Kapitel 45 2/2

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Harry P.o.V.

Panisch renne ich die Treppe hoch. Leni höre ich schon weinen.
Ich bin so wütend. Niemand bringt mein Kind zum weinen oder packt es an.
"Scheiß Vieh." flucht eine männliche Stimme.
Jemand schwarz gekleidetes kommt aus Lenis Zimmer gestürmt. Von der Statur ist es definitiv ein Typ. Außer es ist eine Frau mit sehr breiten Schultern. Über den Kopf hat diese Person eine schwarze Wollmütze. Am Bein von dem Typen hat sich Hicks festgebissen.
Ich wusste Hicks würde sich lohnen. Er verteidigt meine Tochter. Genauso wollte ich es auch. Dazu ist er ein super Spielgefährte für Leni. Jedes Kind sollte so einen Hicks haben.

Nun muss ich mich erst um diesen Schandfleck kümmern. Anscheinend hat er mich nicht bemerkt, weil er versucht Hicks von seinem Bein zu lösen.
Darum stürme ich auf diesen Menschen zu und verpass ihm einen Fausthieb ins Gesicht.
Schon taumelt er nach hinten.
"Hicks aus!" befehle ich nebenbei.
Ich möchte nicht, dass Hicks ausversehen verletzt wird.
Sofort löst er sich von dem Bein der Person und rennt zurück in Lenis Zimmer.
Solange diese Person noch verwirrt zu sein scheint, verpasse ich ihm noch einen Fausthieb ins Gesicht. Am liebsten würde ich immer und immer wieder zuschlagen. Ich bin so wütend. Trotzdem werde ich mich beherrschen. Aufjedenfall hat mein Schlag seinen Zweck erfüllt. Dieser Mensch hängt ein wenig betäubt an der Wand. Außerdem scheint Hicks gut zu gebissen. Im Flur ist eine gute Blutspur verteilt.

Ich packe die Person am Kragen und ziehe die Mütze ab.
Die ist ein bisschen übers Gesicht gerutscht.
Es ist keine Überraschung, dass Chase darunter ist.
Bei dem Anblick muss ich meine Faust noch einmal in sein Gesicht schlagen. Ich treffe dabei seine Nase, die ordentlich knackt. Hoffentlich ist die Nase gebrochen. Das würde mir eine Genugtuung sein.
Er hat es verdient.
Vielleicht sollte ich ihn noch mehr verprügeln.
Nur Joe kommt die Treppe hoch getaumelt.
"Lass mir auch noch ein Stück von ihm übrig." brummt er.
Sofort gehe ich zur Seite und Joe schlägt auf Chase ein.
Der ist erstmal K.o.
Er liegt bewusstlos auf den Boden.
"Ruf die Polizei. Ich schaue nach Leni." sage ich zu Joe.
Ich muss mich um meine Tochter kümmern.
Sie weint noch.
Ich muss mein Kind jetzt erstmal beruhigen gehen.

Sobald ich in ihrem Zimmer bin, mache ich ihr Licht an. Leni sitzt auf ihrem Bett unter ihrer Bettdecke und weint. Ich hebe die Bettdecke und Leni kreischt auf. Hicks bellt kurz auf, der sich mit unter der Decke befindet.
Sobald er mich jedoch erkennt, wedelt er mit dem Schwanz.
Ich nehme Leni auf meinen Arm und drücke sie fest an mich.
"Es ist wieder alles gut. Papa ist jetzt da." sage ich beruhigend zu ihr. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Sie hat ihre kleinen Ärmchen um meinen Hals geschlungen und ihr Kopf liegt an meiner Halsbeuge. Sanft streichel ich ihr über den Rücken.
"Now hush little Baby don't you cry. Everything gonna be alright. Stiffen that upper lip up little Lady. I told you ya, Daddy's here to hold you. Through the night. And if you ask me to Daddy's gonna buy you a mockingbird. I'mma give you the World. I'mma buy a diamond Ring for you. I'mma sing for you. I'll singe do anything for you to see you smile." singe Ich ihr vor und wiege mich mit ihr in meinen Armen. Ich sing ihr die Version von Eminem's mockingbird vor.
Naja fast.
Ich hab es ein bisschen verändert, damit es auf Leni passt.
Sie liebt dieses Lied und manchmal muss ich es ganz oft für sie singe. Aufjedenfall beruhigt sie dieses Lied.
Leni weint nicht mehr.
Das beruhigt mich selbst ein wenig.
Leni hebt ihren Kopf an. Sie hat noch ein paar kleine tränen auf ihrer Wange. Die ich meiner Tochter mit meinem Daumen wegwische.
"Böser Mann weg?" fragt sie.
"Gleich. Onkel Joe hat die Polizei gerufen." sage ich zu ihr.
"Wo Mummy?"
"Mummy kommt auch bald. Sie ist bei Tante Abby Zuhause." Ich gebe ihr ein paar küsse auf die Lippen. Wobei sie anfängt ein bisschen zu kichern.
"Haare kitzeln." sagt sie und hält sich an eine Strähne von mir fest.
Hoffentlich zieht sie mir keine Haare aus. Das tut nämlich ein bisschen weh.

"Harry." ruft Joe im Flur.
Ich setze Leni aufs Bett und Hicks kommt gleich zu ihr ins Bett gehüpft.
"Du bleibst hier. Ich bin gleich wieder da. Hicks passt auf dich auf." trichter ich meiner kleinen Tochter ein.
Sie nickt mir eifrig zu und kuschelt mit Hicks.
Morgen bekommt Hicks einen richtig großen Knochen von mir.
Ich sehe beim hinausgehen auf dem Boden eine Pistole.
Dieses skrupellose arschloch!
Ich schiebe die Pistole mit meinem Fuß in den Flur. Würde ich die Pistole aufheben, würde ich Chase erschießen.
Darum unterdrücke ich diesen drang, weil ich nicht wegen diesem Wichser ins Gefängnis gehe.
Joe schaut von oben auf Chase. Dieser scheint wieder bei Bewusstsein zu sein. Seine Nase blutet und ein dickes Veilchen bildet sich an seinem Auge.
Ich bin stolz auf mich.
"Der Idiot kam im Auftrag von Caro. Er wollte Leni und dich umbringen.Das habe ich eben aus ihm herausbekommen." erzählt Joe mir.
Ich bin gerade ein bisschen verwirrt, über die Nachricht, dass ich auch umgebracht werden sollte. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber Leni ist für mich ein richtiger Hammer. Sie ist ein kleines unschuldiges Mädchen. Wie kann man nur ein Kind töten wollen?
"Warum?" frage ich.
"Rede. Du hast jetzt sowieso nichts mehr zu verlieren." knurrt Joe ihn an.
"Du bist der Grund, warum Caro nicht mit Louis zusammen sein kann und ich nicht mit Michelle. Leni ist genauso im weg." antwortet Chase leise.
Er schaut mich dabei nicht an. Ich will ihn auch nicht ansehen. Sonst vergesse ich mich gleich wirklich.

Endlich klingelt es an der Tür. Joe geht nach unten und kommt kurz darauf mit der Polizei und Sanitäter nach oben.
"Ich brauche keinen Arzt." brummt Joe, weil ein Sanitäter ihn untersuchen möchte.
"Mach es lieber. Sonst bekomme ich ärger mit Michelle." sage ich zu ihm.
Daraufhin lässt er sich widerwillig untersuchen. Ich bewege mich wieder zu Leni. Sie streichelt Hicks am Bauch.
Sobald ich bei ihr im Bett sitze, hört sie auf Hicks zu streicheln.
"Polizei da?" fragt sie und krappelt zu mir. Kurz darauf kuschelt sich meine Tochter an mich heran.
"Ja. Die nimmt den bösen Mann jetzt mit." Lass ich sie wissen.
Wahrscheinlich muss ich gleich noch ein paar Fragen von der Polizei beantworten. Ich möchte erstmal noch Michelle Bescheid geben. Außerdem soll Joe solange Leni nehmen, wenn mich die Polizei kurz befragt. Sie hat schon zuviel mitbekommen, mehr sollte Leni auch nicht mehr mitbekommen. Wenigstens sind wir Heil aus der Sache heute herausgekommen. Das ist jetzt erstmal die Hauptsache.

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