Das Buch der Ängste

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"Was ist das denn?", murmelte Hicks und zog das Buch aus der Truhe. Er pustete, um den Staub loszuwerden und hustete prompt.

"Das Buch der Ängste", las er den Titel auf dem ledernen Einband leise vor und schlug das Buch auf.

Das Buch der Ängste! Es wurde von Wikingerfürst Dickkopf in einer magischen Gruft gefunden. Er erkannte die Macht hinter diesem Buch und sammelte Ängste. Er lies jeden Dorfbewohner dessen Ängste hineinschreiben und prompt waren sie von diesen Ängsten befreit. Doch dieses Buch ist Segen und Fluch zugleich, denn man kann Menschen mit den aufgeschriebenen Ängsten belegen.
Wenn das Buch in falsche Hände gerät, wird es zu einer großen Gefahr...!

Erschrocken sah Hicks das Buch an, dann schüttelte er den Kopf. "Das glaube ich nicht, Magie gibt es nicht", sagte er, doch irgendwie lies ihn das Buch nicht los.
"Die Drachenjäger greifen an!", brüllte plötzlich Astrid und sofort sprang Hicks auf. Er stieß die Tür auf und starrte voller Entsetzen auf die Flotte von Drachenjägerschiffen, die sich in der Bucht versammelt hatte.

"Auf die Drachen!", rief er und schwang sich auf Ohnezahn, der sogleich angesprungen kam und seinen besten Freund besorgt ansah. "Los geht's Kumpel", murmelte Hicks, als er sich in den Sattel schwang und die Konstruktion bediente. Die rote Schwanzflosse machte leise Geräusche, als sie sich spannte und Ohnezahn breitete die Flügel aus.

Während sie auf die Schiffe zuflogen, bemerkte Hicks, dass er das Buch noch dabeihatte. "Wie konnte ich das nicht bemerken?", wunderte er sich, doch er konnte es nicht mehr zurückbringen, da das Gefecht schon in vollem Gange war.

"Wir konnten zwei der Schiffe ausschalten!", berichtete Astrid, die zuvor mit dem Geschütz auf dem Dach ihres Hauses die Schiffe bombadiert hatte. "Sehr gut", lobte Hicks und sah nachdenklich zu den verbleibenden zwei Schiffen. "Du, Rotzbakke und die Zwillinge geht auf das rechte Schiff! Ich will mal was testen", ordnete er an. Astrid sah ihn verblüfft an und wollte protestieren, doch Ohnezahn flog weiter. Während die Anderen zu dem Begleitschiff flogen, gab Fischbein Hicks bei seinem Versuch Rückendeckung. Sie steuerten auf das Hauptschiff zu und Ohnezahn stoppte in der Luft. "Was hast du vor?", rief Fischbein mit dem typischen ängstlichen Unterton, während er sich unruhig umsah. "Nur was testen...", murmelte Hicks und zog das Buch hervor.

Um andere Menschen mit einer Angst zu belegen, muss man -

Doch weiter kam Hicks nicht, denn ein Pfeilhagel wurde auf ihn abgeschossen. Ohnezahn wich ihm aus, doch er schleuderte dabei Hicks samt dem Buch aus dem Sattel, da dieser zu sehr auf das Buch konzentriert war und den Angriff nicht bemerkt hatte.
"Aaahh, Ohnezahn!!", rief Hicks, während er in die Tiefe stürzte. Doch dann fixierte er das Buch und versuchte es im Fall zu erreichen, doch die wenigen Millimeter, die ihn von dem Buch trennten sorgten für Unvorhersehbares.

Das Buch landete auf dem Deck von Viggos Schiff und Hicks im Wasser. Er sank einige Meter, benommen von dem Aufprall, dann folgte ihm Ohnezahn. Hicks zog sich in den Sattel und sie jagten aus dem Wasser zurück in die Luft, wo sie ihren Platz hatten. Viggo trat den Rückzug an und Hicks flog dem Schiff nach, mit dem ehrgeizigen Ziel das Buch zu ergattern, doch er scheiterte.

"Was war an dem Buch denn jetzt so wichtig?", hakte Rotzbakke genervt nach, als sie alle versammelt am Tisch im Clubhaus saßen. "Das Buch kann anderen Menschen Ängste nehmen! Und Leute mit Ängsten belegen!" "Ach, so einen Quatsch glaubst du doch nicht etwa", widersprach Astrid, doch Hicks trommelte unaufhörlich mit den Fingern auf den Tisch und biss sich auf die Lippe. "Ich hatte da so ein Gefühl", murmelte er und Taff sprang auf.
"Du hast da so ein Gefühl! Ich bin der Meister im 'so ein Gefühl haben'! Und als ich so ein Gefühl bei der Insel hatte, hat mir auch keiner geglaubt! Aber naaa? Wer hatte recht? Hm? Sag es, los!", forderte Taff seine Schwester auf, die die Arme verschränkt hatte und genervt die Augen verdrehte. "Du", sagte sie und Taff gestikulierte wild. "Genau! Seht ihr! Also, Hicks mein Freund. Ich glaube dir! Wir müssen zusammen, wir beide, gegen-" "Taff, ich hab's kapiert, danke!", unterbrach Hicks den Redeschwall seines Freundes.

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt