Mein Leben davor

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Ich hatte kein schlechtes Leben. Es war wirklich schön, muss ich sagen. Doch wie bei jedem anderen auch gibt es Schicksalsschläge, die ein Leben aus den Angeln reißen können. Tja, und das ist bei mir passiert. Doch ich muss zugeben, dass sich nicht alles dem Schlechten gewendet hat. Im Gegenteil - mittlerweile könnte ich kaum glücklicher sein.

Ich flog in großen Kreisen durch die Luft und wartete darauf, dass das Yak endlich aus dem Schutz der Bäume trat. Ein einziger Plasmablitz würde genügen, und ich hätte die Beute. Natürlich war sie nicht für mich. Ich bevorzugte Fisch, doch dem Roten Tod war es praktisch egal was man ihm lieferte, solange es groß genug war. Da tauchte tatsächlich das Yak auf und ich erledigte es mit einem präzisen Schuss. Mein Vater sah mich anerkennend an und flog dann davon, während ich landete und das Yak mit den Klauen packte. Mühselig schleppte ich das schwere Tier zum Vulkan und landete dort erschöpft. Die anderen Drachen sahen mich abwartend an, als lauerten sie nur darauf, dass ich dem Roten Tod das Essen servieren würde und womöglich gefressen werde. Allerdings war ich schlau genug nicht über den Krater zu fliegen, denn es kam nicht selten vor, dass der mächtige Drache sich blicken ließ und einen anderen Drachen fraß. Ich warf einen skeptischen Blick hinunter, ehe ich einen Plasmablitz abschoss, der in dem gesamten Vulkan wiederhallte. Ich traf das Yak nicht, der Blitz sollte nur kurz vor dem Yak auf den Boden treffen und durch dessen Wucht die Beute in den Abgrund befördern. Tatsächlich klappte es wie gewohnt und ich sah kurz zu meinen Eltern, die mir die Technik gelehrt hatten. Als ein dunkles Grummeln ertönte ahnte ich, was nun kommen würde und flog  rasend schnell los, meine Eltern folgten mir. Doch ein Aufbrüllen meiner Mutter ließ mich Halt machen. Mit Entsetzen musste ich mit ansehen, wie meine Mutter in dem Schlund der mörderischen Bestie verschwand. Mein Vater raste ihr nach und verschwand mit dem Roten Tod in den Waben des Nebels. Verzweifelt versuchte ich ihnen nachzujagen und sie zu retten, doch es war zu spät. In dem Nebel sah ich rein gar nichts, ich war noch nie dort unten.
Ich versuchte es mit meinem Solar, doch dort war praktisch nichts. Am Boden zerstört raste ich aus dem Vulkan, ich konnte die erleichterten Gesichter der anderen Drachen nicht ertragen, die versuchten einen mitleidigen Blick aufzusetzen, obwohl sie eigentlich nur froh waren, nicht selbst gefressen worden zu sein. Tja, doch bedauerlicherweise würden die Jagdqouten wohl in den Keller sinken, wenn zwei der präzisisten Jäger nun tot waren.

Jahre vergingen und ich fand mich langsam damit ab, der letzte Nachtschatten zu sein. Über ein Jahr habe ich den Vulkan gemieden, das faule Vieh würde ohnehin nicht raus kommen, um mich zu fressen. Abgesehen davon übertraf ich den fetten Drachen in praktisch allem. Mein neuestes Hobby war das Überfallen von dem Dorf, wo die Menschen doch ehrlich dachten, sie könnten uns eines Tages besiegen.

Doch dann sollte alles anders kommen. Der wohl mickrigste Junge von ganz Berk traf mich mit seiner ätzenden Erfindung. Ich stürzte ab und bevor ich das Bewusstsein verlor,  trat ein stechender Schmerz an meiner einen Schwanzflosse an mein Bewusstsein.

Doch das alles war der Anfang einer besonderen Freundschaft, die mein Leben veränderte.
Und nebenbei erwähnt bekam ich sogar meine Rache an dem Roten Tod und dieser eine Schuss, mit dem ich das Biest nach Walhalla befördert habe war eine riesige Genugtuung für mich.
Und ich musste zugeben, mein Leben an Hicks Seite war der Hammer!

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt