kleiner als Sven!" Er klopfte Rapunzel aufmunternd auf die Schulter, strubbelte ihr danach durchs blonde Haar und grinste. „Aber entscheide du, ja? Ich lass mich überraschen, also mach' einfach den Kuchen, den du backen willst, in Ordnung?" Rapunzel lächelte. „Gut, mal schauen, was sich da machen lässt!"
Nach diesem Gespräch war das Frühstück ziemlich abrupt beendet. Während Fulvia den Dienern beim Abräumen half, verschwanden Kristoff, Rose, Manimus und Adam schon einmal in die Kirche.
Rapunzel hingegen hatte einen anderen Plan. Sie schlich den Flur entlang, verschwand hinter der bemalten Zimmertür und durchforstete den Schrank eine Weile.
Anschließend verschwand sie noch rasch im Badezimmer, nur um wenig später vor der Zimmertür ihres Mannes zu stehen. „Eugene?", flüsterte sie sanft und klopfte gegen die Tür. Als Antwort hörte sie nur ein genervtes Stöhnen. „Ist schon in Ordnung!", sagte sie rasch, „Du musst die Tür nicht öffnen. Um ehrlich zu sein, bin ich auch wütend auf dich, also darfst du auch wütend auf mich sein. Ich... Ich habe dir nur ein paar Handtücher gebracht, die haben die Diener noch vergessen. Oh, und dein Rasiermesser hab' ich dir auch gebracht!" Die Prinzessin legte besagte Sachen auf den Läufer vor seiner Tür und richtete sich dann wieder auf. „Weißt du, Kristoff trägt auch einen weißen Anzug, so wie du bei unserer Hochzeit. Also, nein, nicht genau so, sondern ein ganz normales Jackett. Und er trägt eine blaue Fliege. Annas Kleid habe ich selbst noch nicht gesehen. Oh, ach so, und mein Kleid ist lachsfarben! Du weißt schon, das, das du mir mal geschenkt hast? Ich meine nur... dann weißt du, was du anziehen sollst, denn ich weiß ganz genau, dass du kommen wirst."
Eine Weile noch starrte sie die Tür vor sich an, bevor sich erneute Tränen in ihren Augen sammelten. „Tu' mir ruhig an, was du willst, aber...", sie ließ einen lauten Schluchzer hören und zog die Nase hoch, „Aber lass uns versuchen klar zu kommen, zumindest heute, ja?"
Und dann ging sie weg, schnellen Schrittes, und verschwand hinter der nächsten Tür. Und als sie hörte, wie sich seine Zimmertür öffnete, schloss sie die ihre und rutschte an der Wand hinunter.
Eugene sah hinaus auf den Flur, auf dem gerade noch seine Frau gestanden hatte. Er senkte den Blick und hob dabei die Handtücher mit dem Rasiermesser obendrauf an.
„Rapunzel?! Ich will dich doch gar nicht verletzten...", seufzte er und versuchte erst gar nicht seine Stimme abzudämpfen. Ihm war es egal, ob jemand dies hörte, er wollte sogar, dass jemand es hörte. Er wollte, dass sie es hörte. „Siehst du es denn noch immer nicht ein? Alles, was ich tat, tat ich, um dich zu beschützen...", meinte Eugene, ohne in eine bestimmte Richtung zu blicken, „Ich hatte so gehofft, du würdest das verstehen! Doch nun ist es zu spät und wir können nichts tun, außer mit der jetzigen Situation zurechtzukommen, abzuwarten und zu sehen, was die Zukunft noch für uns bereithält."
Verstehst du es jetzt, Rapunzel? Alles, was wir erlebt haben, war nur der Anfang...
Jetzt stehen wir am Schluss. Das ist das Ende – Das Ende für uns zwei!
„Und dennoch habe ich Hoffnung, dass du mir vergeben kannst, dass ich dir vergeben kann, und solange ich diesen letzten Keim in mir trage, gebe ich uns nicht auf. Darum~", doch Eugene konnte seinen Satz nicht beenden, denn als er aufhorchte, bemerkte er Stimmen, die aus der entgegengesetzten Richtung kamen, in die Rapunzel verschwunden war. Er überlegte nicht, schloss nur rasch seine Tür und verbarg sich nun erneut in seinem Zimmer, wo er das Paket aus Handtüchern und Rasiermesser, das er noch immer in den Armen hielt, in den Schrank legte, in dessen auch schon die restlichen Kleidungsstücke lagen, die er noch nie hatte getragen. Und nun entschied Eugene sich für etwas, was er in der Vergangenheit nicht getan hätte. Er wollte sich den Konsequenzen seines Verhaltens heute stellen.
Vor der geschlossenen Tür seines Zimmers kamen jedoch gerade die zwei arendellischen Schwestern vorbei. Anna, immer noch in ihrem gelben Nachthemd und mit einer nicht mehr ganz so wilden Frisur, hatte sich bei Elsa untergehakt und redete strikt auf sie ein: „Ach, komm schon! Warum wolltest du denn gerade jetzt nochmal einen kleinen Spaziergang durch den Palast von Corona machen? Hätte das nicht warten können? Immerhin wolltest du mir doch mein Brautkleid zeigen! Ich möchte doch endlich wissen, was für eines du mir ausgesucht hast. Ich hätte zwar selbst noch eines, aber ich würde doch gerne deinen Favorit sehen."
„Anna, sei nicht so ungeduldig!"
„Och, aber... Die Zeremonie ist doch bereits in zwei Stunden und ich bin noch nicht mal frisiert, noch dazu nicht mal richtig angekleidet."
„Vertraust du mir nicht, oder was?"
„Doch schon, aber..."
„Vertraust du mir jetzt, oder nicht?"
„Ja, du hast gewonnen! Aber wir sollten uns trotzdem so langsam beeilen...", murmelte die Rothaarige kleinlaut, woraufhin ihre blonde Schwester nur zustimmend nickte. „In Ordnung, sie müssten es jetzt sowieso in mein Gästezimmer gebracht haben...", erwiderte Elsa, wobei sie Anna schon halb unterbrach. „Wen meinst du, mit ‚sie'?", fragte die Rothaarige neugierig, „Und bringen diese ‚sie' mein Brautkleid auf dein Gästequartier?"
„Ja, allerdings, Anna!", lächelte Elsa freudig, „Diese ‚sie' sind übrigens ein paar Matrosen, die auf unserem Schiff mitgereist sind. Ich habe sie gebeten, dein Kleid in der Schneiderei nochmal vorbeizubringen, aber sie dürften es jetzt abgeholt und bei mir im Gästegemach ausgestellt haben."
„Na, dann bin ich mal gespannt!", murmelte Anna mit ihrem üblichen Optimismus und legte ihren Kopf auf der Schulter ihrer Schwester ab. „Glaub mir, dass kannst du auch sein!", stimmte Elsa ihr wohlwollend zu, während sie über ihren roten Schopf strich und ihr einen Kuss auf die Stirn setzte.
Anna kicherte daraufhin nur und zog ihre Schwester in eine Umarmung. „Hatte ich schon gesagt, ich hab' dich lieb? Wenn nicht, wiederhol' ich das gerne!"
Elsa erwiderte nichts darauf, sie nahm ihre kleine Schwester einfach in den Arm und drückte sie fest an sich, sodass dieser ein leises Quietschen entwich, als sie sich von ihr lösen wollte. „Okay, ich denke, wir sollten jetzt weiter! Ich brauch' doch schließlich noch 'was, wenn ich nachher heirate, nicht?" Anna grinste schelmisch und hackte sich erneut bei Elsa unter. Und zusammen machten sich die beiden Schwestern auf dem Weg zu dem Zimmer zurück, in dem sie vorhin schon einmal hineingehuscht waren, nur um sich kurz danach auf einen kleinen Spaziergang zu begeben, wobei sie auch der Küche einen Besuch abgestattet hatten.
Nach einer Weile betraten sie dann besagtes Zimmer wieder, woraufhin die ältere der beiden Schwestern rasch die Tür abschloss und dann auf eine Kleiderpuppe wies, die vorhin noch nackt gewesen war, jetzt aber ein wunderschönes, bauschiges Brautkleid aufzuweisen hatte. Dahinter war ein violetter Raumtrenner aufgestellt worden, der jedoch vor dem Kleid in den Schatten fiel. Es war weiß bzw. cremefarben und hatte leichte Puffärmel, an denen jeweils ein paar kleine Perlen hafteten. Das Oberteil war ansonsten ziemlich schlicht, bis auf, das es teilweise mit Spitze überzogen war. Der Rock verlief von der Hüfte abwärts bauschig, jedoch war kein Tüll darunter sichtbar, was Anna sehr gefiel, da sie sich letztlich auch nicht eingeengt fühlen wollte. An den Seiten des Rockes waren kleine Schleifen angebracht, an denen ebenfalls eine kleine Perle haftete.
Das alles jedoch rührte die heutige Braut nicht zu Tränen, es war viel mehr der Hintergedanke, der ihr in den Kopf schoss. „Ist das etwa Mutters?", fragte die Rothaarige nach Fassung ringend, wobei sie sich aber letztlich doch eine Hand vor den Mund schlug und einige Tränen der Rührung zuließ, „Das ist doch verrückt... nach all' den Jahren... wie konnte es da..."
„Ich konnte es selbst auch kaum glauben, als ich es sah...", lächelte Elsa ihr sanft zu, „Aber das ist Mutters Brautkleid, mit dem sie vor den Altar trat und Vater heiratete. Und, ich hoffe, du wirst es ihr heute gleich tun!" „Natürlich werde ich das, Elsa! Ich könnte mir ehrlich kein Schöneres dafür vorstellen, aber...", Anna schluckte und kaute verlegen auf ihrer Unterlippe herum, weil sie diesen Moment eigentlich nicht kaputt machen wollte, doch sie musste das nun einfach wissen, „Aber wie hast du das Kleid denn ausfindig machen können, noch dazu so schnell? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf einmal in deinem Schrank aufgetaucht ist, wie von Zauberhand... Hm, obwohl?!" Elsa lachte herzhaft auf und schüttelte nur den Kopf. „Nein, das nicht gerade! Jedoch... Um ehrlich zu sein, ich war es nicht, die das Kleid gefunden hat, es war Nessa! Sie ist die Tochter von Gerda und Kai, unseren Beratern, und kennt sich beinahe so gut wie du in unserem Schloss aus. Und eines Tages..."
„Eines Tages...?", hakte Anna begierig nach. „Eines Tages fand sie dann Mutters Brautkleid! Sie brachte es mir noch am Abend als Kristoff und du eure Verlobung bekannt gegeben habt und meinte, ich solle es dir als Zeichen meiner Entschuldigung überreichen. Eigentlich wollte sie somit nicht, dass ich dir sage, dass sie es gefunden hat, aber..." – „Ich verstehe schon!", unterbrach sie Anna und lächelte besänftigend.
Die Rothaarige lief dann schnell hinter den Raumtrenner und machte sich daran, sich zu entkleiden. „Würdest du mir dann bitte mal das Kleid reichen, ich würde gerne probieren, ob es passt?"
„Du brauchst es nicht probieren, ich habe es nicht ohne Grund in Corona nochmals zur Schneiderei bringen lassen."
„Naja, sicher ist sicher!" Elsa schüttelte nur erneut den Kopf, reichte ihr aber behutsam das Hochzeitskleid herüber und wartete gespannt darauf, dass Anna hervorkam.
Und es verging nicht mal eine Viertelstunde, da hörte sie auf einmal wieder die aufgeregte Stimme ihrer Schwester. „Also gut, Elsa, ich komme jetzt!" Während die Rothaarige dies sagte, hob sie den schweren Rock an und trat ins das Sichtfeld der Blonden zurück. Dieser stiegen nun ebenso wie ihrer Schwester Tränen in die Augen. Die zotteligen, roten Haare zerstörten das Bild zwar noch ein wenig, doch trotz dessen sah Anna wie ihre Mutter aus, auch wenn diese etwas dunklere Haare gehabt hatte.
„Anna, du siehst..." Elsa fand keine Worte, daher reichte sie ihrer Schwester nur ein Paar weiße Spitzenhandschuhe, die nicht lang waren, aber immerhin doch um die Handgelenke in einem Kranz aus Schneeflocken verliefen. „Danke, Elsa! Die sind wunderschön...", bedankte sich Anna und hielt ihre Hände hin, nur damit ihre Schwester ihr danach die Handschuhe überstreifen konnte, „Was für eine Ironie, dass ich jetzt welche trage, was?" Die Blonde lachte leicht verlegen auf, fing sich aber schnell wieder. „Soll ich dir...", sie räusperte sich, „...die Haare machen?"
„Gerne! Ich denke, das ist jetzt auch langsam nötig, oder?"
„Ja, allerdings!"
Sie lachten beide vergnügt auf. Während Elsa jedoch schon zum Frisiertischchen herüber ging, schlüpfte Anna noch rasch in die schlichten, weißen Schuhe hinein, wo sich vorne auch wieder eine kleine Schneeflocke an der Spitze wiederfand. Sie musste kurz taumeln, da die Absätze doch etwas höher waren, als bei den Schuhen, die sie noch auf Elsas Krönung getragen hatte, aber nach ein paar Schritten schaffte sie es zu ihrer Schwester an den kleinen Tisch mit Spiegel heranzutreten und sich auf die winzige Sitzbank niederzulassen, sofern das der weite Rock des Kleides denn möglich machte.
„Also dann, wollen wir mal sehen, wie wir deine Haarpracht bändigen, nicht?", meinte Elsa und begann sich mit einer Bürste durch das rote Haar ihrer Schwester zu kämpfen, was nicht gerade einfach war.
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Frozen & Tangled I: Beware the frozen Heart
FanfictionRapunzel und Flynn sind zur Krönung von Elsa eingeladen und reisen nach Arendelle. Dort werden die beiden in die sich überschlagenen Ereignisse verwickelt, besonders dadurch, dass Rapunzel sich mit Anna gemeinsam auf die Suche nach Elsa begibt. Doch...