HUNTER'S POV
Luna und ich waren zusammen auf der Couch bei ihr Zuhause.
Ich saß am Ende, Luna lag quer und hatte ihren Kopf auf meinem Schoß abgelegt.Sie wollte nach dem Arzt zu ihr nachhause, weil sie und Mary zusammen etwas unternehmen wollten, doch als wir dort ankamen, war keiner da.
Mary war mit einer Freundin zusammen einkaufen gegangen, also wartete ich mit Luna."Ich verstehe nicht warum sie in den Raum geht, wenn sie genau weiß, dass sich der Mörder dort befindet", maulte Luna im müden Ton.
"Es ist doch nur ein Film, Luna", erwiderte ich belustigt, strich ihr über den Kopf.
"Ich finde, sie könnten die Filme ruhig etwas realer machen. Keiner würde dem Tod so in die Arme springen, dazu noch ohne Grund. Ich hol mir was zu trinken. Möchtest du auch etwas?", bot sie mir an ehe sie aufstand.
"Nein, danke", lehnte ich ihr Angebot ab.
"Natürlich. Du trinkst einfach wieder aus meinen Getränk, wie meistens", scherzte sie und verschwand dann in der Küche.LUNA'S POV
Ich kam zurück ins Wohnzimmer mit einem Glas Cola.
Hunter hatte es sich bequemer gemacht, lag halb auf der Couch.
Ich kuschelte mich an ihn, nachdem ich das Glas auf dem Tisch abgestellt hatte.
Nach einer kurzen Weile fing Hunter an meinen Hals zu liebkosen.
Meine Haut kribbelte, es gefiel mir.
Er wanderte zu meinem Gesicht, zu meinen Lippen.
Seine starken Hände packten mich an meiner Hüfte und setzten mich auf Hunters Schoß.
"Nein, nicht jetzt. Meine Mom könnte jeden Augenblick kommen."
Ich versuchte mich von Hunters Griff zu befreien, doch es funktionierte nicht.
"Hunter, ich meine es ernst", versuchte ich zu erklären, konnte mir jedoch kein Lachen verkneifen.
"Es hört sich aber nicht erst an", scherzte Hunter.
Ich schrie auf, da Hunter mich plötzlich hoch hob.
Meine Beine lagen um ihn, seine Hände hielten mich am Po fest.
"Lass uns das doch oben weiter besprechen."
Ich musste lachen, konnte kaum reden.
"Nein, Hunter. Lass mich wieder runter."
Er dachte nicht daran mir zu gehorchen, schon waren wir in meinem Zimmer, ich lag auf meinem Bett.
"Warte, warte, warte", lächelte ich, setzte mich wieder auf.
"Ich kann es nicht, wenn ich weiß, dass meine Mom gleich kommt."
"Ach, komm. Sie wird bestimmt noch eine Stunde brauchen", meinte Hunter gelassen, beugte sich zu mir runter und küsste erneut meine Haut.
Ich schloss meine Augen, genoss den Moment.
Wie automatisch bewegten sich meine Hände zu seinem Oberteil, zogen daran.
Wie für einander gemacht verschmolzen unsere Lippen.
Ich keuchte vor Verlangen auf, Hunter nutzte dies um seine Zunge in meinen Mund zu gleiten."Moment. Wir haben kein Kondom", stellte ich fest.
"Du nimmst doch die Pille."
"Nein, eben nicht. Ich nehme sie seit ein paar Tagen nicht mehr und auch wenn doppelt hält besser", beichtete ich Hunter, der mich dann mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
"Wie du nimmst deine Pille nicht mehr?"
Der Moment war eh zerstört, weswegen ich mich aufsetzte und meine Klamotten richtete.
"Meine letzte Packung war aufgebraucht, doch die neue Pille muss ich erst am Anfang meiner nächsten Periode nehmen."
Hunter formte mit seinem Mund ein lautloses 'Ah', setzte sich dann neben mich.
"Deswegen bestehst du auf die Kondome."
"Ja", erwiderte ich."LUNA?"
Die Stimme von meiner Mom hallte durch das Haus.
Zum Glück hatten wir doch nicht miteinander geschlafen, sonst wären wir mitten drin gewesen."Hey, Mom", begrüßte ich sie als ich in die Küche kam.
Zu meinem Erstaunen war sie nicht alleine.
Die Frau, die damals auch hier war, als ich das Gespräch belauscht hatte, war nun auch da und half meiner Mom beim einräumen.
Ihre blonden Haare trug sie diesmal offen, ihre braunen Augen funkelten.
Wir halfen meiner Mutter ebenfalls."Hey, das ist Susan. Sie und ich waren zusammen in einer Schule.", stellte meine Mutter uns Susan vor.
"Hi, nett Sie kennen zu lernen", wir reichten uns die Hände, "Ich bin.."
"Luna. Ich weiß", beendete Susan meinen Satz, "Und du darfst mich gerne dutzen."
Ich erwiderte ihr Lächeln, wandte mich dann in Richtung Hunter.
"Das ist Hunter. Er ist mein Freund."
Auch die beiden gaben sich die Hände.
"Freut mich dich kennen zu lernen. Ich darf doch du sagen, oder?", erkudigte sich Susan, zeigte dabei ihre weißen Zähne.
"Natürlich", meinte Hunter gleichgültig, packte sich die Milch und stellte sie in den Kühlschrank."Weißt du, dein Freund ist ein richtiger Gentleman. Er hat Manieren, benimmt sich wie es sich gehört. Guter Fang."
Hunter war bereits gegangen, da er noch "Arbeiten" musste.
Meine Mom, Susan und ich saßen im Wohnzimmer und tranken zusammen Wein.
Susan war eigentlich sehr nett, man konnte sich mit ihr gut unterhalten, auch wenn sie ab uns zu etwas direkt und hochnäsig war.
"Danke", gab ich nur als Antwort, zwang mich selber zu einem Lächeln.
Ich hoffte einfach nur, dass Hunter noch warten würde, um das mit Christian zu klären und keine Dummheiten machte."Was arbeitet er eigentlich?", erforschte Susan nachdenklich, nahm einen Schluck von ihrem Rotwein.
"Er besitzt mehrere Clubs und andere Geschäfte. Er muss auch öfter mal Reisen.""Das ist ja toll. Du hast dir einen richtigen Geschäftsmann gegriffen. Wenn ich überlege wen sich meine Tochter ausgesucht hatte, verzweifle ich jedes mal mehr. Ich weiß nicht was sie an diesem Nichtsnutz hat", beschwerte sie sich, verzog das Gesicht.
"Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt", kam unerwartet von mir, versuchte etwas leiser zu sprechen.
"Ja, da hast du recht, aber ein wenig höhere Ansprüche könnte man schon stellen. Sie wurde in eine erfolgreiche Anwaltsfamilie geboren, deshalb könnte sie so viele erfolgreiche, wohlhabende, junge Männer haben. Doch sie sieht nur diesen Hundetrainer."Ich stimmte der Meinung von Susan überhaupt nicht zu.
Jeder darf den lieben, den man halt liebt.
Liebe kennt keine Grenzen."Naja. Ich sollte langsam gehen, Mädels. Morgen früh muss ich die Erste in der Kanzlei sein."
Wir verabschiedeten uns, meine Mutter brachte sie zur Tür.
Währenddessen breitete ich mich etwas auf der Couch aus.
"Ich muss morgen arbeiten, weswegen ich meinen Wagen brauche."
Nun war meine Mom auch da, setzte ihr Glas mit Wein an ihre Lippen.
"Oh, ja. Das hatte ich ganz vergessen. Tut mir leid. Ich frag Hunter, ob er dein Auto vorbeibringen kann."
Mein Handy nahm ich in die Hand, wählte Hunters Nummer.
Nach ein paar mal leuten ging er auch dran.
"Was gibt's, Precious? Hast du dir es anders überlegt?"
Auch wenn ich wusste, dass meine Mutter es nicht gehört hatte, errötete ich.
"Ich hab angerufen, da ich eine Bitte an dich habe. Meine Mom bräuchte ihr Auto."
"Ich bring's vorbei. Dann muss ich aber leider die Nacht bei dir verbringen, Luna."
Man konnte es hören, wie er mit einem Grinsen redete.
Ohne darauf einzugehen bedankte ich mich und legte so schnell wie möglich auf."Er wird es her fahren", teilte ich meiner Mutter mit.
"Danke."
"Mom, wie geht's dir? Du weißt schon, wegen der ganzen Henry Sache."
Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Glas, stellte es danach behutsam auf den Wohnzimmertisch.
"Es sollte halt nicht sein. Ich dachte, dass ich vielleicht mein Leben weiter führen könnte, einen Neuanfang wagen könnte, doch ich wurde wieder nur verletzt. Der Schmerz hört wohl nie auf."
"Aber, es liegt doch nicht an dir. Natürlich kannst du einen Neuanfang starten, das hast du bereits indem wir hier her gezogen sind. Weg von den Erinnerungen und wenn ich es schaffe mein Leben weiter zu leben, dann schaffst du es erst recht, Mom. Du bist die stärkste Frau, die ich kenne. Du hast mir beigebracht stark zu sein und immer weiter zu kämpfen. Ich hab nicht mal mehr Alpträume."
Meine Mom sah mich mit großen ungläubigen Augen an.
"Keinen einzigen mehr?", ging sie auf Nummer sicher.
"Ab und zu schon noch, doch es wurde um einiges besser. Nur weil du uns hier her gebracht hast. Ich liebe dich, Mom. Vergesse das nicht. Und einen Mann an seiner Seite zu haben, ist zwar eine schöne Sache, doch muss es nicht sein. Du wirst den Richtigen vielleicht ja noch finden."
Ich platzierte meine Hand auf ihrer Schulter, umarmte sie danach, um ihr Halt zu geben.
"Danke, Luna."
Meiner Mutter standen die Tränen in den Augen, sie knetete ihre Hände.
"Aber manche Beziehungen sind einfach zum Scheitern verurteilt und manchen wird eine Beziehung nicht gegönnt."________________________
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Behind Broken Eyes✔
RomanceDies ist die Geschichte von Luna und Hunter. Zwei komplett verschiedene Personen. Doch eins haben sie gemeinsam. Beide haben sie eine schreckliche Vergangenheit. Was passiert, wenn die verschiedenen Welten aufeinander treffen? Findet es selbst herau...