Kapitel 5

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Michelle P.o.V.

Ich war ein paar Tage mit Leni in Holmes Chapel. Irgendwie habe ich Abstand gebraucht.
Auf der Arbeit habe ich mich krank gemeldet. Heute muss ich wieder zur Arbeit gehen.
Zusammen mit Leni bin ich auf den Weg zum Arzt. Meine Tochter hat gestern Fieber bekommen. Was ich gerade nicht gebrauchen kann. Dazu ist sie traurig, dass ihr Stoffhase nicht bei ihr ist. Den hat sie am liebsten, wenn sie krank ist.
Den haben wir nur leider bei meinem Bruder vergessen. Zum Glück ist es nicht hier wichtiges Kuscheltier, dass Leni zum schlafen braucht. Sonst hätten mir oft Schlaflose Nächte bevorgestanden. Leni hat von Harry's Mama einen selbst gestrickten Teddy bekommen. Den liebt Sie abgöttisch. Natürlich haben Anne und Ich uns getroffen. Ich lasse sie nicht an den Fehlern ihres Sohnes leiden. Sie ist ihre Oma. Sogar eine sehr gute Oma.

Ich kann es mir überhaupt nicht leisten, dass Leni krank ist. Hätte ich letzte Woche nicht blau gemacht, weil die ganze Sache mich mit Harry so mitgenommen hat, könnte ich die Woche für meine Tochter krank machen. Bis heute Nachmittag muss ich mir eine Lösung einfallen lassen. Louis ist heute morgen zusammen mit Liam nach Los Angeles. Die beiden wollen Songs schreiben dort. Ich kann Leni nicht einmal zu Liams Freundin bringen. Die ist mit Bear leider nicht in London. Niall und Leo sind in den Flitterwochen. Wegen den Terminen von Niall ging es erst eine Woche später für die beiden in den Flitterwochen.
Wahrscheinlich muss ich Leni die sechs Stunden mit zur Arbeit nehmen. Ich hatte die Woche super durchgeplant. Heute war der einzige kritische Tag. Montag hat Leni aber immer Kinderturnen. Sie wäre nachdem Kindergarten mit der Mama von ihrem Freund Paul mitgenommen worden. Er geht auch ins Kinderturnen. Ich hätte sie nachdem turnen abholen können. Ab morgen habe ich nämlich meine Schichten so geplant bekommen von meinem Chef, dass ich Leni pünktlich aus dem Kindergarten holen kann.
Jetzt parke ich erstmal in der nähe vom Arzt und gehe mit Leni in der Praxis.

Direkt nach dem Besuch beim Kinderarzt fahre ich mit meiner Tochter zurück.
Leni hat eine Angina und muss Antibiotika nehmen.
Ich kann sie nicht mit zur Arbeit nehmen. Die Kleine ist jetzt schon fix und fertig.
Ich muss meinem Chef klarmachen, dass ich die Woche nicht kommen kann. Der wird nicht sehr erfreut sein.
Was soll ich nur tun?
Ich habe niemanden für Leni. Wahrscheinlich wäre ich sowieso nicht arbeiten gegangen, wenn meine Tochter so krank ist.
"Mummy hab Aua." wimmert Leni hinten im Auto.
"Wir sind gleich da. Dann kannst du Saft nehmen, damit es dir besser geht."
Den Saft muss ich erstmal noch besorgen. Erstmal werde ich Zuhause mein Auto abstellen. Eine Apotheke ist fünf Minuten von unserem Zuhause entfernt.
Dort werde ich gleich mit Leni hinlaufen. Hoffentlich ist die nicht so voll. Ich will wirklich schnell mit Leni nach Hause.

Endlich komme ich Zuhause an und parke mein Auto. Leni hole ich gerade aus dem Auto, als sie flüstert, "Da Harry."
Ich drehe mich mit ihr um.
Tatsächlich steht Harry mit den Händen in der Hosentasche vor unserer Tür.
Was soll ich jetzt davon halten?
Ich denke nicht, dass es ein Zufall ist. Vielleicht meint er es ausnahmsweise wirklich ernst.
"Hi Michelle! Ich würde gerne mal mit dir in ruhe reden." spricht er mich an als ich auf ihn zugehe.
Er will mit mir reden.
Für mich ist alles schon gesagt. Obwohl ich eine Woche darüber nachdenken konnte, was ich in Punkto Harry Unternehme. Mein Bruder hat mich in der Sache ein wenig verwundert. Seiner Meinung nach sollte ich Harry eine Chance geben, damit er beweisen kann, dass er es mit Leni ernst meint. Immerhin ist er ihr Papa. Ich wollte ihr später sowieso nie verheimlichen, wer ihr Papa ist. Darum kann ich jetzt schon Klarheiten schaffen. Ich möchte jedoch erst in ein paar Tagen mit ihm reden. Schließlich kann er ein bisschen zappeln.
"Ich kann jetzt nicht. Leni ist krank. Ich muss noch meinem Chef absagen, dass ich die Tage nicht kommen kann. Und zur Apotheke muss ich auch noch. Können wir nicht einen Termin ausmachen?" sage ich zu ihm.
"Kann ich dir vielleicht helfen? Ich kann doch für dich zur Apotheke. Dann könnt ihr schon hineingehen." bietet er an.
Ich bin überrascht, dass er seine Hilfe anbietet.
Es würde mir wirklich etwas bringen, wenn er zur Apotheke gehen würde.
"Hier ist ein Rezept. Klingeln einfach, wenn du zurück bist." antworte ich und bin ein bisschen selbst von mir überrascht.
"Ok." Er nimmt das Rezept und eilt davon.

