Blutiger Kampf

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[WARNUNG: Ist etwas blutig]

Das kratzende, helle Geräusch jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken, als ich den Stein kontinuierlich über das Eisen fahren ließ. Mein Drache hatte sich zusammengerollt und den Kopf hinter den Flügeln versteckt, um das fürchterliche Geräusch etwas abzudämpfen. Ich verstand mein Reptil, denn innerlich wand ich mich bei dem Ton. Als ich fertig war betrachtete ich zufrieden die glänzende Waffe und sah dann zu meinem Drachen, der den Kopf erhoben hatte und mich aus großen Augen ansah. Ich schmunzelte und stand auf, klopfte mir den Staub von der Kleidung und warf einen vorsichtigen Blick aus der Höhle. Es goss noch immer aus Eimern und Thor meinte es wirklich nicht gut mit uns. Mein Drache entzündete eine Fackel, mit der ich die Höhlenwand erleuchtete, denn viele Zeichnungen auf ihr erregten meine Aufmerksamkeit. Sie zeigten eine Insel und ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich von blutigen Schlachten und vielen toten Wikingern, sowie Drachen las. "Das müssen wir den Anderen erzählen", murmelte ich und setzte mich neben meinen Drachen. "Wir können nur hoffen, dass das Unwetter bald aufhört, sie machen sich bestimmt schon Sorgen" Beunruhigt sah ich hinaus zu dem strömenden Regen und seufzte.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn ein Wispern weckte mich. Müde blinzelte ich und verfestigte den Griff um meine Axt, als ich einige Männer sah, die die Höhle betraten. Ich tat, als würde ich schlafen, hatte die Augen dabei aber ein winziges bisschen geöffnet, gerade so, dass es nicht auffiel. Die Männer grummelten dunkel vor sich hin und beleuchteten wie ich zuvor die Höhlenwand. "Wir müssen alle, die es wissen finden und töten!", knurrte der Eine. "Keiner darf von unserem Massaker erfahren!" Ich hielt krampfhaft die Axt fest und meine Knöchel traten weiß hervor. Da entdeckten sie mich und mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Eigentlich hatte ich nichts gegen einen Kampf einzuwenden, doch diese Männer waren schwer bewaffnet und verdammt gruselig.
"Fangen wir mit ihr an!", grinste der eine diabolisch und als sie näher auf mich zukamen sprangen mein Drache und ich gleichzeitig auf. Ich hielt meine Axt kampfbereit, mein Drache hatte die Stacheln aktiviert und ich funkelte die Männer an. "Das erledigen wir mit links", sagte der eine Mann zum Anderen und ich umklammerte die Axt noch etwas fester. Der Erste machte einen Schritt auf mich zu und ich wich einem Schlag mit seinem Morgenstern aus. Mein Drache jagte einige Stacheln auf den Anderen und ich zerschmetterte den Morgenstern mit einem gezielten Schlag auf den Griff. Der Mann war kurz aus dem Konzept, doch lang genug, um sich beinahe einen tödlichen Schlag meinerseits einzuhandeln. Er wich im letzten Moment etwas zur Seite, doch ich verfehlte ihn nicht gänzlich. Dunkelrotes Blut tropfte aus einer klaffenden Wunde aus seinem Arm auf den Boden. Ich wirbelte herum und da schnitt ein Kurzschwert in meinen Arm. Der Andere hatte sich wieder aufgerappelt und mich mit seinem Kurzschwert verwundet. Mein Drache jagte Pfeile auf uns und schleuderte den bereits Verwundeten mit einem Schwanzschlag an die Wand. Mit einem dumpfen Aufprall knallte er gegen diese und rutschte dann auf den Boden, wo er bewusstlos liegen blieb. Warmes Blut lief meinen Arm hinab und färbte meine Kleidung rot. Ich ignorierte den Schmerz und blockte einen Schlag meines Gegners ab. Ich stieß ihn den Griff meiner Axt in den Rücken und er stürzte mitten in die Blutflecken auf dem Boden. Meine Axt schnitt durch seine Rüstung wie ein Messer durch Butter und der Mann blieb reglos liegen. Der bis eben Bewusstlose rappelte sich langsam auf und erschrak, als er seinen Freund tot auf dem Boden liegen sah. Ich fuhr mir kurz durch die Haare, ehe ich den Mann mit funkelnden Augen ansah. Er schnappte sich das Kurzschwert seines gefallenen Partners und grinste verzerrt. "Ich schicke dich nach Walhalla", knurrte er dunkel und dann schnellte er auf mich zu. Ein Schnitt in mein Bein legte es beinahe lahm, so durchfuhr mich der Schmerz. Ich schloss kurz die Augen, als tausend Blitze erschienen. Mein Drache rammte ihn und er taumelte zurück und fasste sich dann an die Nase, aus der Blut lief. Dieses färbte auch gleich seine Zähne rot, als es in den Mund hineinlief. Er grinste wieder breit und spuckte dann eine Speichel-Blut-Mischung auf den Höhlenboden. Ich ignorierte die Tatsache, dass ich nun aus gleich zwei Wunden blutete und stürzte auf ihn zu. Er handelte sich drei weitere Schnittwunden ein, doch ich schaffte es einfach nicht ihn zu töten. Da hatte ich eine Idee. Ich rannte zu meinem Drachen und schwang mich mit schmerzverzerrten Gesicht in den Sattel. Mein Bein pochte nun, denn der Schnitt war tief und ich krallte mich an den Sattel, um nicht gleich wieder herunterzufallen. "Raus hier!", wies ich meinen Drachen an und wir verließen die Höhle. Der Mann tobte wütend und wollte und folgen, da gab ich meinem Drachen das Zeichen und er feuerte auf den Höhleneingang. Er wurde zugeschüttet und die Höhle verschlossen. Augenblicklich verflog die Anspannung und ich sackte im Sattel etwas zusammen. Meine Axt war von Blut beschmiert und ich schleuderte sie kurzerhand in den Wald, wo sie einen Baum traf und in diesem stecken blieb. Ich wollte sie nicht mehr. Ich hatte damit jemanden ermordet. "Flieg nach Hause!", sagte ich und mein Drache flog los. Der Regen vermischte sich mit meinem Blut und ich entdeckte nach einer Ewigkeit die Basis. Und da sah ich Hicks, mit besorgter Miene starrte er in die Ferne. Sein Blick hellte sich auf als er uns sah und er rief meinen Namen.

"Astrid!"

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt