Kapitel 35 2/2

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Harry P.o.V.

"Harry es geht mir gut! Dem Baby geht es auch gut. Jetzt lass uns endlich gehen." meckert Michelle mich an.
"Wir gehen erst, wenn der Liebe MC Dreamy neben dir, dich auch entlässt." verkünde ich.
Mürrisch schaut sie mich an und verschränkt die Arme vor der Brust.
Sie hatte eine Panikattacke und ist von dem Luftmangel ohnmächtig geworden.
Ich bin einfach sehr besorgt um Michelle und dem Baby.
Bevor der Arzt sein okay nicht gibt, bleiben wir hier.
"Du schaust zuviel Grey's Anatomy. Er heißt Dr. Montgomery." lässt sie mich mürrisch wissen.
Ich weiß natürlich, wie der Liebe Doktor heißt. Vorhin wollte ich die Stimmung ein bisschen auflockern und habe den Doktor MC Dreamy genannt.
Michelle ist wenige Minuten wieder langsam aufgewacht und wollte sich nicht vom Notarzt behandeln lassen, der schon längst anwesend war.
Für ein paar Checks sollte sie mit ins Krankenhaus. Ich müsste sie zwingen, damit sie mitgeht.

Die anderen bis auf Louis, sind schon zurück zum Hotel. Das Konzert haben wir abgeblasen, werden es aber morgen nachholen.
Michelle war mir in dem Moment wichtiger.
"Sie dürfen gleich gehen. Nur machen sie die nächste Tage ein bisschen langsamer. Ihr Blutdruck gefällt mir nicht und sie sollten es Zuhause Checken lassen. Wahrscheinlich kommt es nur von dem Stress. Sicher ist aber sicher." teilt der Arzt uns mit.
Ich habe ihn vorhin gefragt, ob er schon überhaupt Arzt ist. Er sieht so jung aus. Ein bisschen erinnert er mich an den jungen Leonardo Dicaprio.
Er hat sogar den gleichen Bubihaarschnitt, wie er ihn in den Film Titanic getragen hat.
"Natürlich kümmern wir uns Zuhause um ihren Blutdruck." verspreche ich ihm.
Sollte Michelle Einwände haben, werde ich sie zum Arzt schleifen. In der Hinsicht ist sie ein kleiner Sturkopf.

Zehn Minuten später können wir endlich gehen. Louis erwartet uns draußen vor dem Eingang mit einem Bodyguard. Ich wollte Michelle auf dem Parkplatz nicht soweit laufen lassen.
Sie weigert sich nämlich von mir in einem Rollstuhl geschoben zuwerden.
Ich habe meinen Arm um sie geschlungen, um ihr wenigstens so halt zugeben. Ihr ist nicht mehr schwindlig. Trotzdem habe ich Angst, dass sie nochmal ohnmächtig wird. Vorhin konnte ich sie noch gerade so auffangen. Sost wäre vielleicht mehr passiert.
Das Päckchen haben wir der Polizei übergeben. Damit die sich darum kümmern.
Ausnahmsweise vermute ich nicht Caro dahinter. Was will sie den von Michelle?
Das hat einfach keinen Sinn für mich.
Trotzdem wird die Polizei untersuchen, ob sie sich in New York aufhält.
Michelle und Ich wollten ein paar Tage noch in New York bleiben. Ich will aber so schnell wie möglich zurück nach Hause.
Dort sind wir einfach sicherer.

"Na endlich! Harry dein Handy ist aus. Liam versucht dich schon die ganze Zeit zu erreichen. Eure Tochter ist wach und spielt mit den Nerven von Liam und Niall ping pong." erzählt Louis uns.
Mein Akku ist leer und Michelle ihr Handy war in ihrer Handtasche. Diese Handtasche hat Leo mit ins Hotel genommen.
Es ist wirklich schlecht, wenn Leni wach geworden ist und wir sind nicht da. Bei meiner Mama haben wir Leni bei meiner Schwester gelassen, weil wir mal ausgehen wollten. Natürlich haben wir Leni vorher schlafen gelegt. Leider ist sie nach zwei Stunden wieder aufgewacht und hat meine Schwester terrorisiert. Danach mussten wir nach Hause.
Jetzt sind wir im Auto und schnell auf dem weg zur unserer Tochter.
Es dauert fünfzehn Minuten bis wir beim Hotel sind. Während der Fahrt halte ich Michelle in meinen Armen. Ich will sie nicht loslassen.
Heute zumindest nicht mehr. Das war vorhin ein Schock für mich, als sie zusammen gebrochen ist. Dieses abscheuliche Paket war natürlich auch ein Schock. Ich mache mir nur mehr sorgen um Michelle und dem Baby.

Kaum kommen wir durch die Tür unserer Suit im Hotel, hören ich Leni bitterlich weinen.
"Mummy! Papi!" wimmert sie und kommt uns entgegen.
Sie sieht ein bisschen aus, wie ein kleiner Geist. Ihre Haare sind total zerzaust und sie hat ein weißes Nachthemd an.
"Komm her." Ich gehe in die Hocke und nehme sie in meine Arme.
Gleich schmiegt Leni sich an mich und klammert sich um meinen Hals. Ein paar Sekunden später beruhigt sie sich schon wieder. Vom weinen hat sie nur Schluckauf bekommen und hickst herum.
Liam und Niall lassen sich geschafft auf die Couch fallen.
"Ich bin froh noch keine Kinder zu haben. Heute bin ich ganze zehn Jahre älter geworden. Wahrscheinlich habe ich ein Trauma von weinenden Kindern." bemerkt Niall seufzend.
Das sollte Leo bloß nicht hören. Sie gibt Niall im Moment die Schuld daran, dass es mit dem Baby nicht funktioniert. Sein schlechte Optimismus verseucht seine Spermien. Frauen spinnen sich echt einiges manchmal zusammen.
Mit Leni auf dem Arm stehe ich auf.
Michelle stellt sich neben mich und streichelt Leni über ihren Rücken.

"Warum sieht es eigentlich hier aus als wäre ein Tornado über dieses Zimmer gewütet?" fragt Michelle.
Es sieht echt sehr wüst aus. Überall liegt Spielzeug von meiner Tochter herum.
"Ich sag nur soviel. Leni ist eindeutig deine Tochter, meine liebe Michelle." eröffnet Liam.
"Sie hat uns wie eine wild gewordene Bestie mit dem zeug Beworfen. Dieses Kind braucht einen Exorzisten. Sowas teuflisches habe ich noch nie gesehen." Niall umschreibt es nicht so nett, wie Liam eben.
Wahrscheinlich braucht Niall jetzt einen Psychologen. Unsere Tochter kann schon sehr teuflisch sein, wenn ihr etwas nicht passt.
Am besten bringe ich die Teufelin mal ins Bett.
"Ich bringe Leni ins Bett." sage ich zu den anderen.
"Am besten gibt's du ihr ein Betäubungsmittel." knurrt Niall.
Morgen ist er bestimmt wieder friedlicher gestimmt. Lenis Charme wird ihn wieder besänftigen.

Die anderen beiden verschwinden in ihre Suiten. Wir drei gehen ins Schlafzimmer von unserer Suit. Unsere Tochter schläft bei uns. Wir haben ein Reisebett für sie mitgenommen.
In einem Zimmer alleine, hätte sie nicht geschlafen. Sie braucht unsere Nähe in fremden Umgebungen.
"Ich geh duschen." sagt Michelle zu mir.
Ich spüre, dass sie noch sehr durch den Wind ist. Aber wer kann es ihr verdenken. Ich bin genauso noch durch den Wind. Nur will ich es mir nicht so anmerken lassen. Ich will für Michelle stark sein. Sie kann es nicht gebrauchen, wenn ich jetzt auch durch den Wind bin.
"Soll ich mitkommen?" frage ich sie.
"Nein. Ich brauche gerade einen Moment alleine." sagt sie zu mir.
Ich setze Leni aufs Bett. Die kleine Maus schaut mich ein wenig grimmig an.
"Lass die Tür offen und ruf mich, wenn dir schwindlig wird." sage ich zu ihr und gehe auf sie zu.
"Versprochen." Michelle gibt mir einen kurzen Kuss, bevor sie ins Badezimmer geht. Nun kümmere ich mich mal um meine Tochter.

Leni spielt mit ihrem Schnuller herum. Am besten wickel ich Sie noch einmal und lege sie schlafen.
"Komm Motzi. Ich ziehe dir ein neue Windeln an." wende ich mich an die keine.
"Ich böse. Mich alleine lassen. Nicht schön." blökt sie mich an.
Mein Kind ist immer so nachtragend.
Zum Glück war sie damals nicht nachtragend, als ich einfach wieder in ihr Leben getreten bin. Michelle hat nie ein böses Wort über mich bei Leni verloren. Ich war einfach nicht da. Ich bin einfach froh, dass sie mich so akzeptiert und keine scheu vor mir hatte. Von Anfang an, war eine Verbindung zwischen uns. Vielleicht hat sie gespürt, dass ich ihr Papa bin. Eigentlich kann ich mir es nicht anders erklären.
Nun muss ich meine Tochter friedlich stimmen.
"Tut mir leid. Mama ging es nicht gut. Jetzt geht es ihr aber besser." entschuldige ich mich.
Leni schaut mich frech an. Ich weiß jetzt, was kommen muss. Immer wenn ich mit ihr schimpfe oder sonst was ist, weswegen Leni motzig ist, vertragen wir uns, und danach kommt des Kitzelmonster.
"Ich glaube, dass kitzelmonster möchte dich lachen hören." sage ich mit einer quietsche Stimme und wackel mit meinen Fingern.
Leni fängt an zu kichern, schon bevor ich sie kitzeln kann. Sobald ich mich zu ihr aufs Bett werfe und sie kitzel, lacht sie quietschend laut. Das geht ungefähr zehn Minuten. Sobald ich sie nicht mehr kitzeln, kuscheln mir miteinander. Michelle kommt wenige Minuten zu uns und lächelt. Sie legt sich zu uns und wir drei kuscheln miteinander. Leni schläft sogar wenige Minuten ein. Das war ein anstrengender Tag. Ich kann auch eine Mütze voll Schlaf gebrauchen. Hoffentlich wird der Tag morgen ruhiger.

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