Kapitel 50

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Michelle P.o.V.

Verdammt! Verdammt! Verdammt!
Ich muss endlich hier raus!
Schon seit längerem ist Caro nicht mehr in Wohnung gewesen. Bestimmt lockt sie Louis in die Falle im Moment. Das darf ich nicht zulassen.
Würde ich an einem Stuhl angebunden sein, könnte ich mich mit ihm irgendwie umkippen. Bestimmt hätte ich es geschafft nicht auf meinem Bauch zufallen. Ich bin in der Hinsicht optimistisch.
Nein!
Eigentlich rede ich mir meinen Optimismus gerade nur ein.
Vielleicht brauche ich diesen Optimismus um nicht verrückt zu werden. Wenn man die Zeit nicht mehr einschätzen kann, kommt es einen vor, als würde man gleich verrückt werden.
Zudem muss ich mal dringend auf die Toilette.

Die Tür geht auf und des Licht wird angemacht. Ich blinzle mit meinen Augen, weil mich dieses Licht blendet.
"Wo ist Michelle? Es war ausgemacht, dass du sie gehen lässt." höre ich Louis Stimme.
Nein!
Er ist nicht wirklich auf diesen Deal eingegangen.
Wie dumm ist Louis?
Ich hätte eher gedacht, dass er sich nicht einlässt auf diese Scheiße.
"Sie ist gleich um die Ecke, Liebling." säuselt sie herum.
Sie kommt eingehackt an Louis Arm zu mir ins Wohnzimmer.
Louis löst sich sofort von Caro und kommt zu mir gerannt.
"Das tut nur kurz weh." flüstert er mir zu und zieht das Paketband von meinem Mund.
"Autsch." fluche ich.
Jetzt habe ich ungefähr eine Ahnung wie sich Waxing anfühlt. Darauf werde ich aufjedenfall verzichten.
"Louis, mein Liebster, was machst du da?" fragt Caro ihn.
"Ich lass Michelle gehen. Dafür bleibe ich bei dir." brummt Louis.
Louis macht sich gerade an meinen fesseln am Fuß zu schaffen, als Caro wie eine Furie zum ihm stürzt.
"Sie bleibt!" brüllt sie Louis an.

Louis lässt von meinen fesseln ab und stellt sich gegenüber von Caro. Die Frau hat einen wilden bösen verrückten Blick drauf. Ein bisschen macht dieser Blick mir Angst. Hoffentlich tut sie Louis nichts an. Ich habe einen großen Beschützerinstinkt. Was wahrscheinlich mit meiner Schwangerschaft zu tun hat. Ich möchte alles beschützen.
"Ich will aber mit dir Sex haben. Michelle soll uns dabei nicht zusehen."
Dabei würde ich auch nicht zusehen wollen. Das ist ja eklig.
Ich stehe nicht so darauf, Leuten beim Sex zu zusehen. Selbst wenn Sexszenen im Fernsehen sind, möchte ich es nicht sehen. Darum habe ich noch nie Shades of Grey gesehen. Wobei Leo mir erzählt hat, dass man nicht viel sieht. Trotzdem muss ich den Film nicht sehen. Den hype dazu verstehe ich auch nicht wirklich. Das ist aber ja bekanntlich Geschmackssache.

"Lass Michelle einfach gehen." verkündet Louis eindringlicher.
Seine Augen funkeln wütend auf. Ich kann nur hoffen, dass Louis nicht gleich ausrastet und etwas macht, was er später bereuen wird.  Ein Mord verkraftet kein Mensch so einfach. Auch wenn des Opfer eine kranke Psychopathin ist und es wirklich verdient hätte getötete zu werden.
"Schatz lass uns erst ins Bett gehen." Michelle zieht Louis an seinem Arm.
Dieser bewegt sich nur kein Stück in die Richtung, wo Caro ihn haben will.
Aufeinmal holt Louis ein schwarzes Ding aus seiner Jacke und drückt es an Caro. Diese fällt zitternd zu Boden. Nun erkenne ich, dass Louis einen Elektroschocker hat. Louis stößt Caro mit seinem Fuß gegen ihr Bein. Sie rührt sich nur nicht mehr.
"Hast du sie getötet?" frage ich ihn panisch.
"Nein. Sie ist nur bewusstlos. Ich binde dich jetzt los. Jede Minute kommt die Polizei und dein Verlobter." erwähnt er.
Louis bindet mich los und ich falle ihn in die Arme.
Pure Erleichterung durchströmt mich. Ich bin wirklich heil aus der Sache gekommen. Zwar habe ich mir die ganze Zeit mut zugeredet, aber ganz tief in meinem inneren habe ich mir fast in die Hose gemacht vor Angst.

Ich höre wie die Tür aufgerissen wird. 
"Michelle!" kreischt Harry und kommt mit zwei Polizisten in die Wohnung gestürmt. Ich löse mich von Louis und schließe Harry in meine Arme. Dieser drückt mich fest an sich und streichelt mir über meinen Rücken.
"Ich hab mir solche sorgen gemacht." flüstert er mir in mein Ohr.
"Es ist jetzt alles wieder in Ordnung."  sage ich zu ihm.
Im Augenwinkel sehe ich, wie die Polizisten, die benommene Caro hochziehen. Sie scheint so halb wieder bei Bewusstsein zu sein.
Jetzt wird sie endlich direkt ins Gefängnis wandern. Meinetwegen auch in die Klapse. Hauptsache diese Tussi wird endlich aus dem Verkehr gezogen.
Harry legt seine Stirn an meine Stirn. Anscheinend lässt er mich heute nicht mehr los.
"Wir fahren direkt ins Krankenhaus. Damit die dich und unser Baby durchchecken."  sagt er entschlossen zu mir.
"Ich muss nicht ins Krankenhaus. Dem Baby und mir geht es gut." Ich nehme seine rechte Hand und lege sie an meinem Bauch. Unsere Tochter spielt gerade Fußball oder so in meinem Bauch.
"Trotzdem fahren wir ins Krankenhaus. Und ich will keine widerrede hören." lässt er trotzdem nicht locker.
Darum Folge ich ihm ohne ein weiteres Kommentar nach draußen zu seinem Auto. Louis hat die Aufgabe zu den anderen zu fahren, damit er ihnen erzählen kann, das alles gut gelaufen ist.

Ein paar Stunden später.

"Das gemein. Nicht ohne mich weg sein. Und Papa auch mit." sagt Leni zu mir.
Harry hat ihr erzählt, dass ich ein paar Tage zu meiner Mama bin. Zum Glück war ich nur zwei Tage bei dieser verrückten. Außerdem weiß Leni nicht, dass ich nicht gut zusprechen mit meiner Mama bin. Das letzte mal habe ich vor ein paar Monaten mit meiner Mama gesprochen. Für unsere Hochzeit morgen, hat sie eine tolle Ausrede gehabt. Sie hat vor Monaten schon einen Urlaub gebucht auf den Bahamas.
Wir haben zwar alles sehr spontan geplant, aber ich habe ihr Angeboten, dass Harry ihr die Umbuchung bezahlt. Ich würde somit meinen, dass sie keine Lust hat auf meine Hochzeit zubekommen. Was mir egal ist.

"Das nächste mal nehme ich euch beide mit. War es den schön mit Oma?" Ich lenke mal Leni zu einem anderen Thema.
"Oh schön. Hab Enten gefüttert." erzählt Leni mir begeistert.
Harry kommt ins Wohnzimmer mit etwas zum Essen. Er hat für uns Pizza gemacht. Darauf freue ich mich sehr. Ich habe zwar vorhin im Krankenhaus ein Sandwich gegessen, was meinen Hunger nur nicht wirklich gestillt hat. Übrigens ist alles in Ordnung. Harry hat den Arzt ziemlich genervt, damit er es sehr oft bestätigt, dass es uns gut geht. Eigentlich wollte Harry, dass ich eine Nacht im Krankenhaus bleibe, was ich ihm ausreden konnte.
Mir geht es wirklich sehr gut und ich wollte einfach nur nach Hause.
"Pizza! Pizza! Pizza!" schreit Leni begeistert auf und versucht nach dem Blech mit der Pizza zugreifen. Harry ist zum Glück schneller und hält es etwas höher.
"Leni nicht so stürmisch. Das ist sehr heiß." mahnt Harry sie.
Sofort sinkt Leni zurück auf die Couch und lehnt sich bei mir an.
Harry stellt die Pizza auf den Tisch ab und geht noch einmal in die Küche, um Teller zuholen.
"Aber morgen Essen wir wieder am Esstisch." erwähnt Harry und gibt jemand ein Stück Pizza auf den Teller. Nur Lenis Teller behält er erstmal und pustet am Stück Pizza von Leni.
Ich bin froh wieder Zuhause zu sein. Und morgen heirate ich den Mann meiner Träume. Davon kann mich niemand mehr abhalten.

Ich schreibe noch zwei Kapitel, und dann beende ich die Story.


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