HTTYD - One Shots

Eier

"Leute, muss das sein?!", fragte Fischbein mit zitternder Stimme. "Wenn's dir nicht passt, dann geh doch!", grummelte ich, doch leider hörte mein etwas speckiger Freund das und warf mir einen giftigen Blick zu. Bei Thor ging der einem auf die Nerven! Ich verschränkte die Arme und verdrehte demonstrativ die Augen, doch keiner beachtete es. Ätzend. Immer starrten alle den ach so tollen Hicks an! Ich warf einen Blick zu Hakenzahn, der gemächlich hinter mir trottete. Hicks war, welch Wunder, ganz vorne und hielt eine Fackel, nein, die einzige Fackel in der Hand und leitete unseren Konvoi an. Irgendwo mochte ich ihn natürlich, doch es kratzte an meinem Ego, dass er den großen Anführer spielte, obwohl das eigentlich meine Aufgabe sein sollte. "Jetzt komm doch mal!", zischte Raffnuss mir genervt zu, was ich erneut mit einem Augenrollen und einem Stöhnen quittierte. Jeder Einzelne dieser Gruppe ist nervig. Astrid ging natürlich neben Hicks und lauschte seinem blöden Gelaber, während wir uns die Füße wund liefen. "Kommen wir heute noch zu irgendwas oder können wir nach Hause gehen?!", fragte ich schließlich genervt in die Runde. Hicks drehte sich zu mir um und sah mich warnend an. "Rotzbakke, wir haben schon einen großen Fortschritt mit dieser Höhle gemacht, also komm einfach mit! Umdrehen ist jetzt eh zu gefährlich!", ermahnte der Schafskopf mich und ich folgte ihnen vor mich hin murrend. Grummelnd trat ich einen Stein weg, der daraufhin gegen eine Wand knallte, von dort abprallte und in der Dunkelheit verschwand. Verwirrt darüber ging ich einige Schritte in die Richtung und entdeckte einen weiteren Tunnel. Aufgeregt lief ich zurück und rief meinen Freunden erneut etwas zu. "Ich habe was gefunden!" - "Toll, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit!", entgegnete Astrid nur genervt. Ich unterrückte eine Beleidung und zuckte mit den Schultern, ehe ich Hakenzahn ein Zeichen gab, mich in den Sattel setzte und wir dann allein den Tunnel erkundeten. Hakenzahn stampfte durch den Gang und entzündete sich nach einer Weile selbst, da ich nicht einmal meine eigene Hand vor Augen sehen konnte. "Schneller Hakenzahn!", spornte ich meinen Drachen an und wir kamen recht schnell voran. Nach einer Weile mündete der beengende Tunnel in einer gigantischen Höhle. Staunend sahen wir uns um, bis ich die Eier entdeckte. "Wir haben's geschafft! Wir sind die Helden!", flüsterte ich meinem Drachen erfreut zu und ich sprang von seinem Hals. Während er sich umsah flitzte ich zu den Eiern und legte sie behutsam in meine Tasche. "Die Anderen werden Augen machen!", grinste ich und so verschwanden Hakenzahn und ich schnell wieder.

Als wir zurück in den Haupttunnel kamen erwarteten uns dort die Anderen. "Rotzbakke! Wo warst du?", schimpfte Astrid gleich. Bei Odin, konnte die nicht einmal ihren Mund halten?! Wenn ich Hicks gewesen wäre hätte sie mich wahrscheinlich abgeknutscht, aber nein, darauf konnte ich gut verzichten. "So finden wir die Eier nie!", leistete auch noch Hicks seinen Beitrag zur Standpauke. "Und was, wenn ich die Eier gefunden hätte?", fragte ich herausfordernd und geistesgegenwärtig tastete meine Hand sich zu den wertvollen Eiern. Ich musste ein Grinsen unterdrücken, um ihnen nicht gleich zu zeigen, dass ich bereits im Besitz der Eier war. Doch sie nahmen mich gar nicht ernst, sie murrten bloß irgendetwas unfreundliches und gingen weiter. Mit offenem Mund starrte ich ihnen entgeistert nach. "Hakenzahn, wir gehen!", sagte ich genervt zu meinem Drachen und er flog aus der Höhle. Zurück an Tageslicht landeten wir und betrachteten die Eier. Violett strahlten sie in der Sonne und wirkten wunderschön, doch was sie in sich verbargen war wohl alles Andere als schön. Kleine Skrills würden daraus schlüpfen und deswegen wollten wir sie wegschaffen.

