Auf Wunsch von @Juliacookie134 und @124esraD
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"Du warst ganz schön grob", beschwerte Hicks sich an Astrid gewandt und inspizierte seine Schnittwunden, die unter dem zerrissenem Stoff gut sichtbar waren. Astrid zuckte bloß mit den Schultern. "Ich bin noch nicht so lange Drache, da fällt es mir manchmal schwer die Kräfte richtig einzuschätzen", erklärte sie. "Was macht ihr so mit euren Fähigkeiten? Helft ihr anderen Drachen?", fragte er neugierig in die Runde. Plötzlich sahen alle in der Gegend herum, traten von einem Fuß auf den anderen und pfiffen. Nur Astrid verschränkte die Arme und schüttelte genervt den Kopf beim Anblick ihrer Kameraden. "Wir überfallen Dörfer", erklärte sie die nüchterne Wahrheit. Im Gegensatz zu den Anderen machte es ihr absolut nichts aus darüber zu reden. "Wir kommen als Gruppe verirrter, unschuldiger Kinder in die Dörfer und in ihrer Naivität lassen sie uns dort übernachten. Wir teilen uns auf und checken die Verteidigung des Dorfes, Geschütze, Waffenkammer und so weiter. Im Schutze der Dunkelheit verwandeln wir uns, vernichten die Verteidigung und rauben das Dorf aus, ehe wir uns aus dem Staub machen" Mit großen Augen sah der braunhaarige Junge sie an. Wut und Bewunderung vermischten sich zu einem seltsamen Gefühl, das er nicht ganz deuten konnten. "Du bist fortan ein Teil von uns" Entsetzt machte er einen Schritt zurück und schüttelte hektisch mit dem Kopf. "Oh nein, ich werde sicher kein Teil eurer kriminellen Machenschaften! Das könnt ihr vergessen!", weigerte er sich, doch sie duldeten keine Widerrede.
Ohne große Rücksicht schleppten sie ihn in ihre Festung. Hicks staunte nicht schlecht, während er den Hals reckte, um ja alles sehen zu können. Große Mauern umgaben eine Gruppe von Hütten auf verschiedenen Ebenen, die mit Seilbahnen und Stegen verbunden waren. Beachtliche Geschütze sorgten für Sicherheit. "Bist du dir immer noch so sicher, kein Teil von uns werden zu wollen?", fragte Astrid und grinste ihn selbstgefällig an. Energisch riss er sich los und funkelte Rotzbakke und Taffnuss an, die ihn abgeführt haben. Mit der linken Hand rieb er sich die schmerzende Stelle am rechten Arm, ehe er Astrid ansah. "Gut, ich bin dabei. Aber denk ja nicht du kannst mir Befehle erteilen. Ich bin der mächtigste Drache von euch!", sagte er mit fester Stimme. Astrid war überrascht über die plötzliche Selbstsicherheit des schmächtigen Jungen, doch sie war sich durchaus im Klaren darüber, wie mächtig ein Nachtschatten war.
"Morgen fallen wir in das nächste Dorf ein, ruh dich vorher gut aus", sagte Astrid, während Hicks in seine Hütte ging. Er drehte sich zu ihr um, seine Miene war abweisend und kalt. "Wenn du etwas brau-", doch Hicks schnitt ihr das Wort ab, indem er die Tür zuwarf. Er raufte sich die Haare und ließ sich auf das Bett fallen. Er hieß es absolut nicht gut was sie da taten. Doch jetzt konnte er nicht mehr aussteigen. Kurz spielte er mit dem Gedanken in der Nacht abzuhauen, doch dafür war er zu erschöpft. "Worauf lasse ich mich da bloß ein?", murmelte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, ehe er die Kerze auslöschte und sich schlafen legte.
"Da vorne!", rief Astrid. Sie saßen auf einem Schiff, mit welchem sie auf eine Insel zusteuerten. Hicks hatte die Beine angewinkelt und seine Arme um sie geschlungen, während er mit finsterer Miene auf das Deck starrte. "Gut, los geht's!" Mit zerissenen Klamotten, die sie immer für die Überfälle trugen, liefen sie den Weg hoch zum Dorf. Sie hatten sich Stöcker in die Haare gesteckt und sich Dreck ins Gesicht und auf die Haut geschmiert, um einen möglichst authentischen Eindruck zu machen. Mit gequälten Gesichtern liefen sie an den Dorfbewohnern vorbei, die ihnen nachsahen. "Wir suchen Unterschlupf für eine Nacht", sagte Astrid gequält und hustete künstlich. Hicks' Miene verfinsterte sich und er sah zu Boden. Fischbein fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut, er sah sich immerzu um und tippelte mit den Füßen auf den Boden, was Rotzbakke verrückt machte. Tatsächlich wurde ihnen geholfen.
Nach einigen Stunden teilten sie sich auf und checkten das gesamte Dorf ab. "Gut, ich übernehme das Frontgeschütz", sagte Rotzbakke. Auch die Anderen Geschütze wurden eingeteilt, die Dämmerung brach ein. Als es rabenschwarz draußen war, liefen sie los und verwandelten sich in Drachen. Hicks sah seine Kameraden staunend an, sie waren allesamt äußerst eindrucksvoll. Er war der Letzte, der sich verwandelte. In der Gestalt des Nachtschattens breitete er die Flügel aus und jagte los. Er war mit Abstand der Schnellste. Mit einem Plasmablitz zerlegte er sein Geschütz. Sofort war Aufruhr im Dorf, die Dorfbewohner schlugen Alarm. Leider waren die Zwillinge nicht schnell genug, sie wurden von ihrem Zielgeschütz getroffen und segelten zu Boden. Mit Schwertern stürzten sich die Bewohner auf sie. Hicks jagte los und vernichtete das Geschütz präzise und zielsicher wie immer, ehe er landete und brüllte. Die Dorfbewohner wichen bei seinem bloßen Anblick zurück. Er befreite die Zwillinge in Form eines Zippers, ehe er sich kräftig vom Boden abstieß und weiter flog. Er vernichtete die restlichen Geschütze, doch er klaute nichts. Er schaffte es einfach nicht, den Dorfbewohnern ihre Schätze zu stehlen. Er zog seine Kreise in der Luft und sorgte dafür, dass seine "Freunde" nicht angegriffen wurden.
"Das war der Hammer, man haben wir jetzt viel Gold!", jubelte Astrid und kippte die Truhe aus. Hunderte funkelnder Goldmünzen rollten über den Tisch. Gierig sahen die Anderen die Stücke an, nur Hicks starrte wie immer auf den Boden. "Ich mache da nicht weiter mit. Ich bin raus", sagte er. Er griff sich eine Handvoll Münzen, stand auf und ging. "Hey, du kannst nicht einfach so weg!", rief Astrid empört und im nächsten Moment flog die Tür auf. Astrid stand wutschnaubend vor ihm und funkelte ihn an. "Du gehörst jetzt zu uns!" Hicks sah sie abfällig an. "Ich gehöre niemanden außer mir selbst!", zischte er zornig. Er entwickelte regelrecht einen Hass auf sie. "Es hat mich viel Arbeit gekostet dich hier her zu holen, du gehst nirgendwo hin!", knurrte sie. "Ich habe dich nicht drum gebeten hier zu sein. Ich gehe jetzt und komme nie wieder. Und wenn du mir folgst werde ich mich wohl gezwungen sehen dich umzulegen", sagte er kühl, steckte die Münzen ein und verwandelte sich. Astrid tat es ihm nach, doch ein Nadder machte absolut keinen angsteinflößenden Eindruck auf einen Nachtschatten. Unbeeindruckt sah er sie an, ehe er losflog. Und tatsächlich folgte sie ihm. Da ließ er alle angestaute Wut raus und schoss eine Plasmablitzkombination auf den Nadder ab. Aus der Ferne betrachtete er mit einem Gefühl der Genugtuung, wie Astrids Drachengestalt abstürzte, ehe er endgültig davonflog.
Was aus den anderen Drachenmenschen geworden ist und wie es Astrid nach dem Absturz erging, würde er wohl nie erfahren.
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HTTYD - One Shots
FanficOne Shots zu Httyd! --- Charakter, Drachen, Inseln und Co gehört Dreamworks, selbsterfundene mir!