Kapitel 17

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Michelle P.o.V.

"Leni, du sollst ins Bett gehen."
"Nein. Nicht müde." Leni schüttelt eifrig ihren Kopf und verschwindet in ihrer Höhle.
Sie hat vorhin mit vielen Decken und Kissen zusammen mit Harry eine Höhle gebaut. Nun bekommen wir unsere Tochter überhaupt nicht mehr daraus. Dabei muss die Kleine schon längst im Bett sein. Ich wollt mit Harry schon längst gesprochen haben. Darum nervt es mich gewaltig gerade, dass Leni nicht ins Bett will.
"Vielleicht sollten wir warten bis Leni in ihrer Höhle einschläft?" schlägt Harry vor.
Das wäre eine Lösung. Ich glaube nur nicht, dass Leni sich nur in ihrer Höhle aufhält.
Um ehrlich zu sein, möchte ich ihre Höhle gleich noch abbauen. Die beiden haben meine Couch mit einbezogen zum Bauen von der Höhle.
Mich haben die beiden auf einen Stuhl gesetzt.
Harry tut heute viel für mich. Damit ich nicht soviel laufe. Louis hat vorhin auch wieder alles weggeräumt. Mein Fuß tut dabei nicht einmal stark schmerzen. Ich versuche halt nicht andauernd darauf zu treten.
Aber ich habe mich auch nicht beschwert, als Harry vorhin gekocht hat.

Leni krappelt aus der Höhle.
"Ich trinken." sagt sie.
"Dann gehst du aber ins Bett."  bewichtig ich sie und nehme ihren Becher von dem kleinen Hocker neben mir. Harry hat den Hocker für meinen Fuß vor mich gestellt. Ich nehme ihn eher als Tisch.
"Nein. Ich nicht schlafen. Nicht müde." mault sie.
Dabei reibt sie sich ihre Augen.
Ich gebe ihr ein bisschen Wasser zum trinken in ihren Becher. Laut schlürft sie ihren Becher leer.
"Leni, Papa und Ich wollen auch ins Bett gehen. Darum musst du jetzt schlafen gehen."
Im Grunde möchte ich mit Harry endlich über uns reden.
Ich will heute noch wissen, wie es mit uns aussieht.
Dazu kann ich Leni nicht gebrauchen.
"Ich bei euch schlafen." sagt sie und grinst mich an.
Dieses Kind nervt mich gerade ein bisschen.
Sie kann nicht bei uns schlafen.
"Nein Leni. Du schläfst bei dir im Bett." sage ich bestimmenden.
"Nein! Ich nicht mein Bett. In dein Bett." diskutiert sie mit mir.
"Leni, du gehst in dein Bett schlafen. Ich diskutiere auch nicht mehr mit dir herum." Ich muss jetzt mal durchgreifen.
Sonst wird es heute nichts mehr mit dem Gespräch.
"Nein. Will nicht Bett."Leni fängt an zu weinen.
Noch ein Zeichen, dass sie müde ist.
"Komm Leni. Ich geh mit dir Zähne putzen. Danach gehen wir dir etwas vorlesen." mischt Harry sich ein und nimmt die Kleine auf seinen Arm.
Ich muss anfangen zu lächeln. Ich liebe dieses Bild von Harry und Leni.
Es macht mich glücklich die beiden zusammen zusehen.

Während Harry sich um Leni kümmert, räume ich mal die Decken und Kissen weg.
Danach lasse ich mich auf meine Couch fallen. Ich bin ein bisschen nervös.
Außerdem frage ich mich, ob ich es wirklich durchziehen möchte, ihn zu fragen, was mit uns ist.
Natürlich habe ich Angst, dass er mich wieder verletzt. Ich will es aber gerne wagen.
Ich liebe ihn. Und wenn man jemanden liebt, sollte man seinem Herz folgen.
Er hat mir ja schon gesagt, dass er mich liebt. Für mich war es zu früh. Doch als ich über seine Worte nachgedacht habe, haben sich diese Worte richtig angehört. Harry kommt zu mir ins Wohnzimmer.
"Hast du eigentlich kein Babyfon?" fragt er mich.
"Ich hatte eins. Leni meinte nur es im Klo vor ein paar Monaten zuversenken. Aber ich brauche keins mehr. Falls Leni weint in der Nacht höre ich es. Oder sie kommt zu mir ins Bett. Ich habe deswegen auch immer die Tür auf." erzähle ich.
"Ok. Leni schläft. Ich habe genau drei Sätze gelesen und schon ist sie eingeschlafen." Irgendwie war es mir klar, dass Leni gleich einschläft.

Harry setzt sich zu mir auf die Couch. Eine unangenehme Stille legt sich in den Raum.
Ich überlege gerade, wie ich am besten Anfange.
Von dem Gespräch mit Louis habe ich ihm vorhin schon erzählt. Das wäre sowieso jetzt ein blöder Einstieg. Ich kann aber auch nicht damit anfangen, was er zum Sex sagt.
Ich sollte meinen verstand abstellen und mein Herz reden lassen.
"Harry, ich will mir dir etwas erstes bereden." sage ich zu ihm.
Er dreht sich so, dass wir uns ansehen können.
Ich kann sehen, wie er nervös ein-und ausatmet.
Er fängt an mit seinen Ringen an seiner Hand herum. Das macht er immer, wenn er nervös ist. Nur macht er mich damit auch nervös.
"Harry, ich möchte wissen, was mit uns ist. Wir haben miteinander geschlafen. War es für dich nur Sex oder mehr? Ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist. Den ich möchte nicht nur Sex mit dir haben." sage ich zu ihm.
Jetzt muss er dazu etwas sagen. Meine Nervosität steigt noch höher an. Ich habe Angst, dass er nur Sex haben will.
Das könnte ich nicht mehr. Dazu liebe ich ihn zu sehr.
Harry steht auf. Mit einem fragenden Blick, beobachte ich ihm. Er kniet sich vor mich hin und nimmt meine Hände in seine Hände.
"Michelle, ich liebe dich. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Für mich hat die Nacht mit dir zusammen etwas bedeutet. Wenn du mir noch eine Chance gibst, dann würde ich gerne wieder mit dir zusammen sein." sagt er einfühlsam zu mir.

Ein paar Freudentränen sammeln sich in meinen Augen. Erschrocken schaut Harry mich an.
"Warum weinst du jetzt?" fragt er unsicher.
"Weil ich so glücklich bin. Ich würde dir gerne noch eine Chance geben. Ich liebe dich auch." verkünde ich.
Stürmisch falle ich ihm um den Hals. Harry kann sich zum Glück mit seiner Hand stützen, sonst wären wir beide im Wohnzimmertisch gelandet.
Ich drücke meine Lippen auf seinen Mund und verwickel ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.
Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt.
Und bereue es überhaupt nicht, dass ich mit Harry wieder zusammen bin.






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