PoV Ardy
Als ich wieder aufwachte fühlte ich mich zum ersten Mal wieder wohl.
Die Sonne schien mir angenehm ins Gesicht und mein Körper war immer noch von dem Geruch meines besten Freundes betört.
Apropos.
Eben dieser lag ruhig schlummernd neben mir.
Ich betrachtete seine Muskeln.
Ob es ihn stören würden wenn...?
Ich stupste ihn leicht an.
Keine Reaktion.
Fuhr seine Rippen nach.
Er gab noch immer keine Anzeichen das ihn das störte.
Geschweige denn, er drohte aufzuwachen.
Nein. Das ist eine unglaublich dumme Idee. Lass das!
Doch mein Gehirn war auf Stand-by geschaltet und ich ließ nun ungehemmter meine Hände seinen Körper erkunden.
Ich malte seine Rippen nach und tänzelte zu seinen Beckenknochen.
Es war wie ein Rausch.
Ich wusste ich sollte aufhören doch ich konnte nicht.
Oh Shit, ratet mal wer eine Morgenlatte hatte?
So was war zwar normal aber.. wenn man neben seinem Brudi im selben Bett und halb nackt geschlafen hatte, war das schon etwas merkwürdig.
'...'
Stille. Ich atmete tief aus. Mal wieder wurde mir bewusst wie viel er mir verbotener Weise bedeutete.
Wenigstens für einen Moment wollte ich wissen wie er sich anfühlte.
Egal was danach kam.
Ich unterdrückte ein Kichern als er auf keuchte, als ich langsam meine Finger in die Shorts schob.
Ich konnte ihn hier ja schlecht so liegen lassen.
Vorsichtig damit er auch ja nicht hochschreckte zog ich seine Boxer runter.
Und stockte.
Sollte ich das jetzt wirklich tun?
Brutales Schweigen.
Ach ja, mein Hirn konnte ich ja morgens so oder so in die Tonne kloppen.
Zögerlich begann ich also meine Hand zu bewegen. Erst langsam und ohne viel Druck doch selbst das entlockte ich schon ein süßes Stöhnen.
Ach Taddl wie konnte man nur so tief schlafen?
Ich kratzte das bisschen Mut zusammen, welches verstreut in mir lag, und verstärkte auch meinen Griff.
Der Schlafende öffnete den Mund und nun erklang ein regelmäßiges stöhnen neben den tiefen Atemzügen.
Ich verschnellerte meine Handlung noch einmal und merkte wie sein Becken anfing zu zucken. Glänzend perlten Tropfen auf der Spitze, ich verwischte sie mit meinem Daumen.
Er seufzte und keuchte auf als ich nun auch noch seinen Innenschenkel streichelte.
Selbst wenn er jetzt aufwachen würde könnte ich nicht aufhören.
Er wimmerte unter meinen Berührungen und dann spürte ich etwas warmes in meiner Hand.
Er war tatsächlich gekommen.
Ich meine, durch MICH. Das war so was wie ein Archivement für mich.
Doch der Größere war immer noch hart und als er verschlafen die Augen öffnete leckte ich mir bereits über die Lippen.
"Ardy?! "
Ich begann unkontrolliert zu zucken. Ich krabbelte vom Bett und krümmte mich auf dem Boden zusammen.
Zu Viel.
Zu Viel Kontakt.
Meine Brust pulsierte und vibrierte unter den Schmerzen in meinem Herzen. Mein Schädel drohte zu zerbersten. Ich stieß einen schrillen Schrei aus.
"Was zum... ? "
Ich drehte mich zur Tür und sah Lisa fassungslos im Türrahmen stehen. Ihre Knöchel traten schon weiß heraus als sie sich an ihr Gucci Tasche klammerte.
Mein bester Freund sah auf.
"Es ist nicht das wonach es aussieht ! Ich wollte das nicht! "
Doch die Rothaarige stürmte nur schluchzend aus der Wohnung.
''Schlampe...''
Ich presste meine Hände auf meinen Mund.
Fuck wieso konnte ich nicht einfach mal die Klappe halten!
Taddl sah mich aus undefinierbaren Augen an.
"Wer ist hier die Nutte?? "
Dann sprang er auf und streifte sich schnell Klamotten über.
"Dir hat es aber gefallen. "
Ich krallte meine Finger in meine Wangen.
Ich wollte es nicht sagen!
Immer noch saß ich, auf Knien, auf dem Teppich.
"Pf. Ich hasse dich. "
Mit diesen Worten spuckte er vor mir auf den Boden und verließ fluchtartig die Wohnung.
