Kapitel 22

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Michelle P.o.V.

Ich habe gerade einen lachflash. Harry und Leni haben mir ein Video von den beiden geschickt. Die beiden tanzen zu einem Lied von Sean Paul. Leni trägt nur ihre Windel und Harry nur seine Boxershorts.
Dabei machen die beiden Bewegungen wie ein Frosch, der des hüpfen verlernt hat. Leni trägt Harry's weiße Sonnenbrille. Einfach himmlisch die zwei.
Wenigstens haben die beiden mehr Spaß als ich im Moment. Ich bin gerade ein bisschen fertig mit den Nerven.
Mein Chef hat heute eine Besprechung in der Mittagszeit einberufen. Er verkauft den Laden und geht wirklich nach Schottland. Es gibt sogar schon ein Angebot. Leider möchte der neue Besitzer keinen Buchladen, sondern einen Blumenladen eröffnen. Er würde uns sogar übernehmen. Nur für mich ist dieser Job nichts.
Ich werde mich nach einen neuen Job umsehen müssen.
Dabei liebe ich meinen Job im Buchladen.
Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll.
Wenigstens ist meine Wohnsituation geklärt.
Ich ziehe zu Harry.
Es ist des einfachste. Außerdem sind wir die ganze Zeit schon bei ihm. Ich habe meine Wohnung sogar schon gekündigt. Bald müssen wir nur noch ein paar Sachen aus der Wohnung holen.
Dann habe ich meine ruhe von dieser alten Hexe. Die blöde Kuh hat letztens Leni angebrüllt, weil meine Tochter laut gelacht hat. Natürlich hat Leni angefangen zu weinen. Ich hätte sie am liebsten die Treppe hinunter gestoßen. Aufjedenfall habe ich sie wüst beschimpft. Wahrscheinlich hat sie sich gleich wieder beschwert beim Vermieter. Der hatte aber schon meine Kündigung in der Hand.

Geknickt gehe ich Stunden später nach der Arbeit nach Hause. Irgendwie ist heute nicht mein Tag. Heute morgen hat mein Auto gestreikt. Harry wollte sich darum kümmern. Ich kann nur hoffen, dass es nichts schlimmes ist. Das kann ich überhaupt nicht gebrauchen.
In der U- Bahn muss ich stehen. Vor mir steht auch noch ein ungepflegter Mann, der nach Urin stinkt. Am liebsten würde ich kotzen.
Da ich den Gestank echt nicht mehr aushalten kann, steige ich eine Station früher aus und laufe den Rest.
Ich lasse mich Zuhause erstmal in die Badewanne fallen.
Noch einer der Vorteile mit Harry zusammen zu wohnen. Ich muss nicht mit dem Baden warten bis Leni im Bett ist, sondern kann gleich in die Wanne hüpfen.
Endlich angekommen gehe ich gleich ins Haus.
Meine beiden lieben finde ich im Wohnzimmer.
"Schaff das." Leni schiebt gerade den Fußhocker von der Couch herum. Harry steht daneben und beobachtet unsere Tochter.
"Was macht unsere Tochter da?"
Ich gehe zu Harry und gebe ihm einen Kuss zur Begrüßung.
"Das wüsste ich auch gerne. Aufjedenfall lässt sie sich dabei nicht helfen."
Klingt nach meinem kleinen Sturkopf.

Ich lehne mich an Harry und schlinge meine Arme um ihn.
"Was los? Du wirkst so bedrückt." möchte er von mir wissen.
"Mein Chef geht nach Schottland in drei Monaten. Es gibt schon einen neuen Besitzer. Der möchte aber einen Blumenladen eröffnen. Ich muss mich nach einem neuen Job umsehen." erzähle ich ihm.
Leni hat den Hocker an die richtige Stelle bekommen. Geschafft lässt sie sich auf den Boden fallen. Ich bin jetzt hinter ihren Plan gekommen. Sie hat den Hocker an einen Schrank gestellt, wo sich die Süßigkeiten befinden. Wahrscheinlich wird sie gleich enttäuscht feststellen, dass sie immer noch zu klein ist.
Die Süßigkeiten sind ganz weit oben. Ich komme selbst nur mit einem Hocker daran.
Leni stellt sich auf den Hocker und merkt das sie nicht daran kommt.
"Papi, Komm mal." ruft Leni.
"Du bekommst nichts mehr süßes. Wir haben erst Kekse gegessen." antwortet Harry und nimmt Leni auf seinen Arm.
"Das gemein." jammert Leni.
Was sie nicht alles gemein findet.
Ich finde es gemein, des mein Chef nach Schottland geht. Mich fragt aber keiner.

Es klingelt an der Tür.
"Erwartest du jemanden?" frage ich Harry.
"Nee."
Aufjedenfall ist der Besucher eine Nervensäge. Den er oder sie klingelt dreimal hintereinander.
"Ich geh schon." sage ich zu ihm.
Da Leni gerade möchte, dass er ihr eine Banane gibt.
Ich laufe zur Tür und öffne sie.
Vor mir steht eine junge aufgetakelte Frau. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor! Die mega Sonnenbrille in ihrem Gesicht, verdeckt nur fast ihr ganzes Gesicht. Sogar ihre offenen braunen Haare hängen ihr ein bisschen mit ihm Gesicht.
"Das hat ja gedauert. Normalerweise sollte ein Hausmädchen die Tür schneller öffnen." teilt sie mir arrogant mit und geht ohne auf Einlass zu warten an mir vorbei.
Was ist das für eine?
"Harry mein Schätzchen. Ich bin endlich da." ruft sie durchs Haus.
"Moment mal!" rufe ich Sie zurück.
"Ach ja! Hier ist meine Jacke. Ich hätte außerdem gleich einen Gin Tonic." befiehlt sie.
Was zur Hölle ist hier los?
Und wer ist diese Nutte? Sie könnte vom Kleidungsstil wirklich eine Nutte sein. Ihr kurzes schwarzes Kleid geht ihr knapp über den Arsch.
"Wer bist du?" zische ich sie an.
"Wer ich bin! Das solltest du eigentlich wissen. Anscheinend bist du neu angestellt. Ich bin Harry's Verlobte." Dieses arrogante Miststück hält mir ihre linke Hand unter die Nase mit einem riesigen Diamanten am Ringfinger.

Schöner Ring!
Ich glaube diese Geschichte nun wirklich nicht.
Harry ist nicht doof. Er würde mich nicht bei sich wohnen lassen, wenn er eine andere hätte.
Langsam kommt mir die Tussi auch bekannt vor. Eben hat sie ihre Sonnenbrille ausgezogen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es die Frau von Spielplatz ist. Noch einen Kuss von meinem Freund bekommt die bestimmt nicht.
Langsam glaube ich, dass sie die Beziehung zwischen Harry und mir sabotieren will.
"Schatz kommst du mal bitte. Hier ist so ein nervtötendes Flittchen. Die behauptet deine Verlobte zu sein. Ich finde wir sollten die Polizei rufen." rufe ich zu Harry.
Keine Ahnung, ob er mich gehört hat.
Mein ruf nach ihm hat aufjedenfall seinen Zweck erfüllt.
Dieses Mädchen wird nervös und fängt an zu schwitzen.
"Keine Polizei." jammert Sie.
Harry kommt mit Leni an der Hand zu uns.
"Du bist doch die vom Spielplatz." stellt auch Harry fest.
"Ruf die Polizei. Ich glaube wir haben es mit einer Stalkerin zu tun."
"Nein! Ich kann keine Polizei gebrauchen. Ich geh jetzt auch schon. Tut mir leid." Sie hat es plötzlich sehr eilig.
Schon ihr Verhalten, zeigt des sie lügt. Sie murmelt noch, "Dass ist kein Geld der Welt wert!" und ist im nächsten Moment verschwunden.

Bevor sie jedoch gehen kann, schnappe ich mir diese Tussi und drücke sie gegen die Wand. Mit meinen Ellenbogen an ihrem Hals, sorge ich dafür des sie bleibt.
"Lass meinen Freund in ruhe. Wenn du ihn noch einmal küsst, breche ich dir alle Knochen. Du verrückte Kuh!" fauche ich sie an und gebe ihr einen gewaltige Ohrfeige.
"Ja! Ich lass ihn in ruhe. Bitte lass mich gehen." wimmert sie ängstlich.
Ich lasse sie los und diese Tussi rennt davon.
Harry geht zur Tür um sie zu schließen.
"Mummy gibtt uff die Nuss. Der Frau." sagt Leni, hebt ihre kleinen Händchen zur Fäuste und tänzelt wie ein Boxer um ihre eigene Achse.
Dabei stolpert sie nur über ihre Füße und fällt hin.
"Hihi umgefallen." kichert Leni und steht wieder auf. Danach rennt sie ins Wohnzimmer.
"Wenn unsere Tochter mal eine Schlägerin wird, wissen wir wenigstens woher sie es hat." neckt Harry mich.
Er nimmt mich in seine Arme und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

Aufjedenfall ist hier etwas sehr komisch. Die hat etwas von Geld gefaselt.
Das muss alles inszeniert gewesen sein. Erst der Kuss und die Fotos in meinem Briefkasten. Und jetzt diese Nummer.
"Danke, dass du dieser Tussi nicht gleich geglaubt hast." flüstert Harry mir zu.
"Kein Problem. Es kam mir alles eben sehr spanisch vor. Ich habe so im Gefühl, des jemand unsere Beziehung sabotieren möchte." teile ich ihm mit.
"Das Gefühl habe ich auch." stimmt er mir zu.
Jetzt ist nur die Größe Preisfrage, wer dahinter steckt.

Betime Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt