Kapitel 35 1/2

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Michelle P.o.V.

"Verdammt Leni! Lass die Kopfhörer an. Sonst gehen wir gleich wieder ins Hotel."schimpfe ich mit Leni.
"Mag die nicht." jammert Sie.
Harry hat heute mit den anderen Jungs einen Auftritt in New York.
Heute morgen sind wir gelandet.
Ich bin verdammt müde. Genauso wie Leni.
Scheiß Jetleg.
Leni wollte unbedingt ihren Papa mal bei einem Konzert singen sehen. Darum bekommt sie diesen Wunsch heute erfüllt. Cheryl, Bear und Leo sind auch dabei.
"Bear hat auch seine Kopfhörer auf. Das wird gleich ganz laut." erkläre ich ihr.
Meine Tochter soll nicht taub werden. Das kann ich gerade nicht gebrauchen.
"Nein!" kreischt Leni mich an.
Jetzt reicht es mir.
Ich packe meine Tochter und werfe sie mir über die Schulter. Natürlich strampelt sie wild herum und weint, weil ich mit ihr von der Tribüne gehe. Wir haben Plätze in der ersten Reihe und keiner kommt ohne an Sam, den mürrischen Bodyguard vorbeizukommen hinein, weil der Bereich abgesperrt ist. Ich marschiere an Sam vorbei, der mir eine Tür zum backstagebereich öffnet.

Natürlich wird Harry mich gleich wieder tadeln, weil ich Leni trage. Mir reißt nur gerade die Hutschnur.
Es ist noch eine halbe Stunde Zeit bis die Jungs auf die Bühne müssen. Wir werden den Auftritt jedoch verpassen. Ich will nur Harry Bescheid geben.
"Du ziehst den Zorn Harrys auf dich." sagt Niall zu mir, als er mir im Flur entgegen kommt.
"Ist mir gerade egal. Ich habe gerade keine nerven für die kleine Trotzbacke. Wo ist Harry?" teile ich ihm mit.
"Da hat man echt Lust auf Kinder. Harry ist mit den anderen beiden zwei Türen weiter." deutet Niall an.
Ich entschließe mich dazu, einen kleinen Streit mit Harry aus dem Weg zugehen und lasse Leni runter.
Diese schmeißt sich theatralisch auf den Boden und weint dramatisch.
Sie ist einfach nur müde. Da macht sie immer so ein Drama.
Harry kommt aus der Tür, wo Niall mir eben beschrieben hat.
"Hab ich doch richtig gehört. Was ist los?" fragt er besorgt.
"Müdigkeits Trotzanfall." lasse ich ihn wissen.
"Ohje." Er nimmt Leni auf seinen Arm und drückt sie an sich.
Unsere Tochter schlingt ihre Arme um seinen Hals und weint an seiner Halskulle.
"Am besten ist es, wenn ich mit ihr zurück zum Hotel fahre."
"Das geht nicht. Du müsstest mit dem Taxi fahren. Genau das will ich einfach nicht. New York ist zu gefährlich."
"Natürlich Schatz. Alle Taxifahrer in New York sind auch Zombies und haben es auf mich angesehen, weil ich ein sehr köstliches Gehirn habe." antworte ich sarkastisch.
"Das ist nicht witzig. Außerdem darfst du ab heute kein Walking Dead mehr sehen." scherzt er.
Wir beide müssen kichern. Manchmal sind wir schon beide dämlich.

Leni weint nicht mehr. Ich ahne, dass sie eingeschlafen ist.
Harry darf nur Konzerte mittags für Leni spielen. Und am besten ohne in ein anderes Land zufliegen, wo es eine Zeitverschiebung gibt.
Ich gehe einmal um Harry herum, tatsächlich schläft Leni.
"Sie schläft."
"Im Raum hier ist eine Couch. Dort könnt ihr euch hinlegen, bis ich wieder da bin." Seine Stimme lässt keinen Widerspruch zu. Harry läuft ohne eine Antwort von mir zu warten in den Raum.
Dort sind Liam und Louis an einem Tisch, und stabel Oreo Kekse zu einem Türmchen.
Ich kenne dieses Spiel. Welcher Turm zuerst kippt, der hat verloren und muss alle Kekse essen. In der Schwangerschaft mit Leni, hat es mir nichts ausgemacht zuverlieren. Ich hätte Tonnen von Oreo Keksen essen können ohne zu kotzen. War schon eklig zu der Zeit. Im Moment ist mir von morgens bis abends schlecht. Darum bin ich froh, wenn ich überhaupt Nahrung bei mir behalte.
Harry hat Leni auf die Couch gelegt und sie zugedeckt. Eigentlich würde ich viel lieber in einem gemütlichen Bett liegen.
Harry wird mich nur nicht gehen lassen.

Ein Bodyguard kommt mit einem Paket hinein.
"Das wurde für Michelle abgegeben." sagt er zu uns.
Wer bitte schickt mir hier ein Päckchen hin?
Bevor ich es jedoch von dem Bodyguard annehmen kann, reißt Harry es ihm aus den Händen.
Ich habe ein ungutes Gefühl mit diesem Paket. Mir dürfte niemand ein Paket hierher schicken.
Mein Verlobter stellt dieses Paket auf den Tisch ab.
Langsam öffnet er dieses Paket.
Gespannt stehe ich hinter Liam. Wie ich hinter Liam plötzlich gelandet bin, weiß ich nicht mehr.
Wahrscheinlich hat er sich schützend vor mir gestellt.
"Ach du Scheiße." krächzt Louis neben Harry und hält sich die Hand vor dem Mund.
Ein Geruch von Verwesung steigt in die Luft.
Entschlossen kämpfe ich mich an Liam vorbei.
Ich muss sehen, was in diesem Paket drinnen ist.
"Oh mein gott." kreische ich hysterisch auf und lege meine Hände vor den Mund.
Harry packt mich und dreht mich in seinen Armen um. Schützend hält er mich in seinen Armen fest. Ich habe meinen Kopf an seine Brust vergraben.

Jemand hat mir ein kleines Todes Schwein geschickt, mit einem aufgeschlitzten Bauch, indem ein kleines Babyschwein steckt und heraussieht.
Die Drohung ist ja eindeutig klar.
Jemand will meinem Baby weh tun.
Dieser Gedanke lässt mir meine Kehle zu schnüren.
Es ist doch nur ein unschuldiges kleines Baby. Wer ist nur so grausam und schickt so eine Drohung heraus.
Ich soll nebenei auch getötet werden.
Was mir relativ egal ist.
Ich habe mehr Angst um mein ungeborenes Kind.
Oder Leni ist mit dieser Drohung gemeint.
Meine Schwangerschaft ist nämlich noch nicht öffentlich. Man sieht ja noch nicht wirklich etwas.
Nur Freunde und Familie wissen von dieser Schwangerschaft.
Es muss Leni damit gemeint sein.
Oh mein gott.
Das ist doch grauenhaft.
Leni hat doch niemanden etwas getan.

Ich bekomme langsam keine Lust mehr. Das atmen fällt mir schwer. Es ist als würde mir jemand den Hals zudrücken.
Harry bemerkt, dass ich schnell atme. Er hält mich ein bisschen von sich weg, damit ich ihn ansehen kann und murmelt besorgt,
"Schatz.. Schatz ganz langsam atmen."
"Sie hat eine Panikattacke." ruft Louis ein.
Wer bekommt bei so einer Situation keine Panikattacke?
Ich bekomme kaum Luft und ein Kloß ist in meinem Hals. Langsam spüre ich warme tränen über meine Wangen kullern. Nur der verzweifelte schluchzer kommt nicht heraus. Stattdessen wird mir schwindelig und meine Atmung hektischer.
Bis mir schwarz vor Augen wird und ich ohnmächtig werde...




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