PoV Ardy
~Zwei Stunden später~
Wow.
'Relativ...'
Ich drehte mein Kopf bewundernd vor dem Spiegel hin und her.
Olaf hatte wirklich gute Arbeit geleistet.
Meine Haare waren jetzt Pechschwarz, bis auf ein paar silberne Strähnen.
Das Dunkle ließ meine Haut fast schneeweiß erscheinen.
An der ursprünglichen Frisur wurden nur der Pony geändert.
Ein Pfeifen ließ mich zusammen zucken. Erst dann bemerkte ich Pete der mindestens genau so begeistert von meiner Frisur war.
"Schiiick. "
Er half mir auf und steckte Olaf etwas Geld zu.
"Jetzt weiter zu dem Piercer. "
"Piercer? "
"Klar sonst fehlt irgendwas!''
Ich rollte mit den Augen doch gab mich dann geschlagen.
Gemeinsam gingen wir durch ein paar der Nebengassen nach dem ich Pete von meiner Panik erzählt hatte. Mir kam es vor als würde München erst Nachts aufwachen. Ab und zu sahen wir zwielichte, bedrohliche Personen, die uns mindestens genauso abschätzig betrachteten wie wir sie. Ich sah hoch in den Himmel. Die Sterne funkelten matt hinter dem Schleier der Abgase und Rauchschwaden die sich über uns zusammenbrauten. An jeder Ecke vernahm man nun ein unterschwelliges Brummen.
Pete erzählte auch, dass es Bars gab die erst jetzt öffneten. Aus manchen Häusern drang das Klirren von Gläsern und hinter Lokalen stieg uns der Geruch von Essen in die Nase. Ich spürte wie mein Magen knurrte.
Kein Wunder. Von meinem Mittag wurde ich ja so unsanft getrennt. Diesmal knurrte ich Pete an. Doch der grinste nur wie immer unschuldig über beide Ohren.
Ich gabs auf.
Diesem Jungen konnte man einfach nicht böse sein.
'Entwickelst du da gerade etwa Mitleid?'
Nein.
'Werden wir ja sehen. Muss ich dich etwa wieder an Joey erinnern?'
Ich schob verkrampft meine Hände in meine Haare. Knickte ein. Pete drehte sich verwundert zu mir um.
''Hör auf...Hör auf, Hör einfach auf!''
Ich raufte mir die Haare. Spürte wie sich etwas in mir zu verstecken versuchte, an den Außenwänden meines Herzes nach einem Eingang suchte und dabei alte Wunden wieder aufriss.
'Es sind die Bilder. Sie werden nie verschwinde. Und glaube mir damit habe ich dich in der Hand.'
Mit einem Mal stoppte der Schmerz. Ich starrte auf die Pfütze vor mir. Ließ kraftlos meine Finger aus meinen Haaren gleiten.
Er hatte Recht. Ich war ihm schutzlos ausgeliefert.
Ich bewegte vorsichtig meine immer noch zuckenden und steifen Hände.
''A-Alles Okay Ardy?''
Ich schwieg.
Pete zog mich in eine feste Umarmung. Vergrub sein Gesicht an meiner Brust.
''Du hast mich erschrocken.''
Mit schaudernden Fingern streichelte ich zurückhaltend über seinen Rücken.
''Wir können weiter.''
Meine Stimme klang schrecklich monoton und der Kleinere klammerte sich fast schon schutzsuchend an meinen Arm.
Ich hatte ihm wohl wirklich Angst gemacht.Als wir dann auch endlich fertig mit allem waren war es schon fast so weit.
Ich hatte ein silbernes Septum verpasst bekommen und trug ein weißes Hemd mit einer schwarzen Weste. Außerdem noch ganz kreativ eine Jeans und schwarz weiß glänzende Lederschuhe.
Ich betrachtet mich in einer der zahlreichen Regenpfützen und spürte wie mir Pete eine Hand auf die Schulter legte.
Dann hielt er mir eine Kippe hin. Dankbar nahm ich sie an.
"Ich bring dich gleich zum Restaurant. "
"Hm? "
"Nah deine Verabredung. "
Achja.
"Und schon aufgeregt? "
Ich gab nur ein Brummen von mir.
"Keine Sorge Bruder. "
Dann schob er mir ein durchsichtiges Tütchen in die Tasche des Jackets.
Fragend sah ich den Schwarzhaarigen an.
"Damit kriegst du kaum was mit. "
Er zwinkerte mir zu und ich zwang mich zu einem Lächeln. Wir schwiegen wieder.
Doch diese angenehme Stille wurde jäh unterbrochen als wir aufgeraucht hatten und Clyde wieder meine Hand nahm.
Widerwillig folgte ich meinem aufgewecktem Freund.
Vor dem Lokal ließ er meine zitternde Hand los. Er flüsterte
"Keine Sorge. Du schaffst das. "
Er sah mich noch einmal mir einem wahrscheinlich aufmunternd wirkendem Blick an. Und ich lächelte gequält.
Als er das merkte zog er mich noch einmal in eine Umarmung. Ich genoss die kurze Wärme.
Dann war ich wieder allein.Ich öffnete die Glastür und ließ meinen Blick schweifen. Der Mann von heute Abend saß mit zwei anderen jungen Anzugträgern am Tisch und winkte mich grinsend zu sich. Ich folgte seiner Aufforderung und setzte mich nervös neben ihn auf die Bank.
Ich presste ein Hallo hervor und gab den beiden Männern die gegenüber saßen meine Hand. Sie lächelten ebenso selbstgefällig wie der Typ neben mir.
"Das ist Ardy. Meine Begleitung. "
Mir gefiel die Art nicht, wie er das Wort Begleitung betonte.
Die anderen Beiden nickten und wendeten sich wieder der Karte zu. Jedenfalls versuchten sie es so aussehen zu lassen.
Ich selbst warf auch einen Blick auf das Angebot und wurde bleich als ich die Preise sah. Mein Auftraggeber lehnte sich zu meinem Ohr.
"Keine Angst, bestell was du willst. Ich zahle. "
Ich schluckte.
"I-Ich nehme das Selbe wie sie. "
Wieder hauchte er bedacht seine Worte.
"Du musst mich doch nicht Siezen. Mein Name ist Darius. "
Ich nickte stumm und er entblößte seine Zähne die mich an die eines Raubtiers erinnerten.
Er beteiligte sich interessiert an dem Gespräch der Unbekannten und ich sah mir gelangweilt die Tischdeko an.
Waren Bronze Töne wieder in Mode?
Ich betrachtete die Lilie die mit einem Metallfilm überzogen war genauer.
Fazinierend.
Ich kniff leicht meine Augen zusammen.
Selbst die Pollen glitzerten.
'Wow. Gute Analyse Sherlock. Nur willst du deine Aufmerksamkeit nicht eher auf dein Date lenken als über Verzierung zu philosophieren?'
Ich seufzte leise auf.
Lässt du mich auch mal in Ruhe?
'Sollte ich eher dich fragen.'
DU lebst doch in mir.
'Nein, Nein ich bin du.'
Du bist ich?
'Ja.'
Und wer bin ich dann?
'Ardy.'
Aber damit bist du doch auch Ardy oder?Meine Konversation wurde jäh unterbrochen. Darius hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt. Und eben diese rutschte jetzt immer höher.
Ich spürte die Röte in meinem Gesicht. Wobei seine Stimme noch nicht mal zitterte.
Seine Hand verharrte an meinem Innenschenkel und sachte kratzte er über den dünnen Jeansstoff. Ich krallte mich nervös in die Polsterung.
'Na los Ardy. Es war doch dein Wunsch solch einer Beschäftigung nach zu gehen. Da musst du dcoh mit ein bisschen gegrabsche leben.'
Schnaubend musste ich feststellen das mein zweites Ich recht hatte.
Nach einer halben Ewigkeit kam dann auch die Bedienung.
Der Größere der Fremden sagte unsere Bestellung und der Kellner schrieb sie eifrig auf. Dann fiel sein mitleidiger Blick auf mich.
Moment mal?! Mitleidig?
Ob er so was schon kannte?
Doch bevor ich mich vergewissern konnte war er verschwunden.
Ich presste meinen Rücken gegen den roten Samtbezug und ließ seine Berührungen über mich ergehen.
Nur eine Nacht Ardy.
Ich versuchte mein Gewissen zu beruhigen und lenkte mich mit dem eben an den Tisch gebrachten Essen zu. Diesmal sah mich der Bedienstete nicht an.
Er legte noch die dreistellige Rechnung auf einen kleinen schwarzen Teller und ging wieder so schnell wie er gekommen war.
Nun betrachtete ich auch mein Essen. Anscheinend irgendeine Krebsart. Mit Salat und einem teuer aussehenden und auch schmeckenden Wein.
Nach dem Dinner ging Darius auf die Toilette und nach ein paar Sekunden des Schweigens beugte sich der Jüngere der Beiden über den Tisch.
"Hast du morgen schon was vor? "
Waaas?
Sag Ja, Ardy sag Ja.
"N-Nein. "
'Entwickeln wir langsam noch eine Seite die nur aufs Ficken aus ist?'
Anscheinend.
"Hättest du dann was dagegen mich begleiten zu wollen? Also natürlich gegen einen akzeptablen Betrag. "
Ich schüttelte überrascht meinen Kopf.
"Super. "
Er gab mir noch einen Zettel bevor er sich wieder seinem Sitznachbarn zu wand."So kommst du Ardy? "
Mein Begleiter sah mich auffordernd an.
"Klar. "
Ich nahm die Hand die er mir hinhielt und folgte ihn hinaus aus dem Restaurant.
Die brennenden Blicke der anderen Leute ignorierte ich als wir Hand in Hand durch die Straßen gingen.
Ich hatte schon genug Gründe mich aufzuregen.
'Zum Beispiel das Problem Vielleicht-Dritte-Seite-Die-Nur-Sex-Will?'
Ja. Du hast es erfasst.
Wenige Minuten später gingen wir in ein teuer aussehendes Hotel und ich stockte als ich die Suite sah.
"Na beeindruckt? "
Ich konnte nur Nicken.
"Und nun zu dem Abendprogramm. "
Er war mir plötzlich viel zu nah und ich roch seinen minzigen Atem.
Ich schluckte. Er wollte mich doch jetzt nicht etwa... Verlangend presste er seine Lippen auf meine und zog mich näher an sich.
"W-Warte.. ''
Widerwillig löste er sich von mir und sah mich fragend an.
"Ich muss noch mal aufs Klo. "
"Nagut, aber beeil dich. "
Er ließ sich auf das Wasserbett fallen und ich schloss schnell die Tür hinter mir.
Dann fummelte ich das Tütchen aus meiner Jacke.
Mal sehen ob ihr wirklich solche Wunderpillen seid.
Ich schluckte die roten, glatten Tabletten und starrte in den Spiegel.
"Bist du fertig? "
Ich ging raus.
Darius lächelte mich charmant an.
Ich ging willenlos zu ihm, legte meine Lippen auf die Seinen. Er grinste. Zog mit einem Ruck mein Becken gegen seine Mitte.
Ich keuchte auf.
Bunte Punkte tanzten vor meinen Augen.
Ich spürte wie seine warmen Fingerkuppen über meine Schultern strichen, sie streiften mein Jacket ab und auch mein Hemd knöpfte er auf während er mir seine Zunge in den Hals schob.
Ich hörte mein eigenes Blut fließen.
Seine Hand glitt langsam in tiefere gebiete und langsam fingen die 'Wunderpillen' an zu wirken. Meine Sicht verschwamm und stürzte mich in ein Meer aus Farben und Formen, immer weiter gedrillt auf meine ansteigende Erregung.
Ich stöhnte ihm leise ins Ohr. Merkte was für eine Auswirkung das auf den Größeren machte.
Ich war wie auf Acid.
Je mehr ich mich aufregte desto schneller wurde die Droge durch meine Adern gepumpt.
Ich vergrub meine Hände in seine Haaren und versuchte mich verzweifelt auf den Beinen zu halten. Zum Glück legte er mich in diesem Moment sanft auf die Matratze.
Unterwürfig ließ ich ihn passieren, er zog mich aus. Ich zog ihn aus.
Mein Gehirn war gefüllt mit Erinnerungen die ich nie hatte und Gefühlen die mein Körper aufrief. Empfindungen die ich jetzt nicht haben sollte.
Er presste seine Mitte auf meine und alles wurde schwarz.Als ich wieder zu mir kam, lag ich alleine auf dem Bett. Auf dem Nachttisch lag ein säuberlich beschriebener Zettel. Ich begann zu lesen.
Lieber Ardy,
Danke für die Nacht. Ich kann dich wirklich nur weiterempfehlen.
Bezahlung liegt unter dem Kissen.
Darius.Ich knüllte den Zettel zusammen und zog die grünen Scheine unter dem Bezug hervor.
200 Euro. Perplex sah ich den Batzen Geld in meiner Hand an.
Sollte das nun mein Neues Leben sein?
'Ja.'
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Crystalised
Fanfiction(Warning: Violent; MxM) Ich zuckte zusammen als mir seine Stimme nur noch einen Stich versetzte. Doch dieser war nicht so penetrant wie die auf meiner Haut. War er nicht mit seiner Freundin beschäftigt? Doch mit Problem Taddl konnte ich mich nicht m...