29

692 15 0
                                    

"Ich weiß, dass du nicht schläfst, meine Liebe"
Ich ignorierte Christians tiefe Stimme, hatte weiterhin meine Augen geschlossen.

Er bluffte nur, das weiß ich von meinem Vater. Ich konnte mich gut bewusstlos oder schlafend stellen. So hatte er mich weniger Misshandelt.
Es kam nur wenige Male vor, dass er mich aus meinem Schlaf riss, um mich zu verprügeln.

Christian brummte, stand schnaufend wieder auf und es klang so, als ob er auf und ab lief.
"Weißt du, Luna. Ich hätte dich einfach in eine Zelle gesteckt.
In eine kalte, dreckige, dunkle Zelle. Aber mein Bruder musste natürlich dafür Sorgen, dass es jedem gut geht."
Achtsam lauschte ich seinen Worten.
Er denkt ich schlafe, vielleicht hätte er was hilfreiches ausplaudern.
"Dein toller Freund Hunter und ich waren nicht immer Feinde. Wir hatten uns sogar sehr gut verstanden. Doch er musste alles ruinieren. Wenn du denkst, dass ich hier der Böse bin, dann hast du dich gewaltig geirrt. Hunter ist ein grausamer Typ. Ein grausamer, grausamer, grausamer, grausamer Typ. Er bringt Menschen um, den ihm etwas bedeuten. Seine eigene Familie bringt er um. Ja sogar die Liebe meines Lebens"

Ah, daher weht der Wind also.
Christian war sauer, da Hunter angeblich seine Liebe des Lebens umgebracht hatte.
Aber das konnte ich mir nicht vorstellen.
Hunter ist so liebenswürdig zu mir, er kümmert sich um seine Familie und Freunde. Er würde niemals Unschuldige umbringen.

"Sein Leben muss ich jedoch leider verschonen... noch. Ich sag's dir, Schöne. Mein Vater und mein Bruder sollten keine Befehle geben können, sie sollten unter mir stehen. Ich bin der jenige, der weiß, der das Wissen besitzt die Poison Ghosts anzuführen."
Auf einmal drückte sich die Matratze des Bettes hinter mir runter, Panik machte sich erneut breit. Meine Augen ließ ich fest geschlossen.

"Meine Schöne", raunte mir Christian ins Ohr, striff mit seiner Hand über meine Seite.
Eine unerträgliche Unruhe machte sich in mir breit.
"Hunter hat Gefallen an dir gefunden, und ich erkenne auch warum. Dein Körper ist perfekt. Du bist so unschuldig und unterwürfig, jeder dominante Mann würde dich mögen."
Seine Hand fuhr rum auf meinem Bauch, glitt dann weiter runter.
Als seine Finger meinen Bauchnabel striffen, konnte ich es nicht mehr aushalten.
Ich hatte gehofft er würde wieder aufhören und gehen, doch er machte weiter.
Deswegen biss ich meine Zähne aufeinander, ballte meine Hände und tritt mit aller Kraft nach hinten aus.
Ich sprang hastig auf, rannte mit wildem Herzklopfen aus dem Zimmer und versuchte dem fluchenden Christian zu entkommen.
Meine Füße sprinteten so schnell sie nur konnten.
Die antiken Bilder an der Wand zogen nur so an mir vorbei, der Holzboden knarrte vor sich hin.

Ich muss hier schleunigst raus.

Unverhofft, aus heiterem Himmel knallte ich gegen etwas hartes, als ich um eine Ecke bog.
Es war Andrew.
"Was machst du denn hier? und warum bist du so aus der Puste?"
Verwirrt starrte er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Seine beiden Händen hielten mich an den Schultern fest.
Panisch beäugte ich meine Gegend, um sicher zu gehen, dass Christian mich nicht eingeholt hatte.
"Luna, antworte mir", befahl mir Andrew streng und rüttelte mich leicht.
"Christian.. er.. es tut mir leid", erwiderte ich nach Luft rangend und mich durchflutete dann ein riesen Energiestoß.

Mit voller Kraft trat ich Andrew in seine Weichteile und flüchtete auch von ihm.
Mit voller Anstrengung versuchte ich mich daran zu erinnern, wo dieser Ausgang war.
Nach dem ich ein paar Gänge durchquert habe, fand ich diesen auch.
Jedoch war er von zwei Männern bewacht, weswegen ich mich hinter einer Ecke versteckte.
Komm schon, streng dich an...

"LUNA, ZEIG DICH WO IMMER DU AUCH BIST!", schrie Christian belustigt und lachte danach energisch.
Fuck...
Was sollte ich nur tun?
Sie werden denken, dass du zum Ausgang willst, also renn am besten wieder zurück und such dort nach etwas.
Zum Glück hatte sich meine innere Stimme mal zu einem richtigen Zeitpunkt gemeldet.
Also ich nahm meinen eigenen Rat an und rannte wieder zurück, suchte irgendwas. Ich wusste zwar nicht genau was ich suchte, doch ich würde es erkennen, wenn ich es sehe.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt