Kapitel 27

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Michelle P.o.V. Zeitsprung von drei Wochen.

"Nein! Leni nicht Kindergarten gehen." protestiert meine Tochter.
Louis, Harry und Ich stehen im Kreis um Leni herum. Zusammen wollen wir sie in den Kindergarten bringen.
"Da kannst du mit Bear spielen. Du spielst doch so gerne mit Bear." versucht Harry unsere Tochter den Kindergarten schmackhaft zu machen.
"Bear zu mir kommen. Hier spielen." bewichtigt uns Leni und setzt sich auf den Boden.
Ich würde es ja mit Gewalt versuchen.
Das hatte letztens auch nichts gebracht. Gestern haben wir Leni geschnappt und einfach ins Auto gesetzt. Ohne ihr etwas zu sagen, sind wir zum Kindergarten gefahren. Sobald sie den Kindergarten gesehen hat, hat sie angefangen zu schreien.
Darum ist Harry weitergefahren.
Harry hat ihr sogar Angeboten, dass sie ein Pferd bekommt, wenn sie in den Kindergarten geht.
Nicht einmal dieser Erpressungsversuch hat funktioniert. Wahrscheinlich hat es nichts gebracht, weil Leni kein großer Fan von Pferden ist. Für Ihr Alter findet sie, dass Pferde einfach nur stinken.

Harry geht es zum Glück gut und er wird keinen Schaden von der Vergiftung tragen. Nach drei Tagen durfte er wieder nach Hause. Wir haben erstmal noch zwei Tage bei Louis gewohnt. Harry hat noch neue Fenster einbauen lassen. Die sind sogar Kugelsicher. Keine Ahnung, warum wir solche Fenster brauchen, doch Harry fand es sicherer.
Mit Louis läuft es wieder wunderbar. Selbst die Freundschaft zwischen Harry und Louis blüht wieder auf.
Leider wissen wir immer noch nicht, wer Harry vergiften wollte oder ob es wirklich Harry treffen sollte. Die Polizei konnte zwar Fingerabdrücke an der Flasche sichern. Leider sind die nicht im Polizeiregister.
Da nur keine neue Vorfälle passiert sind, sind wir einigermaßen beruhigt. Es gibt ja nicht einmal Erpressungsversuche oder Morddrohungen. Die ganze Sache ist wirklich komisch.

Aufjedenfall planen Harry und Ich unser zweitens Kind im Moment. Wegen der Hochzeit haben wir uns auch schon geeignet. Ich will eine schöne Hochzeit im Sommer. Darum heiraten wir erst nächstes Jahr im August.
Einen Termin haben wir auch schon.
Ich freue mich schon auf die Hochzeit. Wir werden in Holmes Chapel heiraten.
Vielleicht bekommen wir Leni bis dahin auch dazu, wieder Blumenmädchen zu sein. Im Moment möchte Leni nicht. Sie fand es langweilig, auf der Hochzeit von Leo und Niall Blumenmädchen zu sein.
Was wahrscheinlich daran lag, dass sie sich eine Stunde nicht dreckig machen dürfte. Darum hat Leni eine Stunde am Tisch gehockt.
Das wird sie mir wahrscheinlich für immer krum nehmen.
Wahrscheinlich wird es heute morgen nichts mehr mit dem Kindergarten.
Ich habe ja gehofft, dass Louis unsere Tochter überreden kann.
Er hat es mit Nutellawaffeln probiert. Eigentlich funktioniert es immer.

"Ärgert dich jemand im Kindergarten?" fragt Louis meine Tochter.
"Nein." antwortet Leni und steht auf.
Das habe ich meine Tochter auch schon tausend mal gefragt.
Angeblich ärgert sie niemand. Sie möchte einfach nicht mehr in den Kindergarten.
"Papi Arm." sagt Leni und hebt ihre kleinen Arme in die Höhe.
Harry nimmt Leni auf seinen Arm. Sie kuschelt sich gleich an ihn.
"Schnuller." murmelt Leni.
Was ist den da los?
"Kann es sein, das da jemand krank wird?" fragt Louis und streichelt Leni über den Rücken.
Ich gebe meiner Tochter ihren Schnuller und fasse ihr dabei mal an die Stirn.
Louis hat recht.
Da ist nur schon jemand krank. Leni ist ein bisschen warm.
Dann fällt der Kindergarten aufjedenfall für Leni aus.
Trotzdem muss meine Maus mal wieder in den Kindergarten. Sobald Leni wieder gesund ist, bringe ich sie wieder in den Kindergarten.

Louis Handy klingelt. Er schaut kurz drauf und drückt den Anruf weg. Das macht er in letzter Zeit sehr oft.
"Wer war das?" frage ich ihn.
"So eine nervige Tussi. Ich hab die vor ein paar Monaten kennengelernt. Am Anfang fand ich sie echt toll. Leider hat sie sich als ziemlich Psycho entpuppt. Die stalkt mich mittlerweile richtig." erzählt er mir.
Das ist eine gruselige Neuigkeit.
Ich hab mal einen Bericht über Stalker gesehen. Die sind zu allem fähig.
"Geh zur Polizei." sagt Harry eindringlich.
Dafür bin ich auch.
Sonst passiert noch etwas mit Louis.

Plötzlich klingelt es Sturm an der Tür.
Ich gehe schnell zur Tür und öffne einer mir unbekannten Frau.
"Louis, warum gehst du nicht an dein Handy? Es ist nicht nett von dir mich einfach wegzudrücken." beschwert sich eine schlanke braunhaarige Frau.
Ich würde sagen, dass sie seine Stalkerin ist.
Zielstrebig geht sie zu Louis und möchte ihn zur Begrüßung küssen. Der wendet nur seinen Kopf ab.
"Caro, du nervst mich. Wir zwei sind kein Paar." bewichtigt Louis diese Frau.
Sie trägt einen schwarzen Hosenanzug, den ich wirklich schön finde.
Eigentlich eine sehr hübsche Frau.
Es ist nur echt gruselig, dass sie ihm sogar bis zu uns nach Hause gefolgt ist.
"Schatz, sei nicht so zu mir. Ich mache doch alles für dich. Wir gehören zusammen."
Die Frau ist echt nicht mehr zu helfen.

Vielleicht sollte ich Louis mal helfen und diese Frau meines Hauses zu verweisen.
"Ich will ja nicht stören. Aber würdest du bitte unser Haus verlassen." spreche ich sie an.
Sofort dreht sich diese Caro wie eine Furie zu mir um.
"Ich bin da, wo mein Louis ist. Darum lasse ich mich nicht von dir vertreiben."brüllt sie mich an.
Sie kommt mir immer näher. Ich baue mich mich vor ihr auf.
"Ich glaube, Louis möchte deine Abwesenheit nicht. Darum bitte ich dich ein letztes Mal freundlich zu gehen. Sonst werde ich Gewalt anwenden." drohe ich ihr.
Vielleicht sollte ich Harry mit Leni wegschicken. Nicht des meine Tochter wieder eine prügelei von mir mitbekommt.
"Du willst mir drohen? Ich bin überhaupt nicht beeindruckt. Ich gehe erst, wenn Louis geht." sagt sie überheblich.
Die hat wirklich eine Schraube locker.
Harry geht mit Leni davon. Vielleicht weil ich schon meine Ärmel hochkrempel.
"Das ist Hausfriedensbruch. Geh aus meinem Haus." werde ich lauter.
"Gestörte Kuh. Ich geh ja schon. Du solltest dich nur von meinem Louis fernhalten. Sonst bekommst du mit, wozu ich fähig bin." lässt sie mich wissen und geht zur Tür.
Bevor sie jedoch unser Haus verlässt, dreht sie sich noch einmal, grinst mich breit an und sagt, "Aber du weißt ja schon wozu ich fähig bin."

Nach diesem Satz lässt sie uns einfach stehen. Fragend schaue ich zu Louis. Der zuckt nur ahnungslos mit den Schultern.
Ich bin wirklich dafür, dass Louis diese gestörte anzeigt.
Die ist doch nicht mehr ganz dicht.
Zusammen mit Louis gehe ich in die Küche.
Harry hat Leni Fiebersaft gegeben.
Mein armes Mäuschen ist krank.
Mal abwarten wie es sich bei ihr entwickelt und ob wir mit ihr zum Arzt müssen.
Mich lässt nur diese Tussi nicht ganz los. Was meinte sie damit, dass ich schon wüsste wozu sie fähig ist?
Ich komme einfach nicht drauf. Louis sollte sie am besten schnell loswerden. Damit wir sie nie wieder sehen müssen.

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