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  PoV Ardy

Als ich meine Augen wieder öffnete wirkte alles so surreal.
Es war wieder hell und ich wollte aufstehen, mir einen Kaffee machen um meinen dröhnenden Kopf zu beruhigen, doch mit einem, durch meine Handrücken gedämpften, Aufschrei stellte ich fest das mein Arsch nicht den Wunsch nach einem Kaffee teilte.
Ich sank wieder in mein Kissen.
Wie konnte ich nur so dumm sein?
Warum habe ich mich überhaupt darauf eingelassen?
Wegen Taddl? Wahrscheinlich.

Ich seufzte und entschied mich noch etwas die Augen zu schließen.
Leichter gesagt als getan denn immer wenn es schwarz wurde sah ich wieder die Bilder vor mir. Von Joey, seinem gierigem Grinsen.
Dann hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde. Taddl klopfte leise an meine Zimmertür. Diese war nur angelehnt. Ich starrte einfach nur weiter an die Decke.
Konnte er sich nicht einfach verpissen?
Als ich keine Reaktion von mir gab ging er rein. Doch als sein Blick auf mich viel blieb er wie angewurzelt stehen.
Geschockt sah er mich an.
"Ardy!''
Er strich über die Innenseite meiner Wade. Seine Berührungen erinnerten mich nur brutal an gestern Abend.
"Ist das Blut und...''
Er brach ab.
JA TADDLCHEN. Es ist Sperma um deine Frage zu beantworten. Und bitte verschwinde jetzt aus meinem Leben!
Doch ich brachte keine Wort noch nicht mal einen Laut zu Stande.
Schnell drehte er sich um und kam Augenblicke später mit einem dampfendem Waschlappen wieder. Dann legte er sich hinter mich.
"Darf ich?''
Wenigstens nicken konnte ich noch.
Vorsichtig wischte er meine Wade hoch.
Das heiße Wasser brannte aber beruhigte auch. Dann fuhr er durch meine Kniekehle und über meinen Innenschenkel. Als brauchte er eine zweite Bestätigung sagte ich
"Wie schon gesagt du darfst.''
Unglaublich wie fest meine Stimme auf einmal klang. Denn innerlich wurde mein Herz von Gefühlen erdrückt.
Er fuhr noch ein Stückchen höher und ich zuckte als er meinen Hintern sauber machte.
Dann legte er den Lappen irgendwo auf den Boden. Und rutschte unglaublich nah an meinen Rücken.
"Ach Ardy...''
Er strich über meine Seite. Behandelte mich wie ein rohes Ei.
Ich begann zu zittern.
Doch schlagartig sprang er auf und murmelte ein 'Sorry'. Mit hochrotem Kopf schnellte er ins Bad.
Aber ich wollte jetzt nicht allein sein.
Taddl.
Ich erschrak. Kein Wort kam über meine Lippen.
Ich wusste er hörte mich nicht mehr und sah auch nicht wie ich jetzt meinen Arm ich Richtung der Tür ausstreckte. In mir war es kalt seit er weg war. Wieso passiert das nur immer mir?
'Weil du es verdient hast.'
Ich schüttelte meinen Kopf. Hatte ich mir die Stimme nur eingebildet?
Ich brauchte ihn jetzt. Niemanden anders.

Ich nahm all meine Kraft zusammen, was wirklich nicht mehr viel war, und humpelte, mich an den Möbeln abstützend zur Tür.
Okay.
Beruhige dich Ardy. Noch drei Schritte dann bist du da.
Mir wurde schwindelig und als ich auch nur ansetzte den ersten Schritt ohne Stütze zu machen wusste ich das dies ein Fehler war.
Aber mein Bedürfnis nach Nähe, mein Bedürfnis nach Taddl, war in diesem Moment einfach zu groß.
Dann als ich aufkam geschah es. Ich knickte weg und fiel mit einem Krachen gegen die Wand und erst anschließend auf den Boden. Stille.

An mein Ohren drang ein geschocktes Gemurmel und meine Lider zitterten bei dem Versuch sie zu öffnen.
Langsam kam ich wieder zu mir und bemerkte den Schmerz an meinem Hintern und nun auch am Nacken.
Dann spürte ich eine feuchte Hand die sanft über meine Wange strich. Wer auch immer das war, er tropfte gerade auf mich.
Bei jedem der Tropfen zuckten meine Gesichtsmuskel kurz.
"Ardy? Shit...''
Taddl?
Ich gab ein undefinierbares Geräusch von mir.
"Hey?''
Jetzt klatschte er leicht an meiner Wange. Ich versuchte meinen Kopf anzuheben.
Ein Knacken.
Verdammt. Ein Stich.
Mein Brudi nahm meinen Kopf und zog ihn auf seine Oberschenkel.
Langsam klang der Schmerz am Hals ab. Endlich schaffte ich es auch meine Augen zu öffnen. Ich sah in die geröteten Augen von Taddl und hob meinen Arm an nur um ihn im nächsten Moment wieder kraftlos sinken zu lassen.
Was war nur los mit mir?
'Du drehst durch. Mehr gibt es da nicht zu sagen.'
Die Unbekannte Stimme schien nicht an meine Ohren zu dringen. Ich konnte den Ursprung nicht lokalisieren.
Er griff nach meiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Seine Augen waren gerötet und trotzdem zwang er sich ein Lächeln auf. Seine Haut löste ein unagenehmes Stechen in meinen Fingerspitzen aus. Doch ich war zu schwach mich zu wehren.
Er soll mich loslassen.
Nähe ist Falsch.
'Du bist Falsch.'
Ich kniff meine Augen zusammen in der Hoffnung die Stimme wird verstummen.
'Ach Ardy. So leicht wirst du mich nicht los.'

CrystalisedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt