Kapitel 40

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Michelle P.o.V.

"Fenster auf! Ich Luft will." meckert Leni hinten im Auto herum.
Ich hätte ihr Schlaftabletten geben sollen. Eine längere Autofahrt mit Leni ist wie meine persönliche Hölle. Dieses Kind kann einen wirklich nerven.
Wir müssten eben ihr Fenster hinten schließen und die Kindersicherung drücken, weil Leni ihren Kopf andauernd aus dem Fenster gehalten hat. Sie findet es irgendwie witzig. Wenn Sie davon eine Ohrenentzündung bekommt, dann findet sie es bestimmt nicht mehr witzig.
"Hicks will Luft." schiebt Leni es nun auf unseren Hund.
Das Monster sitzt angeschaltet hinten bei Leni.
Wenigstens pennt er schon fast die ganze Zeit. Irgendwie mag er Autofahren und schläft dabei.
Im Gegensatz zu Leni.

Wenigstens sind wir in fast einer Stunde endlich da. Diesmal ist die Fahrt nicht solange, weil wir bis jetzt in keinen Stau geratet sind. Stoppen mussten wir auch nur einmal.
"Wann da?" möchte Leni wissen.
Zum Glück ist die Fenster Sache vorbei.
Sie wird uns nur bis zur Ankunft mit der eben gestellten Frage quälen.
Bevor sie ihr Fenster geöffnet hatte, hat sie uns schon mit dieser Frage gequält.
Zwischendurch war es nicht ruhig, weil Leni mit einem Film beschäftigt war.
"Bald." antworte ich ihr.
"Wann bald?" nervt sie mich.
"Wenn wir bei Oma sind. Willst du Schokolade haben?" Ich muss sie ein paar Minuten mehr beschäftigen. Wenn ich ihr Schokolade gebe, dann habe ich wenigstens ein paar Minuten wieder Ruhe.
"Keine Schokolade im Auto." brummt Harry.
"Ich Putz nachher auch." verkünde ich und gebe Leni ein Stück Schokolade nach hinten.
Harry möchte nicht, dass seine Ledersitze schmutzig werden. Dabei kann man sie ganz einfach sauber machen. Zumindest bekommt man Schokolade wieder gut weg. Manchmal stellt er sich echt an mit seinem Auto. Hicks hat er tatsächlich Socken an seine Pfoten gezogen, damit er die Sitze nicht zerkratzt. Dazu liegen unter Hicks noch jede Menge Decken. Mich wundert es, dass Harry Hicks nicht in eine Mülltüte gesteckt hat, damit kein Hundehaar auf seinen geliebten Auto kommt.

"Wann da?" fragt Leni schon wieder.
"Bald." antworte ich ihr.
"Wann bald?" nervt Leni weiter.
Ich lass Harry gleich anhalten und setze Leni aus. Dann kann sie andere Leute nerven. Ich bin im Moment so schnell reizbar. Meine Tochter kann ja nichts dafür, dass ich meine Hormone nicht unter Kontrolle habe. Harry muss darunter am meisten leiden. Ich zicke ihn so oft am Tag an, weil ich richtige Stimmungsschwankungen habe.
Ihn stört es nicht wirklich. Er lässt sich von mir nicht die Stimmung vermiesen.
"Mama mehr Schokolade." verlangt Leni.
Sofort reiche ich ihr ein Stück nach hinten. Bestimmt darf ich später Harry's Auto putzen. Leni hat schon klebrige Finger. Vielleicht merkt Harry es ja nicht. Was eher ein Wunsch Gedanke von mir ist. Alles was mit diesem tollen Audi Q7 ist, bemerkt er sofort. Wenigstens passt genug in diesen Auto hinein. Wir haben fünf große Koffer dabei. In einem ist nur Spielzeug für Leni. Wahrscheinlich müssen wir noch einiges die tage kaufen. Wir wollen uns heute sogar noch ein Haus ansehen. Ich bin froh, wenn wir so schnell wie möglich ein eigenes Haus in Holmes Chapel haben. Nora kümmert sich solange wir weg sind, um unser Londoner Haus. Natürlich wird sie dafür auch bezahlt.

"Wir sind in zwanzig Minuten da, und dann schläft Leni endlich ein." bemerkt Harry, der grinsend in den Rückspiegel schaut.
Ich drehe mich zu der Kleinen um. Tatsächlich liegt sie schräg im ihrem Kindersitz und pennt.
Unglaubliches Kind.
Wenigstens ist die nächsten zwanzig Minuten ruhe.
"Wann treffen wir uns mit der Makler?" möchte ich von Harry wissen.
"Heute abend um fünf. Vielleicht bleibt Leni ja bei meiner Mama. Dann können wir alleine hingehen."
"Glaubst du an den Weihnachtsmann?" frage ich sarkastisch.
Leni bleibt nie im Leben bei Anne. Außer wir betäuben unsere Tochter.
Ich bin ja froh, dass sie ein bisschen scheu ist. Doch Anne müsste ihr langsam vertraut sein. Ich bete dafür, dass Leni sich mit ihrer Oma in nächster Zeit mehr anfreundet und auch mal bei ihr bleibt ohne Terz zu machen. Ich will mit Harry mal wieder ausgehen und einen schönen Abend verbringen. Das hatten wir lange nicht mehr.
Außerdem möchte ich langsam unsere Hochzeit planen.
In knapp fünf Monaten kommt unser zweitens Kind. Ich möchte danach gerne ziemlich bald heiraten.
Ich will endlich Mrs Styles sein.
Leni hat ja schon den Nachnamen von Harry. Das haben wir ja schon vor Monaten ändern lassen.
Vielleicht stecke ich ihn einfach schon früher in einen Anzug und schleife ihn zum Standesamt.
Eigentlich eine gute Idee von mir. Eine kleine Standesamtliche Hochzeit nur mit unseren Familien. Vielleicht kommen Leo und Niall ja auch.
Obwohl es im Moment komisch zwischen Leo und mir ist. Umso mehr meine Schwangerschaft voran geht, umso mehr hält sich Leo von mir fern. Seit ein paar Wochen ist es offiziell. Meine beste Freundin kann keine Kinder bekommen. Seitdem ist sie tottraurig. Sie wollte schon seit der Grundschule mal Kinder haben. Jetzt ist dieser Traum vorbei. Ich habe Niall geraten, Leo erstmal in ruhe mit alternativen zulassen. Sie muss diesen Schock erstmal verdauen.

Gerade fahren wir an dem Haus von meinem Bruder und Abby vorbei. Letztens habe ich ihn das Haus überschrieben. Ich selbst würde sowieso nicht mehr in dem Haus leben. Darum sollte Joe es haben. Harry und Ich suchen uns etwas neues. Für Harry wäre mein altes Zuhause aufjedenfall zu klein gewesen. Seine ganzen Musiksachen brauchen ja schon einiges Zimmer. Sowie unsere Klamotten ein ganzes Zimmer mittlerweile für sich alleine beansprucht.
Ich hab von Harry eine Kreditkarte ohne Limit. In meinen Händen ist sowas ein Fehler.
Irgendwie will ich wieder arbeiten gehen. Aber sehr wahrscheinlich erst, wenn unser Baby mindestens drei ist. Vielleicht möchte ich ja noch ein drittes Kind. Das steht aber noch in den Sternen.
Ich muss erstmal dieses Kind auf die Welt bringen.
Danach lasse ich alles auf mich zukommen.
Kurz überlege ich, ob ich mich von Harry am Pub absetzen lasse. Lass es aber lieber. Sonst meckert Harry wieder herum, weil wir ja noch den Termin mit dem Makler haben.
Ich muss mich ja noch bei Anne einrichten. Wir schlafen bei Harry im alten Zimmer.
Sein Bett ist viel zu klein für uns drei. Unsere Tochter möchte nämlich immer bei uns im Bett schlafen, wenn wir bei Anne sind. Komischerweise braucht unsere Zwergin am meisten Platz von uns.
Ehrlich gesagt, hoffe ich sehr, dass wir Glück mit dem Haus haben und es gleich zu unserem eigenen Haus machen können.
Der Garten ist schon einmal perfekt. Wir haben uns schon Fotos angesehen und ich bin richtig begeistert von dem Garten.
Überhaupt sieht dieses Haus wirklich schön aus. Es ist nicht so modern wie unser Haus in London. Jedoch wurde es erst saniert. Für uns wird es zumindest reichen. Ich bin froh hier in Holmes Chapel bald ein Haus zuhaben. Doch erstmal sind wir bei Anne angekommen und müssen auspacken.




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