Ich gehe mit Leni in unsere Wohnung. Wir wohnen im zweiten Stock mit Aufzug. Meistens nehme ich die Treppe. Besonders seitdem Leni nicht mehr so oft ihren Kinderwagen braucht. Oben lege ich Leni auf die Couch.
Bevor Harry in die Wohnung kann, muss ich ein bisschen aufräumen. Schnell stelle ich des dreckige Geschirr in die Spülmaschine. Lenis Spielsachen schnappe ich mir danach und werfe sie in eine Ecke.
Ich weiß auch nicht, warum ich jetzt schnell aufräume.
Es ist ja nur Harry.
Darum setze ich mich neben meine Tochter. Sie ist eingeschlafen.
Armes Mäuschen.
Ich könnte ja mal meinen Chef anrufen.
Irgendwie würde ich mich gerne davor drücken. Er war schon letzte Woche nicht begeistert über meinen Ausfall. Außerdem bekomme ich weniger Gehalt, wenn ich nicht arbeite. Eine weitere Woche Ausfall kann ich mir nicht leisten. Angst um meinen vollzeit Job habe ich auch. Mein Chef hat schon angedroht, dass er mich wieder auf Teilzeit setzt, wenn ich noch öfters fehle.
Eine Idee schießt in meinen Kopf.
Harry möchte doch zeigen, dass er es ernst meint.
Leni scheint mit Harry aufzukommen. Ich rechne sowieso damit, dass sie eher fast die ganze Zeit schlafen wird. Darum könnte Harry vielleicht auf Harry aufpassen.

Es klingelt an der Tür. Das wird wohl Harry sein. Er hat schon ein bisschen gebraucht. Wahrscheinlich war es wirklich sehr voll in der Apotheke.
Ich laufe zur Tür und denke über meine Idee nach.
An der einen Seite, bin ich nicht von meiner eigenen Idee überzeugt. An der anderen Seite habe ich keine Wahl. Ich bin wirklich in einer Notlage.
Ich öffne Harry die Tür.
"Ich hab alles bekommen." sagt er zu mir.
"Danke. Zieh deine Schuhe aus, wenn du hineinkommst."  sage ich zu ihm. Er zieht sich brav die Schuhe aus und folgt mir ins Wohnzimmer.
Bevor wir uns setzen drehe ich mich zu ihm um. Mir ist nicht ganz wohl dabei, Harry zu fragen ob er auf Leni aufpassen kann.
Ich finde nur keine andere Lösung.
"Harry hast du bis heute Abend Zeit?" frage ich ihn.
"Ja." antwortet er mir.
Ich atme tief durch. Das ist nicht einfach für mich.
"Ich gebe dir eine Chance um dich zu beweisen. Verbockst du es, will ich dich nie wieder sehen. Denk nicht, dass du damit alles wieder gutmachen kannst. Ich kann nicht so einfach vergessen. Vorallem möchte ich nicht, dass Leni schon erfährt des du ihr Papa bist. Ich entscheide den Zeitpunkt, wann ich es ihr erzähle. Hast du das verstanden?" kläre ich erstmal die Verhältnisse und Bedingungen.
"Ich hab alles verstanden. Du gibst alles an und ich halte mich daran." schwört er.
Na super.
Das ging ja leicht.
"Kannst du heute auf Leni aufpassen? Ich muss arbeiten und kann es mir nicht leisten heute nicht zur Arbeit zugehen. So bekommst du auch deine erste Chance." sage ich zu ihm.
"Natürlich. Ich kann dich ja anrufen, wenn etwas ist." antwortet er entschlossen.
"Ich lass dir die Nummer da. Du kannst ja mal alle Stunde eine WhatsApp schreiben. Ich wecke Leni gleich kurz und gebe ihr Medizin. Eigentlich ist Leni total unkompliziert. Sogar wenn sie krank ist. Sie wird wahrscheinlich nur schlafen. Trotzdem musst du sie wecken, damit sie Medizin nehmen kann. Schau auch, dass sie viel trinkt. Und mess oft Fieber. Falls Sie wach ist,kannst du mit ihr Fernsehen oder Memory spielen."erkläre ich ihm.

Ich schreibe ihm schnell die Nummer von der Arbeit und meine Handynummer auf. Danach wecke ich kurz meine Tochter. Erzähle ihr, dass Harry bei ihr ist und auf sie aufpasst. Sie scheint davon begeistert zu sein und plant mit ihm Barbie zu spielen. Schläft aber noch einmal ein.
"Danke Michelle. Ich verspreche dir, dass ich es nicht verbocken werde." sagt Harry dankbar zu mir.
Ich nicke ihm nur zu.
Die Chance hat er nur bekommen, weil ich gerade echt nicht weiter weiß. Zum Glück ist Leni dazu noch so unkompliziert. Ich kann nur hoffen, dass ich es nicht bereuen werde, Harry in unser Leben zulassen.







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