Kapitel 14

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Michelle P.o.V.

Ich bin froh, dass Harry von dem Kontakt zwischen Anne und mir erfahren hat. Eine Woche waren Gemma und Anne hier. Zusammen haben wir viel unternommen.
Leider konnte ich mich mit Louis noch nicht aussprechen, weil dieser noch in Los Angeles weilt. Wir haben aber schon einen Termin für unsere Aussprache. Ehrlich gesagt, fehlt Louis mir richtig. Sonst haben wir uns fast jeden Tag gesehen.
Dadurch sehe ich Harry jetzt fast jeden Tag. Er muss für mich Leni aus dem Kindergarten holen. Ich schaffe es sonst nicht arbeiten zugehen. Leni geht nur bis zwei Uhr in den Kindergarten. Ich wollte Sie nicht den ganzen Tag in den Kindergarten stecken. Irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei.
Harry holt sie sogar schon vor dem Mittagessen und kocht für die Maus. Sie genießt es richtig nicht solange in der Kita zu sein.

Gerade klingeln ich bei Harry. Dieser öffnet mir wenig später mit Leni die Tür.
"Ich heute bei Papa schlafen." verkündet Leni sobald ich sie in meine Arme nehme.
Überrascht schaue ich zu Harry. Der zuckt nur ahnungslos seine Schultern.
"Das höre ich gerade zum ersten Mal. Komm doch erstmal rein." schlägt er vor.
Zusammen gehen wir ins Wohnzimmer. Ich bin heute später dran als sonst. In einer Stunde geht Leni sogar schon ins Bett. Morgen ist im Kindergarten ein Fest und darum habe ich heute ein paar Überstunden gemacht, damit ich morgen früher gehen kann. Leni spielt einen Schmetterling in einer Aufführung, was ich natürlich nicht verpassen darf. Ich habe heute ein bisschen Inventur gemacht, nachdem der Laden geschlossen war.
Am liebsten hätte ich mal wieder ein paar Bücher gekauft. Habe es jedoch gelassen, da ich noch ein paar Tage mit meinem Geld zurechtkommen muss. Am Ende des Monats wird es immer ein wenig knapp bei mir. Bis jetzt kamen wir immer durch.

Auf der Couch machen wir es uns bequem.
"Willst du etwas essen?" fragt Harry höflich.
"Nein danke. Ich habe schon etwas gegessen." Nach der Arbeit war ich beim Chinesen etwas essen. Ich muss es ja mal ausnutzen, wenn ich meine Tochter erst später abhole und mal essen was ich gerne mag.
Leni mag irgendwie kein chinesisches Essen. Wir haben schon vieles durchprobiert. Trotzdem schmeckt ihr nichts davon.
"Ich bei Papi schlafen. Bitte!" jammert Leni und lächelt mich Zuckersüß an. Jetzt hat sie mich.
Immerhin kann ich morgen etwas länger schlafen, wenn sie bei Harry übernachtet.
"Du darfst bei Papa schlafen." antworte ich.
"Juhu. Aber du mich mit Bett bringen."
Was solls!
Dann hänge ich noch ein bisschen hier ab. Obwohl ich noch Wäsche waschen müsste.
Harry hat für Leni ein paar Klamotten gekauft, damit er immer etwas hier für Leni hat. Ich finde es so süß von ihm. Er ist ein richtig guter Papa.
Kinder waren ja noch nie ein Problem für Harry. Ich habe es nie richtig verstanden, warum er soviel Angst hatte, wegen seinem eigenen Kind.
Vielleicht werde ich es ja irgendwann noch erfahren.

Nach einer Stunde bringen wir zusammen Leni ins Bett. Sie braucht nicht lange bis sie schläft. Leise gehen Harry und Ich zurück ins Wohnzimmer.
"Willst du noch einen Schluck Wein?" fragt er mich.
Die Verlockung mit ihm einen Wein zu trinken ist sehr stark. Ich muss nur noch nach Hause fahren.
"Ich muss noch fahren." erwähne ich.
"Du könntest hier schlafen." schlägt er vor.
Die Verlockung wird immer größer. Ich kann nicht leugnen, dass ich jede Minute mit Harry genieße.
Trotzdem sollte ich nicht mehr solange bleiben und schon gar kein Wein mit ihm trinken.
"Du kannst ja trinken. Ich bleibe noch eine Stunde, bevor ich fahre." lehne ich ab.
"Na gut." Harry steht auf und geht in die Küche.
Innerlich könnte ich mich schon Ohrfeigen, dass ich abgelehnt habe hier zubleiben.
Ich könnte noch ein paar mehr Stunden mit Harry verbringen. Außerdem hat er noch Gästezimmer. Dort konnte ich übernachten.
"Harry, ich bleibe doch hier. Bringst du mir ein Glas Wein mit?"
Der denkt bestimmt, dass ich voll die Stimmungschwankungen habe.
Er fragt jedoch nicht, warum ich meine Meinung geändert habe. Ich weiß es ja auch nicht wirklich. Ich will natürlich in seiner Nähe sein. Trotzdem sollte ich es nicht so sehr wollen.
Ich bin einfach sehr verwirrt in letzter Zeit.
Was daran liegt des ich Angst vor meinen Gefühlen habe.

Harry kommt mit zwei Gläser und einer Flasche Wein zurück. Er öffnet die Flasche und schenkt uns beiden etwas ein.
Ich nippe an meinen Wein, bevor ich einen größeren Schluck nehme. Eigentlich habe ich keine Ahnung von Wein. Entweder er schmeckt mir, oder halt nicht. Dieser Wein hier schmeckt richtig gut. Ich liebe Rotwein.
Anscheinend hat Harry sich es gemerkt, dass ich gerne Rotwein trinke.
"Auf Leni." prostet Harry mir zu.
"Auf Leni." erwidere ich.
Wir beide stoßen an und schauen uns tief in Augen.
Seine Augen sind einfach zum dahinschmelzen.
Schon vom ersten Augenblick an, haben mich seine Augen verzaubert.
Besonders weil ich immer, das Gefühl habe, nur ich würde für ihn in seinen Augen existieren.
Ich höre meinen schnellen Herzschlag.
Hektisch trinke ich meinen Wein aus. Harry erzählt mir gerade ein bisschen etwas über seine neuen Musik Projekte. Ich schenke mir noch ein Glas ein und kippe es mit einem Zug hinunter. Skeptisch schaut Harry mich an.
"Ich hab angst, dass du mir alles wegtrinkst. Der Wein ist richtig gut." erkläre ich mich.
Daraufhin schenkt er mir noch ein Glas ein.

Nach meinem dritten Glas bin ich ziemlich an geduselt.
Irgendwie bin ich Harry sehr nah gekommen. Es fehlt nicht mehr viel und ich sitze auf seinem Schoß.
Ich könnte ihm den ganzen abend zu hören.
Seine Stimme ist so erotisch. So tief und sexy.
Ich fühle mich gerade wie ein Teenager auf Hormone. Es sei mir verziehen. Ich hatte Jahrelang kein Sex mehr.
Und jetzt sitzt Harry vor mir. Der so attraktiv ist, dass ich ihm nur Anblicken muss, um fast einen Orgasmus zubekommen.
Mein Körper läuft wie ferngesteuert. Eigentlich kann ich noch klar denken, doch mein verlangen nach Harry ist viel größer.
Ich kann mich nicht mehr zurückhalten.
Im nächsten Moment habe ich meine Lippen auf seinen Mund.
Erst scheint Harry überrascht zu sein, den er wirkt wie erstarrt. Jedoch erwidert er den Kuss sobald ich meine Zunge ins Spiel bringe.

Gierig und Sehnsüchtig küssen wir uns. Mein Gehirn hat sich ausgestaltet und genießt nur diesen Kuss. Mein Herz pocht aufgeregt in meiner Brust.
Ich will ihn nicht nur küssen. Ich will mehr von ihm. Automatisch zieht Harry mich auf seinen Schoß.
Meine Hände lege ich in seinen Nacken.
Ausnahmsweise weiß ich für den Moment, was ich will.
Das ist eindeutig Harry.
Vielleicht treibt der Alkohol mein wahres verlangen an.
Vielleicht vernebelt dieser Kuss auch einfach auch meine Sinne.
Ich kann mich aufjedenfall nicht mehr kontrollieren.
"Lass uns ins Schlafzimmer gehen." raune ich ihm zu.
"Willst du das wirklich?" fragt er unsicher.
Will ich das wirklich?
Ich sollte nicht darüber nachdenken, sondern einfach handeln.
Mit einem fordernden Kuss Signalisiere ich ihm, dass ich genau des will.
Wild knutschend stehen wir auf und stolpern ins Schlafzimmer.

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