Kapitel 21

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Michelle P.o.V.

Warum fühle ich mich, als würde ich in den Krieg ziehen?
Vor genau dreizig Sekunden habe ich meine Mittagspause angetreten. Nun verlasse ich den Laden zum Mittagessen. Das ich heute zusammen mit Louis genießen möchte. Er steht auch schon vor dem Laden mit seinem Auto.
Eigentlich fehlt nur noch die tragische Melodie im Hintergrund, die einläutet des jemand in den Krieg zieht. Leider bin ich ihr in keinem Film.
Es wird doch nicht so schwer sein, Louis mitzuteilen, dass ich wieder mit dem Papa meiner Tochter zusammen bin. Im Grunde ist es eine schöne Sache. Gestern haben wir Harry offiziell als Vater eingetragen lassen. Dazu haben wir geklärt, dass wir nun zusammen das Sorgerecht haben. Ich wollte alles unter Dach und Fach haben, bevor ich mit Louis spreche.
Vielleicht weil ich Angst habe, dass Louis mir mein Vorhaben Ausreden könnte.

Bevor ich zu Louis ins Auto einsteige, atme ich noch einmal tief durch.
Danach öffne ich Tür von seinem Auto und setze mich zu ihm auf den Beifahrersitz.
"Hi, wie geht es dir?" begrüßt mich Louis. Er legt sein Handy weg, dass er eben vor seiner Nase hatte.
Sein Handy legt er auf die Seite und fährt los. Wir haben gestern schon ausgemacht, dass wir zu Subway wollen.
Deswegen weiß er den wohin.
"Sehr gut. Wie geht es dir?" erwidere ich seine Frage.
"Super." sagt er und grinst mich an.
Ich überlege, ob ich ihm gleich davon erzähle. Am besten so schnell wie möglich, sowie ein Pflaster des man von der Haut abzieht.
Ich werde nur warten bis er parkt. Nicht des wie einen Unfall bauen.
Harry weiß darüber Bescheid, dass ich heute mit Louis Essen bin. Ich soll ihn anrufen, wenn etwas ist.
Irgendwie glaube ich nicht, dass es nötig ist anzurufen.
Er hat sowieso keine Zeit. Meine Tochter hat ihn wieder in Beschlag genommen. Die beiden sind im Schwimmbad. Leni wollte unbedingt planschen gehen. Vor ein paar Tagen wollte ich Leni für ein paar Stunden in den Kindergarten bringen. Schon Zuhause fing des Geschreie an. Sie war richtig bockig und wollte nicht in den Kindergarten. Leni wollte lieber bei Harry Zuhause bleiben. Ich konnte sie überhaupt nicht beruhigen. Sie hatte erst aufgehört zu weinen, als ich zugestimmt habe, sie Zuhause zulassen. Harry findet es auch nicht wirklich nötig Leni in den Kindergarten zubringen. Er ist im Moment Zuhause und kann sich um unsere Tochter kümmern, darum muss sie nicht in den Kindergarten.

Louis parkt in der nähe vom Subway.
Ich sollte jetzt die Chance ergreifen, bevor wir aussteigen.
"Louis, ich muss dir etwas erzählen." stoppe ich ihn mit meinen Worten bevor er aussteigt. Louis schnallt sich ab und dreht seinen Kopf zu mir.
"Ok."
"Ich bin wieder mit Harry zusammen." teile ich ihm mit.
Stille!
Toten Stille!
Louis schaut mich ernst an und kaut sich auf die Lippen. Anscheinend versucht er nicht seinen Senf dazuzugeben.
"Warum? Warum bist du mit diesem Arsch wieder zusammen? Stehst du darauf verletzt zu werden. Genau des macht Harry wieder. Ich verstehe es echt nicht." beendet Louis die Stille Lautstark.
Er wäre nicht Louis, wenn er nichts dazu gesagt hätte.
"Ich liebe ihn." antworte ich ihm.
"Verstehe. Trotzdem verstehe ich es nicht. " brummt er.
"Du musst es nicht verstehen. Ich bin glücklich. Das reicht doch." sage ich zu ihm.
Er muss es einfach hinnehmen. Ich werde mich nicht von Harry trennen, wenn er etwas dagegen hat.
"Na gut. Wenn du glücklich damit bist, dann bin ich es mal auch. Ich halte aber meine Augen auf. Und wenn er dich wieder verletzt, dann bekommt er eine Trachtprügel, die er im Leben nie wieder vergessen wird." bewichtigt Louis mich.
Das kann ich mir vorstellen, dass er Harry verprügelt, wenn dieser mich wieder verletzt. Ich habe nur im Gefühl, dass er mich diesmal nicht verletzt. Er hat aus seinen Fehler gelernt. Dazu ist er noch älter geworden. Generell hat er sich in vielen Dingen geändert.

Endlich steigen wir aus und gehen in den Subway.
Wir setzen uns mit unserem Essen an einem freien Tisch. Ich bin jetzt erleichtert, dass Louis über Harry und mich Bescheid weiß. Hoffentlich bekommen die beiden bald ihre Differenzen wieder im Griff.
"Wollen wir am Wochenende mal zusammen mit Leni etwas machen? Ich vermisse die kleine Maus."
Ich wäre genauso dafür, mal wieder etwas mit Louis zuunternehmen.
Wir drei haben vor ein paar Wochen andauernd etwas zusammen unternehmen.
"Gerne." stimme ich zu.
Harry kann sich mal solange eine Auszeit nehmen von uns Mädels. Gestern musste ich mit Leni kämpfen, wer mit Harry kuscheln darf. Dieses Kind ist echt eine Nervensäge.
Ich sollte wirklich Louis vorschlagen, dass er sie mindestens einmal die Woche nimmt. Dann können Harry und Ich mal etwas Ruhe genießen.
"Möchtest du Leni eigentlich einmal die Woche für dich haben?"
"Natürlich. Ich kann sie sogar öfters nehmen. Du weißt ja wie gut wir zurecht kommen." prallt er ein wenig.
Hoffentlich entwickelt sich zwischen Louis und Harry kein Kampf, wer der bessere Papa oder so ist. Das kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Ich muss es aber erstmal abwarten.
"Ich weiß ja wie gut ihr zurecht kommt. Darum biete ich es dir an."
Ich trinke einen Schluck von meiner Cola. In Gedanken plane ich schon den Leni freien Tag.
Am besten an einem Tag, wo ich nur halbtags arbeite. Das ist zwar nur einmal in der Woche, aber vielleicht kann ich es mal nutzen um mit Harry zu chillen.
"Soll ich Leni, dann immer nach dem Kindergarten nehmen?" fragt Louis.
"Wenn sich Leni dazu bequemt wieder in den Kindergarten zugehen, dann holst du sie im Kindergarten ab. Sonst musst du sie bei Harry holen." antworte ich ihm.
Louis schaut mich überrascht mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Will sie nicht in den Kindergarten? Sie hatte doch noch nie Probleme damit in den Kindergarten zugehen."
"Im Moment möchte Sie nicht hin. Eigentlich brauche ich es auch zur Zeit nicht. Harry ist ja daheim."
"Sie braucht aber gleichaltrige um sich. Außerdem hat sie den Kindergarten gerne. Ich finde, du solltest sie trotzdem in den Kindergarten bringen. Obwohl Harry Zuhause ist. Irgendwann ist er nicht mehr Zuhause und du hast dann die Probleme mit Leni."
Damit hat er wirklich recht. Leni sollte ab Montag wieder in den Kindergarten gehen.

Louis und Ich unterhalten uns noch über andere Sachen. Ehrlich gesagt, finde ich, dass er auch mal langsam wieder eine Freundin brauch. Vielleicht wird er in Bezug zu Harry mal sogar etwas lockerer. Mir fällt nur keine ein. Ich kenne nicht soviel Leute in London. Und aus Holmes Chapel eigentlich auch nicht.
Vielleicht hat Harry eine Idee.
Ich muss ihn nachher mal fragen.
Nachdem wir gegessen haben, fährt Louis mich zurück zur Arbeit. Wir verabreden uns für Samstag um etwas zu dritt zuunternehmen. Darauf freue ich mich richtig. Ich werde darauf gut achten, dass die Freundschaft mit Louis nicht unter der Beziehung mit Harry leidet. Der erste Schritt ist schon getan.



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