PoV Ardy
Zitternd starrte ich auf die Scherben die sich in meine Hand gebohrt hatten.
Felix sah mich fassungslos an.
''S-Sorry.''
Er sprang auf und verschwand im Bad.
Ich starrte immer noch auf die triefenden Wunden. Die Schmerzen sind abgeklungen und verblieben ist nur ein taubes Gefühl.
'Sie was er angerichtet hat.'
''Dafür konnte er nichts!''
''Wer konnte wofür nichts? Du sprichst wieder?''
Blitzschnell schnellte mein Kopf zu dem Braunhaarigen. Er hielt Verbandszeug und eine Flasche Desinfektionsmittel fest.
Mein Mund war wieder versiegelt.
Er wartete noch ein paar Sekunden bis er merkte dass ich wieder stumm war.
Er seufzte.
Felix setzte sich im Schneidersitz neben mich und zog vorsichtig mein Handgelenk zu sich.
''Das könnte jetzt etwas weh tun.''
Ich hielt den Atem an. Er rupfte die erste Scherbe aus meiner Hand.
Komischerweise zuckte ich noch nicht einmal mit der Wimper.
So konnte er auch, ohne Probleme, die restlichen Splitter entfernen.
Das Glas, auf dem Couchtisch, sah aus als wäre es schon immer so hellrot gewesen.
Ich mochte die Farbe.
''Jetzt muss ich noch alles desinfizieren.''
Ich gähnte.
Wieso war ich so müde?
Der Ältere tränkte die Watte mit der farblosen Flüssigkeit und tupfte achtsam über die Innenflächen meiner Hände.
Ich spürte wie sie begannen zu prickeln, doch der Schmerz erreichte mich schon nicht mehr.
Darauf bedacht nicht zu eng zu wickeln band mir Dner die weißen Mullbinden um die Hand.Ich war tot.
Meine Sicht verschwamm. Ich versank in einem Meer aus unverständlichem Gemurmel.
Die Silben schnitten wie dünne Sägeblätter in meine Hand. Und wirbelten mich umher. Die Wellen warfen mich hoch oder begruben mich wieder unter einer Masse aus Schmerz.
Meine Lungen füllten sich mit Wörtern auf fremden Sprachen und sinnlosen Satzanfängen.
Sie setzten sich wie ein unbarmherzig brennender Schleier in meinem Innern fest.
''...Ardy?"
Ich schreckte auf.
"Hast du Hunger? "
Ich schüttelte meinen Kopf.
Doch mein Magen gab wie auf Kommando ein Knurren von sich.
"Das klingt aber anders. Kann ich einfach was aus dem machen was da ist? "
Ich sah still wieder auf den Fernseher.
Dner schaute mich noch einmal seufzend an und begab sich dann in die Küche.
Ich wollte nichts essen.
Zu stark war meine Angst ich müsste wieder brechen.
'Gründe dazu hast du.'Minuten später saßen wir diesmal mit Nudeln auf dem Sofa.
Ich merkte dass ich unter den wachsamen Augen von Felix wenigstens ein paar Gabeln essen musste.
Ich würgte. Dann schob ich mir die erste Portion in den Mund.
Okay, ich musste zugeben für einen Gamer konnte er wirklich gut kochen.
"Und? "
Er sah mich erwartungsvoll an.
Ich räusperte mich. Zuckte mit den Schultern.
''Ist Okay...''
Er atmete auf und ich schluckte brav noch ein paar mehr der Nudeln.Der Größere starrte mich an.
Er stellte den Teller zur Seite und rutschte näher zu mir. Solange bis sie nur noch ein paar Milimeter auseinander waren.
Er verlor sich in meinen Augen.
In mir stieg die Panik auf. Ich bebte.
Zögerlich lehnte er sich vor und legte sanft seine Lippen auf meine.
Ich verfiel in eine Schockstarre. Schloss krampfhaft meine Lider. Seine Hände wanderten in meine Haare. Und er presste mich dadurch noch mehr an sich.
Plötzlich glitten jedoch seine Hände bis zu meinem Hals und schlossen sich um eben diesen.
Ich rang nach Luft. Er drückte mir den Sauerstoff ab.
Ich röchelte.
Zuckte.
Riss meine Augen auf und starrte direkt in ein graues Augenpaar.
''Dachtest du etwa du könntest mir entwischen?''
Es kam wieder alles hoch.
All die Berührungen.
All die Erniedrigungen.
Ich versuchte zu schreien doch etwas blockierte meine Laute. Ich krächzte nur vor mich hin.
Er beugte sich zu meinem Ohr und hauchte mit der schmerzhaft, familiären Stimme.
''Was ist? Vorher hast du das doch auch gemocht.''
Er lachte dreckig. Der Geruch des penetranten Parfüms drang an meine Nase. Mir wurde schlagartig übel.
Ich spürte wie ich wieder anfing zu weinen.
Ich wollte nicht.
Nicht schon wieder.
Ein zweites Mal halte ich nicht aus."Ardy! Aufwachen! "
Jemand schüttelte mich unsanft an meinen Schultern.
Ich gab ein verwirrtes Grummeln von mir.
Verschlafen rieb ich meine Augen.
Ein... Traum?
"Du bist eingeschlafen. Und ich wollte dich nicht wecken... Und dann hast du auf einmal geschrien und geweint... ''
Es war Dner sichtlich unangenehm und nur langsam realisierte ich wie er sich fühlen musste.
"S-Sorry. "
Meine Stimme klang wirklich heiser.
"Schon okay. Nur darf man fragen wovon du geträumt hast? "
Ich zögerte.
"Wieder vergessen? "
Benommen nickte ich.
Er lächelte mich wieder mit seinem weißen Grinsen an. Ich zog jedoch nur matt die Mundwinkel hoch.
"Ich muss jetzt wieder los. Als du noch gepennt hast ist Taddl mit Lisa wiedergekommen. Okay? "
Zögerlich umarmte mich Felix und verschwand danach schnell aus der Wohnung.
Ich war wieder allein.
Schweigend starrte ich auf den schwarzen Flatscreen.Nachdem Dner gegangen war, verabschiedete sich auch Lisa von Taddl und wir waren wieder allein.
Allein. Mit der Person die ich liebe...
"Ich geh schon mal schlafen. "
Er wollte gerade an mir vorbei gehen als er sich nochmal zu mir drehte.
"Und du kommst mit."
Taddl griff nach meiner Hand, dann grinste er.
"Wieso? "
''Ich will nicht dass dir noch irgendetwas passiert. Was meinst du warum ich Lisa weggeschickt hab.''
W-Weggeschickt. Er hat sie rausgeworfen?
Es war schön. Seit langer Zeit war es, selbst wenn es nur kurz war, als wäre unsere Freundschaft wieder wie Früher.
Aber es wird nie wieder so sein... Jedenfalls solange seine Freundin da ist.
Der Größere zog mich an meiner Hand hoch und machte eine Verbeugung.
"Folgen sie mir Mylady. "
Dann stutze er auch noch seine Lippen und 'schreitete' mit großen Schritten in sein Zimmer. Mich immer noch im Schlepptau.
Kurz leuchtete ein kleiner Fleck in meinem Herzen.
"Idiot. "
Mein Idiot.
Ach wie gerne würde ich das doch behaupten dürfen."Drehst du dich um oder willst du mich beim ausziehen beobachten? "
Er zeigte wieder sein Zahnpastawerbe-Lächeln.
Ich sah weg, doch schielte dann wieder zu ihm rüber.
Gespielt verletzt drehte er sich von mir weg und zog quälend langsam sein Oberteil aus.
Wow...Ardy. Aus!
"Gefällt dir etwa was du siehst? "
Er benutzte seine raue Stimme.
Fuck. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich lachte nervös auf und drehte ihm dem Rücken zu.
'Du lässt dich also auf ihn ein?'
"Ich habe gesagt... ''
Ich zuckte zusammen als ich seinen Atem in meinem Nacken wahrnahm. Starr richtete ich meine Augen auf meine Fingerspitzen.
"Gefällt dir was du siehst? "
Ich schwieg immer noch eisern.
Dann strich mit seinen Händen meine Seite entlang, zu meiner Taille, und ruhten einen Moment auf meiner Hüfte.
Ich hörte meinen eigenen Atem.
Gruselig.
Dann fuhr er langsam nach Vorne.
Verdammt. Denn das hieße gleich würde er ein deutliches Problem im vorderen Teil meiner Hose spüren.
"Lass das. "
Fauchte ich und schüttelte ihn ab. Er zog einen Schmollmund.
'Gut gemacht.'
"Früher hattest du auch nichts gegen so was. "
Gegen so was... Naja recht hatte er schon aber... damals fühlte ich auch noch nicht das Selbe.
Er seufzte.
Ließ sich zurück auf das Bett Plumpsen und verschränkte seine tätowierten Arme hinter seinem Kopf.
"Lass mal schlafen. "
Als Antwort zog ich mich auch bis auf die Unterwäsche aus und kroch unter der Decke bis zum Kopfende.
Taddls Augen waren bereits geschlossen.
Er sah so hübsch aus.
'Fünf Schläge für diesen Satz.'
Ungefähr unzählige Male hob und senkte ich meinen Arm wieder bevor ich es über mich brachte seine Wange zu berühren.
Er lächelte sanft und rückte näher an mich.
Ich wusste die wie ich es schaffte doch irgendwie fielen mir beim stundenlangen Anstarren doch die Augen zu.
Still und ohne Albträume.
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Crystalised
Fanfiction(Warning: Violent; MxM) Ich zuckte zusammen als mir seine Stimme nur noch einen Stich versetzte. Doch dieser war nicht so penetrant wie die auf meiner Haut. War er nicht mit seiner Freundin beschäftigt? Doch mit Problem Taddl konnte ich mich nicht m...