"Gut, da ist die ausgewählte Insel, weeeit weg von der Basis oder Berk", sagte ich und deutete auf Hakenzahn. Es war mitten in der Nacht, unser Unterfangen wurde nur von dem Mond beleuchtet und es war gespenstisch still. Wir sind alleine losgeflogen und haben die Anderen schmoren lassen, es war mir herzlich egal, was sie dazu dachten, da es ihnen herzlich egal war, was ich dachte. In einer Höhle platzierten wir die Eier und verschwanden dann wieder.

Erst mit den ersten Sonnenstrahlen kamen wir an der Basis an, wo mir Ohnezahn entgegen geflogen kam. Obwohl stopp, Ohnezahn und Hicks, denn alleine fliegt keiner von den beiden irgendwo hin. "Rotzbakke! Wir haben uns Sorgen gemacht! Wo warst du?!", rief Hicks mir sogleich recht aufgebracht entgegen, doch er wirkte erleichtert. "Keiner von euch hat sich wirklich Sorgen um mich gemacht, tu gar nicht so", sagte ich kühl und flog ohne zu bremsen zu meiner Hütte. Hicks starrte mir verwirrt nach und den Flügelschlägen nach zu urteilen folgte er mir. An meiner Hütte stieg ich ab und ging mit Hakenzahn rein, doch Hicks quetschte sich im letzten Moment durch die zufallende Tür. "Was willst du?", fragte ich ihn ziemlich unfreundlich und drehte mich um. Hicks kratzte sich verlegen am Hinterkopf und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht!", begann er den Versuch sich bei mir zu entschuldigen. "Aber wir sind nun im Rückstand, was den Erfolg unserer Eiersuche angeht!", tadelte er mich sofort wieder. Ich sah ihn genervt an. "Die Eier sind schon längst da, wo sie hingehören!", grummelte ich. Hicks zog die Augenbrauen hoch und sah mich überrascht an. "W-wie bitte?", fragte er ungläubig und ich genoss den überraschten Blick seinerseits. "Als ich euch gestern gesagt habe, dass ich etwas gefunden habe, habe ich einen Tunnel entdeckt, der mich direkt zu den Eiern geführt hat. Aber da es Astrid ja ziemlich egal war, habe ich die Eier eben selbst genommen und bin danach abgehauen, was ihr vielleicht mitbekommen habt. Hakenzahn und ich haben dann die Eier auf die Insel gebracht und sind eben wieder aufgetaucht", erklärte ich meinem Gegenüber die Geschehnisse der letzten vierundzwanzig Stunden. Entgeistert starrte Hicks mich an. "Du hast die Mission Ei schon abgeschlossen?!", hakte er perplex nach und ich nickte nur, wobei ich mir ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen konnte. "Es tut mir echt leid, dass wir nicht sofort auf dich gehört haben! Das nächste Mal werden wir deine Hinweise sicher nicht ignorieren", sagte Hicks betroffen und ich nickte bloß. "Schon in Ordnung, solange jeder erfährt, dass ich die Eier gefunden habe!", erwiderte ich. Hicks grinste und wir schlugen ein, ehe wir die Hütte verließen und Hicks allen erklärte, wer die Eier gefunden und weggebracht hatte. Der Anblick der Anderen war göttlich, und so entschuldigte sich tatsächlich jeder bei mir, sogar Astrid!

Und während Hakenzahn und ich durch die Luft jagten, brüllte ich laut meinen Schlachtruf.

"Rotzbakke, Rotzbakke, oi oi oi!"