Es war Wut, seine Augen haben mich hasserfüllt angestarrt...
Und erst einen Augenblick später brach die Realität wie eine Sturmflut über mich ein.
Er hasst mich.. .
'Dann hass du ihn doch einfach auch.'
Ich spürte wie ich begann zu weinen. Und schluchzte leise vor mich hin.
Was sollte ich jetzt auch tun?
Ich wollte nicht mehr Leben. Es hatte in meinen Augen seinen Sinn verloren. Seit dem Übergriff war nichts mehr wie es war. Ich spürte wie sich mein Herz zusammen zog.
Ich hatte nicht viele Gründe um zu sterben aber der Einzige der mich am Leben hielt wurde mir so eben durch meine eigene Dummheit genommen.
Ich hasse mich.
Es macht meine Seele kaputt. Immer wieder mache ich dieselben Fehler.
Ich schrie auf, schlug immer wieder auf den Boden ein und merkte kaum wie ich immer mehr abkühlte.
Irgendwann presste ich nur noch meine Zähne zusammen und krümmte mich zitternd auf den Teppich.
Meine Kehle brannte.
Ich stand auf und schlich in mein Zimmer.
Ich habe da wohl bis Abends gekauert denn draußen leuchtete schon der Mond.
Ich fasste einen Entschluss und kramte aus meiner Schublade einen zerknitterten Zettel und einen Kugelschreiber.
Mit zitternden Händen begann ich zu schreiben:
Ihr wollt wissen wer ich bin? Okay.
Einerseits bin ich der Glückliche, der immer schon Verrückteste und der Fühlende.
Auf der anderen Seite bin ich der, der die Stille genießt und gerne mal hört wie seine Tränen runterfließen.
Dann bin ich in Gedanken bei meiner Vergangenheit.
Ich brauchte Ohren doch ihr wart nie für mich da.
Und ja ihr habt mich enttäuscht, vor allem du Taddl, doch ihr bleibt immer ein Teil von mir.
Ich bin mein eigener Freund.
Ich bin mein eigenes Kind.
Ich bin Pazifist und kämpfe immer für Frieden.
Ich bin Humanist, ich liebe diese gottverdammte Welt so sehr.
Zuerst wollte ich nur Aufmerksamkeit doch ihr wart mit euch selbst beschäftigt. Und nun ist es schon so weit gekommen.
Es ist Zeit Abschied zu nehmen.
Leider glaube ich nicht an Gott. Zu oft hat er mich im Stich gelassen.
Also kann ich nur hoffen wir werden uns Wiedersehen.
Es tut mir Leid, aber diese Welt ist einfach nicht mein Platz. Immer machte ich Fehler die euch verletzten, doch nun kann ich euch versprechen, vor allem dir Taddl, das wird die letzte schmerzvolle Erinnerung an mich.
Ich wollte mich nur noch mal für die Sache heut Morgen entschuldigen.
Du sagtest du würdest mich hassen. Und ich konnte dich erst verstehen als es schon zu spät war. Ich wurde wohl einfach in der falschen Zeit, am falschen Ort geboren. Ich sollte stark sein aber ich kann nicht mit dem Schmerz dich, den besten Freund den ich je hatte, für immer verloren zu haben leben. Ich war nun mal kein Kämpfer.
Jetzt ist die Zeit gekommen, ich habe nicht mehr viel Platz zum schreiben.
Bitte sei nicht sauer auf dich, die Welt um uns herum ist Schuld.
Also das ist es, mein Ende.
In Liebe, Ardian.
Ich schluckte und legte den Zettel auf meinen Schreibtisch.
Dann nahm ich eines der Seile aus meiner Kletterausrüstung. Wie man die Knoten knotete hatte mir mal ein Kumpel beim survivaln erklärt.
Unglaublich dass mir das mal nützlich sein würde.
Ich zog das Seil durch den Ring in der Decke wo sonst immer mein Boxsack hing.
Ich dachte daran wie mir Taddl dabei geholfen hat ihn aufzuhängen. Warme Tränen flossen erneut meine gereizten Wangen hinunter.
'Es ist besser so. Wenn du gehst wirst du frei sein. Du wirst an nichts mehr denken können, auch nichts mehr fühlen. All deine Erinnerungen an Joey werden ausgelöscht sein.'
Meine Zunge klebte an meinem Gaumen.
Ich werde ihn vermissen. Sehr sogar. Erst jetzt spürte ich den eisigen Windhauch der mein Herz umspielte. Meine Hände leuchteten blau im fahlen Licht.
Zitternd stellte ich mich auf den Schreibtischstuhl und legte die Schlaufe um meinen Hals.
Ich sah noch ein letztes Mal auf den Mond. Dachte noch einmal an meinen besten Freund. Es zerfetzte die letzten Gefühle in mir.
Der Schmerz wird gleich vorbei sein.
Es wird weiter nichts sein als ein Leben das geht.
In meiner Brust schlug dumpf mein schwaches Herz. Es war ein dankbares Herz. Es hat nie mehr gebraucht als ein liebes Wort.
Doch leider kam dieses nie.
Mir war kalt. Ich fühlte mich krank. In diesem Leben habe ich es nie geschafft.
Ich nahm noch einen tiefen Atemzug. Und ließ mich vom Stuhl in die Schlaufe und damit in die eiskalten Arme des Todes fallen.
Ein Wimpernschlag.
Ich keuchte und würgte.
Alles was ich hörte war mein rasender Herzschlag der überdimensional laut in meinen Ohren schlug.
Mein Atmungsreflex setzte ein und Ich griff an meinen Hals. Versuchte instinktiv meine Finger unter das Tau zu schieben.
Ich krächzte und zappelte mit meinen Beinen.
Dann verlor ich langsam meine Energie und sank kraftlos zusammen.
Vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte die mir mein Sichtfeld raubten.
Doch plötzlich umschloss mich eine Wärme und ich konnte wieder halbwegs, zwar immer noch keuchend, atmen.
"Ardy?''
Seit wann klang die Stimme des Todes wie Felix?
"Fuck. Ardy?! "
Moment mal.
Ich öffnete meine Augen, was anstrengender als erwartet war.
Mich sah ein mit Tränen gefülltes Augenpaar an. Ich wollte etwas sagen doch heraus kam nur ein Geräusch das mich an eine sterbende Katze erinnerte.
"Wieso? "
Ich sah ihn fragend an. Plötzlich packte er meine Schultern und begann mich zu schütteln. Seine Stimme war anormal hoch.
"Wieso wolltest du dich umbringen?! "
Er quiekte schon fast. Ich presste meine Hände auf meine Ohren.
Seine Stimme tat weh.
Seine Panik war wie Messerstiche.
Und seine Sorge fühlte sich an als würde jemand mein Herz entzwei reißen.
Er zog mich an sich und wiegte meinen Oberkörper sanft hin und her. Er brauchte ein paar Sekunden um wieder runterzukommen. Meine Brust war nass.
Dann bezog er mein Bett neu ohne mich aus den Augen zulassen. Immer wieder setzte er an etwas zu sagen doch schloss seinen Mund dann wieder.
Ich saß angelehnt an der Wand und starrte ins Leere. Ich fühlte mich tot. So als wäre ich nur noch eine seelenlose Hülle.
Er nahm mich auf den Arm und legte mich in mein Bett. In Unterwäsche war ich ja eh schon.
Ich sah wie er den Brief fand und ihn durch las. Bei jeder Zeile die er ließ wurden sein Gesichtsausdruck immer schmerzverzerrter.
Er falteten den Zettel wieder ordentlich und legte ihn seufzend auf meinen Nachttisch.
Dann legte er sich neben mich und starrte mich einfach an. Dner fuhr nachdenklich den Bluterguss an meinem Hals nach. Und Sekunden später flossen im Tränen über sein Gesicht.
Schon wieder heulte jemand wegen mir. Ich hatte in so was wirklich Talent.
Vorsichtig griff ich nach seiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Er lächelte schwach und strich über meine Schulter.
Meine Maske war gebröckelt. Nur für einen Moment wollte ich ihn trösten dürfen.
Draußen hörte man das Klacken von einem Schlüssel und Felix gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. In dem Moment kam Taddl rein.
Okay, ich gebs zu.
Das musste jetzt ziemlich komisch ausgesehen haben, wie ich so halbnackt neben ihm im Bett lag und er mir einen Kuss auf den Kopf gab.
Wir sprangen auseinander.
"Okay. Ich versteh schon was hier läuft. Schwuchteln also? "

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Crystalised
Fanfiction(Warning: Violent; MxM) Ich zuckte zusammen als mir seine Stimme nur noch einen Stich versetzte. Doch dieser war nicht so penetrant wie die auf meiner Haut. War er nicht mit seiner Freundin beschäftigt? Doch mit Problem Taddl konnte ich mich nicht m...