Die Wahrheit über Dagurs Wahrheit

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Gewidmet an: @ohnezaehnchen_dagur
Danke für die tolle Idee!💞

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"Das ist eine Falle Hicks!", wiederholte Dagur eindringlich. Hicks wiederum hatte sich mit den Armen auf den Tisch gestützt und betrachtete nachdenklich das Modell der Werft, die die Drachenreiter schon seit einer Weile beobachteten.
"Wieso soll ich dir glauben?", fragte Hicks mit klarer Stimme.
"Hicks Bruder, ich habe bei ihnen gearbeitet! Ich war einer von ihnen! Diese Werft ergibt doch keinen Sinn!"
"Aber wieso ankern dort immer mehr Schiffe?", hakte Hicks nach. "Weil die Jetzigen offenbar nicht ausreichen, um dich anzulocken!" "Und wie viele sollen es noch werden!?", Hicks Stimme wurde etwas lauter.

"So viele, bis ihr endlich in diese verdammte Falle tappt!", brüllte Dagur.
Hicks schwieg. Dagur atmete kräftig ein und aus und sah den Drachenreiter eindringlich an. Hicks senkte den Kopf und rang mit sich selbst. Sollte er Dagur glauben oder nicht? "Dagur, du hast Jahre lang für unheil gesorgt und wolltest Ohnezahn töten, wieso soll ich dir jetzt glauben!?", fragte er ein paar Dezibel leiser. "Weil ich es bereue! Alles was ich damals getan habe tut mit unendlich leid, aber ich habe mich geändert!", erwiederte Dagur. Seine Worte klangen flehend, als bitte er Hicks um Entschuldigung, doch dieser hatte den Blick abgewandt. "Ich kann dir nach wie vor nicht vertrauen Dagur", sagte er leise. "Es tut mir leid"

Er sah auf und direkt in Dagurs Augen. Die Augen, die ihn sosehr an Heidruns grüne Augen erinnerte. Das kriegerische Funkeln, der Hauch des Wahnsinns, das hatten Beide gemeinsam. Und plötzlich wusste Hicks, dass er Dagur glauben musste. Denn dieser eine Augenblick, in dem in Dagurs Augen geblickt hatte, hat er sich daran erinnert, dass Dagur niemals zulassen würde, dass Heidrun etwas geschah. Er liebte sie zwar auf seine eigene, komische Weise, doch er würde sie niemals in eine Falle tappen lassen, das passte nicht zu ihm. Hicks seufzte.
"Ich hoffe das werde ich nicht bereuen", sagte er, griff unter die Tischplatte und stieß den Tisch mit voller Wucht um.
Die Schiffchen flogen über den Boden, das Modell zerbarste, das Knacken von zerbrechenden Holz war zu hören.
Hicks sah Dagur fest in die Augen, welche augenblicklich anfingen zu strahlen. "Also gut", sagte Hicks mit fester Stimme. "Du hast gewonnen!"

"Hicks, zur Werft geht es in die andere Richtung!", rief Astrid laut, um den Wind zu übertönen. Hicks, welcher an der Spitze flog, drehte sich im Sattel herum und grinste seine Freunde spitzbübisch an. "Wir fliegen ja auch nicht zur Werft!", rief er und drehte sich wieder zurück, damit sie sein breites Grinsen nicht sahen. Ohnezahn lachte leise, er wusste worum es ging, doch bei den Drachenreitern machte sich Empörung breit. "Wie, wir fliegen nicht zur Werft!?", fragte Rotzbakke entsetzt. Astrid lies Sturmpfeil schneller fliegen und sie flogen neben Hicks. "Hicks, rück jetzt mit der Sprache raus oder ich hole dich von deinem Drachen!", rief Astrid drohend, ihre blauen Augen funkelten zornig. Wenn es um einen bevorstehenden Kampf ging, kannte sie keine Gnade. "Was ist der Plan!?", fragte Taffnuss, selbst er und Raffnuss sind etwas aus der Fassung geraten. Alle schlossen nun zu Hicks und Ohnezahn auf und löcherten ihn mit Fragen.
"Es gibt keinen Plan!", sagte Hicks mit einem zufriedenen Unterton, das Entsetzen seiner Freunde amüsierte ihn köstlich. "Es g-g-gibt k-k-keinen Plan!?", stotterte Fischbein, klammerte sich an Fleischklops fest und sah sich um, als würde jeden Moment ein Pfeilhagel auf sie zukommen. "Nein, es gibt keinen Plan!" Astrids Miene wurde immer dunkler. "Wo ist eigentlich Heidrun? Und der Verräter!?", bohrte sie weiter. Mit dem Verräter meinte sie wohl Dagur. "Ach die... keine Ahnung!", wich Hicks der Frage aus. "Okay, also ihr wisst doch, dass Viggo versucht jeden unserer Schritte vorauszusehen. Er will unsere Pläne durchkreuzen, doch wenn wir keinen Plan haben, wird ihm das nicht gelingen!", erläuterte Hicks. Er änderte die Stellung der Schwanzflosse und Ohnezahn legte an Tempo zu, bis sie wieder vor den Anderen flogen.
Astrid schlug wütend mit der Faust auf den Sattel, woraufhin Sturmpfeil einige ihrer Schwanzstacheln abschoss. Ohnezahn wich ihnen eilig aus und die Stacheln flogen durch die Wolkendecke. Die Drachenreiter erwarteten ein platschendes Geräusch, doch stattdessen erklang das Knacken von Holz welches zerbarste als die Stacheln auf Bäume trafen. Hicks' Grinsen verschwand, er setzte sich auf und lies sich zurück fallen. "Es geht los!", sagte er.
"Und was sollen wir bitte machen!?", fragte Raffnuss und warf einen fragenden Blick zu ihrem Bruder. "Solange wir irgendetwas zerstören dürfen ist es mir egal!", sagte er und grinste. "Also, wir bleiben in einer geschlossenen V-Formation! Ohnezahn und ich an der Spitze, die erste Reihe bilden Astrid und Rotzbakke, hinter ihnen Fischbein und die Zwillinge! Es geht herbei nur um Zerstörung, denn wir greifen einen Außenposten an, bei dem keine Drachen gefangen gehalten werden! Vernichtete alles!" Den Reitern blieb keine Zeit um zu antworten, denn sie wechselten in den Sturzflug und schon war der Außenposten in Sicht.

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt