Grüne Augen

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Gewidmet an: @Hjbdtukb

Ich ging ungeduldig auf und ab und starrte dabei auf die morschen Holzplanken unter meinen Füßen. Meine eingestaubten Stiefel bildeten einen starken Kontrast zu den dunkelbraunen Planken und ich stöhnte innerlich auf. Wieso musste man immer so lange warten, bis endlich mal einer der dämlichen Gefolgsleute auf die Idee kam, mich hier raus zu holen! Genervt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und sah zu dem Gitter, was mir den Weg zur Freiheit versperrte. Eindeutig nicht gut für's Geschäft. Genervt brummte ich und sah wieder hinauf zu dem Gitter. Tageslicht fiel durch die Lücken der Feuerfesten Gitterstäbe und beleuchtete mein Domizil. Ich musste einen Wutschrei unterdrücken, dieser dämliche Hicks und seinen verfluchten Drachenreiter! Doch ich würde ihn eindeutig nicht den Gefallen tun, jetzt zu Verzweifeln. Also atmete ich einmal tief ein und aus und schloss für einen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich geradewegs in ein paar goldbraune Augen, welche mich prüfend musterten. Ich knurrte dunkel, doch es interessierte den Wächter, ich hatte seinen Namen vergessen, nicht sonderlich. Kein Wunder, immerhin saß ich ja hier fest und konnte keiner Fliege was zu Leide tun. Oder Drachen. Aber das war ja auch der Sinn hinter diesem halb unterirdischen Käfig. Frustriert setzte ich mich auf den kalten Boden und lehnte meinen Kopf an die Wand.  Ich schloss die Augen und musste wohl eingeschlafen sein, denn es war dunkel und das Nächste was ich sah war ein grünes Augenpaar, welches mich unverwandt ansah. "Psst", sagte die Gestalt und warf dann etwas in den Käfig. Ich konnte nicht erkennen wer es war, doch es musste sich der Stimme nach zu urteilen um eine Frau handeln. Ich sah skeptisch zu dem Gegenstand und zog ihn mit dem Fuß heran. Es war ein verschlossener Behälter mit einer Flüssigkeit drin. "Ich will ja nicht, dass du vertrocknest", lächelte die Frau und zwinkerte mir kurz zu, ehe sie verschwand. Verwirrt öffnete ich den Behälter und spähte in ihn. Doch mein Durst besiegte meine Vorbehalte und ich trank gierig den gesamten Behälter leer. Kaum hatte ich mich wieder gesetzt, wurde mir plötzlich schwindelig und alles drehte sich. Krampfhaft krallte ich mich an die kalte Steinwand und versuchte Kontrolle über den Schwindel zu bekommen, doch er wurde immer stärker.
Da verlor ich zunehmend mein Bewusstsein und das Letzte was ich sah war erneut dieses grüne Augenpaar, welches mich ansah. Und dann diese Stimme, die etwas in die Dunkelheit flüsterte. Und diesen Satz würde ich wohl nie vergessen.

》Endlich bist du mein《

Als ich müde blinzelte, wurde ich augenblicklich geblendet und von fürchterlichen Kopfschmerzen heimgesucht. Leise fluchend setzte ich mich auf und sah mich um. Ich kniff leicht die Augen zusammen, bis sie sich an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten und stand dann wackelig auf. "Das würde ich lassen", sagte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in die grünen Augen einer Frau. Doch diese Augen brannten sich förmlich in mein Gehirn und ich erkannte sie wieder. "Die Augen von letzter Nacht", murmelte ich und die Lippen der Frau verzogen sich zu einem Lächeln. "Ja, ich bin es", sagte sie und kam mir dann gefährlich nah. "Ich habe lange auf diesen Moment gewartet", fügte sie dann leise hinzu, sodass ich mir nicht sicher wahr, ob ich das wirklich gehört hatte. Ich fühlte mich seltsamerweise wahnsinnig zu ihr hingezogen, was wahrlich nicht oft vorkam. Eigentlich war ich eindeutig nicht der Typ für eine Beziehung, doch diese Frau war gerade im Begriff dies zu ändern. Ich sah ihr in die Augen, sie sah mich vielsagend an, ehe sie ihre Lippen federleicht auf meine legte. Noch ehe ich realisieren konnte was da eben geschehen war, verschwand sie. Völlig durcheinander sah ich ihr nach und fasste mir unwillkürlich an die Lippen. Noch nie zuvor hatte mich eine Frau geküsst - oder ich sie - und deshalb war das alles völlig neu. "Hey, nicht gehen!", rief ich eilig und riss die Tür der Hütte auf, um der mysteriösen Frau zu folgen.
Ich holte sie schnell ein, sie stand bei einem Mann mit goldbraunen Augen. Es waren dieselben wie die aus der letzten Nacht! "Ich-", doch plötzlich schienen mir die Worte auszugehen. Sie lächelte mich erwartungsvoll an. "Ich höre?" Ich schluckte und sah kurz zu dem Mann, der mich ansah, als würde er mich gleich umbringen wollen, dabei hatte ich ihm eigentlich nichts getan. Doch da fiel bei mir der Groschen, er wollte ebenfalls etwas von der Frau! Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, ich sah ihn kurz hämisch an, beugte mich dann runter und küsste die Frau. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und ich linste zu dem Mann, welcher uns mit Entsetzen ansah. Ich grinste in mich hinein und gab mich dann dem atemberaubenden Gefühl hin. Als wir uns lösten lächelte ich die Frau an. "Übrigens, ich bin Mala", sagte sie dann und lächelte ebenfalls. Ich deutete eine Verbeugung an und grinste sie breit an. "Gestatten, Viggo Grimbhorn"



Wer könnte der andere Mann sein?😉 Der, der es richtig errät bekommt einen OneShot Wunsch erfüllt, in dem er die Hauptrolle sein kann! 😊

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt