"Das war die letzte Reitstunde, die du genommen hast!", donnerte ihr Vater und mit jedem Wort schien sie etwas kleiner zu werden.
"Das kannst du nicht machen!", protestierte sie, doch der König kannte keine Gnade. "Du vernachlässigst deine Pflichten als Prinzessin, Astrid, das war mein letztes Wort!" "Ich habe mir dieses verdammte Leben nicht ausgesucht! Mich hat niemand gefragt, ob ich jemals Königin von Berk werden will!", brüllte sie ihrem Vater geradewegs ins Gesicht, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und die Drachenakademie verließ.Astrid Hofferson war die Prinzessin und Thronfolgerin von Berk, was sie jedoch gar nicht sein wollte. Ihr liebstes Hobby war Reiten, aber kein gewöhnliches Reiten, sondern das Reiten auf Drachen. Auf Berk wurden sie ähnlich gehalten wie Pferde, man konnte sie erwerben und Reitstunden auf ihnen nehmen.
Doch Astrid fand, dass mehr in den Kreaturen steckte, als die Wikinger wussten.
Ihr liebster Drache war Sturmpfeil, doch sie wurde von vielen Wikingern geritten. Einen eigenen Drachen durfte sie nicht halten, da ihr Vater es ihr nicht erlaubte.Am selben Abend beschloss Astrid, Berk zu verlassen. Sie hielt es hier nicht mehr aus und wollte weg. Die Freiheit, nicht länger die erdrückenden Lasten einer Prinzessin zu tragen.
Sie huschte aus dem Haus, immer darauf bedacht, in der Dunkelheit verborgen zu bleiben, um nicht gesehen zu werden.
Die Wikinger feierten mit alkoholischen Getränken ausgelassen in der großen Halle, doch sie fand das Besaufe der Leute dämlich. Ihr blonder Pony lugte hervor, als sie um eine Hausecke spähte, dann lief sie weiter. Sie passte für wenige Sekunden nicht ganz auf und prallte in einen Wikinger.Erschrocken starrte sie Fischbein, den etwas kräftigeren Stalljungen an. "Ups, tschuldigung", murmelte er und verbeugte sich aus Reflex, wofür Astrid ihn strafend ansah. "Du weißt ich hasse das!", zischte sie. Dieser nickte bloß und verschwand dann.
Mit klopfendem Herzen drückte Astrid den Riegel des Tores zur Akademie hoch und betrat die Arena. Sie huschte zu Sturmpfeils Stall und öffnete die massive Tür. Die Nadderdame krächzte erfreut, als sie das Mädchen erkannte. Astrid legte ihr den Sattel auf den Rücken, zurrte die Gurte fest und zog sich auf ihren Rücken. Sturmpfeil breitete die Flügel aus und flog los.Doch in ihrer Hast hatte Astrid das Anti-Drachendiebstahl-sicherungssystem vergessen, eine Vorsichtsmaße, um den Drachenbestand zu sichern. Das System bestand aus einem Seil, was so in dem großen Eingang gespannt war, dass Menschen es nicht berührten, Drachen es jedoch unweigerlich zerissen, da sie so hoch waren.
Durch das zerissene Seil wurde ein Stein fallen gelassen, welcher auf einer großen Trommel landete und so ziemlich jeden schlafenden Wikinger spielend leicht weckte. Und genau das passierte. Die Wikinger stürmten aus der großen Halle und sahen schon von weitem die Umrisse des Drachen. "Mist", fluchte Astrid und Sturmpfeil flog los, doch ein wohlhabender Wikinger auf einem Riesenhaften Alptraum heftete sich an die Flüchtigen.
Mit einigen Manövern hängten sie ihn ab, doch da fiel Astrid siedend heiß ihre Tasche ein, die ihr von der Schulter gerutscht war. Dort befanden sich überlebenswichtige Dinge und sie war unentbehrlich!
Also flog Sturmpfeil zurück, im Sturzflug gen Boden. Sie prallten fast gegen den Alptraum, welcher ins Schwanken geriet und abstürzte."Pfeile!", rief Astrid und Sturmpfeil schoss einige ihrer Pfeile vor die Füße der sich nähernden Wikinger. Diese blieben sofort stehen und Sturmpfeil schickte eine Feuersalve hinterher, sodass sie nicht erreicht werden konnten.
Noch im Flug sprang Astrid von Sturmpfeils Rücken, rollte sich ab, griff nach ihrer Axt und der Tasche, rannte los, sprang über den Abgrund und landete auf Sturmpfeils Rücken. "Genial!", jubelte sie, doch dann entdeckte sie ihren Vater in der Menge, er hatte fassungslos sein Schwert sinken gelassen, als er seine Tochter erkannt hatte.Dann flogen sie davon.
Als sie im weichen Sand des Strandes landeten, lies Astrid sich erschöpft aus dem Sattel gleiten. Solch lange Flüge war sie nicht gewohnt, doch je weiter sie sich von Berk entfernte, desto freier fühlte sie sich. Sturmpfeil legte sich hin schlief ein, während Astrid ihre eingeschlafenen Beine streckte. Dann zog sie Kompass und Karte aus der Satteltasche und berechnete, wo sie sich befanden. "Immer noch im Archipel, doch morgen fliegen wir weiter und nehmen Kurs auf ...", Astrid kniff ein Auge zu und studierte angestrengt die Karte. "Auf keine Ahnung wie diese Insel heißt" Damit rollte sie die Karte zusammen und schloss die Augen.
Die Mittagssonne weckte die Prinzessin und sie streckte sich gähnend im Sand. Doch Sturmpfeil war aufgeregt, sie sah sich aufmerksam um, die Schwanzstacheln abfeuerbereit. "Was ist denn los Süße?", fragte Astrid alarmiert. Da tauchte plötzlich eine Gestalt hinter den Büschen auf und kam auf sie zu. Astrid zückte ihre Axt und ging in Kampfhaltung. Erst da erkannte sie, dass ein Junge auf sie zukam. Er hatte die Hände erhoben und eine braune Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, grüne Augen funkelten sie neugierig an. "Keine Sorge, ich tu dir nichts", sagte er beschwichtigend. Astrid musterte ihn argwöhnisch, lies aber die Axt sinken, als sie erkannte, dass der Junge keine Waffe bei sich trug. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sich seine stärkste Waffe noch im Gebüsch versteckte. "Ich bin Hicks der Hühne von Schweigen!", erklärte er dann. Astrid sah ihn verwirrt an. "Und ich bin Astrid. Astrid Hofferson", sagte sie und sah ihn aufmerksam an. Den Titel Prinzessin lies sie getrost weg, auch ihren grässlichen Zweitnamen erwähnte sie mit keiner Silbe.
"Ich bin auch ein Drachenreiter", erklärte er und lächelte verschmitzt. Astrid musste sich mühsam beherrschen, nicht auf sein Lächeln reinzufallen. "Schön. Ich will keinen Ärger, wir sind nur auf Durchreise!", sagte sie schroff. "Schade, die Schönheit könnte ruhig etwas länger hier weilen", sagte er hochgestochen. "Oder sieht die Prinzessin das anders? Prinzessin Astrid Mercedes Hofferson von Berk?" Astrid erstarrte. "Du kennst mich?" Hicks lachte, doch es klang falsch. "Oh ja, dein Gesicht werde ich wohl nie vergessen!", zischte er und sah sie feindselig an. "Du warst an mich versprochen, erinnerst du dich? An deinem 18. Geburtstag solltest du mich heiraten! Mich! Aber du hast es irgendwie geschafft deinen Vater zu überzeugen, es nicht zu tun. Das ist jetzt vier Monate her!" Astrid begann zu zittern. "Du weißt gar nicht, wie sehr du mein Leben damit zerstört hast!" "Nein! Das weiß ich wirklich nicht! Ich weiß nur, dass ich diesen Prinzessinnentitel verabscheue! Ich will das alles nicht, aber mich hat niemand gefragt! Ich will dich nicht heiraten! Das wollte ich damals nicht, das will ich heute nicht und das werde ich nie wollen! NIEMALS!", brüllte sie. Hicks sah sie verblüfft an. "Alles, Alles was ich will ist meine verdammte Freiheit!"
Eine gespenstische Stille legte sich über die Beiden, Hicks Miene war undeutbar. "Ich wurde von meiner Familie verstoßen, weil sie dachten, ich sei nicht gut genug für dich! Dabei willst du einfach nur frei sein...? Andere Mädchen würden alles drum geben, um deinen Titel zu erhalten, und du, du wirfst es einfach weg?", von der Feindseligkeit war nichts mehr übrig. Astrid nickte. "Ich bin keines dieser Mädchen. Nett dich kennengelernt zu haben" Mit diesen Worten schwang sie sich auf Sturmpfeils Rücken und flog davon.
"Möchtest du, Hicks Haddock, Astrid Hofferson zur Frau nehmen, sie lieben und sie ehren, bis an euer Lebensende?", fragte der Wikinger. Hicks lächelte und antwortete mit 'Ja'. Astrid strahlte ihn an, dann küsste sich das frisch verheiratete Brautpaar.
Hicks ist Astrid bei deren ersten Begegnung nach geflogen. Sie hatte Ohnezahn kennengelernt und Hicks hatte ihr seine Geschichte erzählt. Denn auch er hatte die Freiheit gesucht, nachdem seine Psyche durch Astrids Absage angeknackst gewesen ist. Er stand unter Drogeneinfluss, er hatte von einer Pflanze genascht, die ihm definitiv nicht gut getan hatte, doch tatsächlich hatten sie sich in einander verliebt. Und sie haben beschlossen zu heiraten. Weit weg von Berk, ohne ihre königlichen Titel, einfach zwei ganz normale Wikinger, die gemeinsam die Freiheit gesucht haben...

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HTTYD - One Shots
FanfictionOne Shots zu Httyd! --- Charakter, Drachen, Inseln und Co gehört Dreamworks, selbsterfundene mir!