Behind Broken Eyes✔

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LUNA'S POV

Nachdem wir bei den Black Roses waren, fuhren wir wieder zu unserem Hauptsitz.
Da ich mich bei den Poison Ghosts so gut einbringen konnte, konnte ich Christian überreden schon ein paar Tage früher nach Catania zu fliegen, mit der Ausrede, ich möchte Catania etwas erkunden.
So hatten wir noch Zeit alles auf unnötige Überraschungen abzusuchen.
Ich war auch nicht mehr lange im Trainingszentrum, sondern zog in das Anwesen in dem Andrew und Christian wohnten.
Jedoch schlief ich im gleichen Gästezimmer in dem ich zuvor auch war, anstatt mit Christian das Zimmer zu teilen, so wie er es wollte.
Ich spielte Christian vor, dass ich und Hunter nicht mehr miteinander auskamen, was auch nicht unbedingt gelogen war.
Dass ich Angst vor ihm habe.
Schutz wollte ich bei ihm haben, vermittelte ich ihm und er sprang natürlich darauf an.

Lächelnd begrüßte mich Lucia, Andrews Verlobte, als wir durch die Tür liefen.
Sie umarmte mich, soweit es möglich war mit ihrer Wölbung.
"Ich hab euch Essen gemacht. Christian ist immer noch nicht da, also bleibt mehr für uns."
Lucia war in unseren Plan eingeweiht und hieß mich deshalb herzlich willkommen in ihrem Haushalt.
Mit knurrenden Mägen marschierten wir alle ins Esszimmer. Der lange Holztisch war bereits gedeckt und etliche leckere Speisen brachten einen wunderbaren Geruch in den Raum.
Gemeinsam genossen wir das köstliche Essen und unterhielten uns prächtig.
Genau betrachtet waren diese Leute eine einfache normale Familie, wäre da nicht dieser böse, völlig durchgeknallte Bruder und die illegalen Geschäfte.

"Guten Abend, Familie"

Wenn man vom Teufel spricht.

Christian betrat das Esszimmer und ließ sich neben mir nieder.
Er grinste mich schief an und berührte meine Wange.
Gezwungen lächelte ich ihm zur Begrüßung, ließ mir aber nichts anmerken.
Ich schmiedete Pläne für seine Vernichtung hinter seinem Rücken und doch bemerkte der sonst nicht so hohle Mann nichts.

"Wie war dein Tag?", erkundigte ich mich, immer noch lächelnd.
"So wie Jeder und deiner, Liebes?", erwiderte er, stopfte sich danach eine volle Gabel in den Mund.
Bei Hunter fand ich es witzig, als er aussah wie ein Backenhörnchen, doch bei Christian widerte es mich einfach nur an.
"Ziemlich langweilig. Hab ja nichts zu tun", antwortete ich.
Christian schluckte das Essen runter und lehnte sich dann zu mir rüber.
Er roch nach viel zu viel Parfüm, das in meiner Nase brannte.
"Ich möchte dir später etwas zeigen, Luna", flüsterte er mir zu und ich spielte ihm Interesse vor.
"Was denn?"
"Na na, du musst warten. Komm später in mein Zimmer", meinte Christian und aß dann gemütlich weiter.
Ich wiederum stand auf und half den Anderen den Tisch abzuräumen und zusammen mit Lucia wusch ich das Geschirr dann auch ab.

Christian hatte sich mit Andrew schon verabschiedet, da sie über Geschäfte reden mussten und so waren Lucia und ich ungestört in der Küche.
Ich schloss die Türen und stellte Musik an, damit keiner unserer Unterhaltung lauschen konnte.

"Und hast du Hunter gesehen?", wollte gespannt Lucia wissen, starrte mich mit großen Augen an.
Mit nassen Händen schnappte ich mir einen weiteren Teller, um ihn in das Spülwasser zu tauchen.
"Ja, wieso?"
Fassungslos sah mich die Schwangere an und stemmte ihre Hände perplex in die Hüften.
"Wieso? Ich glaub du spinnst. Ich weiß wie du für ihn empfindest. Habt ihr miteinander geredet?", hakte sie nach und stand nun direkt neben mir.
"Natürlich, wir sind den Plan durchgegangen und Gefühle haben hier nichts zu suchen, Lucia", erklärte ich ihr und ihre Mundwinkel fielen nach unten.
"Scheiß mal auf die Regeln, Luna. Was hast du gefühlt als du ihn gesehen hast?"
Ich dachte an das Treffen zurück.
Sobald ich ihn sah setzte mein Herz erst einen Schlag aus und klopfte danach um so schneller.
Einerseits war ich froh darüber ihn wieder gesehen zu haben, doch andererseits schmerzte es.
Ich musste an die gemeinsame Zeit zurück denken, an all die schönen Tage zusammen.
Doch dann musste ich daran denken, wie er es beendet hatte und die Leere kehrte zurück.
Der Schmerz. Die Wut.