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Ich kniete vielleicht schon eine Stunde vor der Toilette und verabschiedete mich von meinen Innereien.
Um fünf Uhr in der Früh wurde ich wach und mir war verdammt übel. Als ich mir dann erstmal ein Glas Wasser unten holen wollte, konnte ich es nicht ganz bis in die Küche schaffen, sondern eilte im unteren Stockwerk zum Badezimmer.
Mein Magen hatte sich wieder einigermaßen beruhigt, weswegen ich jetzt doch noch meinen Durst stillen konnte.
Ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit gefiltertem Wasser und trank es dann auch auf kleine Schlücke.
Das Klingeln von meinem Handy ließ mich das halbleere Glas abstellen und das Handy zur Hand nehmen.

Hatte ich es gestern echt unten vergessen?

"Guten Morgen, Sonnenschein. Bereit für Frühstück?"

"Jason, es ist sechs Uhr morgens", gähnte ich in den Apparat.

"Ich weiß, aber da du ja schon wach bist, können wir ja gleich Essen gehen", ertönte es durch den Hörer und ich konnte deutlich die Belustigung raus hören.

"Sorry, aber mir geht es nicht so gut. Vielleicht können wir das ja auf wann anders verschieben?"

"Oh, ehm, ja. Natürlich, dann sehen wir uns hoffentlich bald, Luna."

Nach dem Verabschieden legte ich auf und beschloss dann zu schauen, ob Hunter schon wach war.

'Guten Morgen. Schon wach? -Luna'

Eine kurze Weile starrte ich den Bildschirm an, doch es kam keine Antwort, also legte ich mein Handy schnaufend wieder hin und eilte dann nach oben, um mich zu waschen und anzuziehen.
Ich entschied mich für eine Leggins, schwarzes Top und für einen roten, leicht durchsichtigen Pullover. Darüber zog ich mir noch meine Lederjacke an und begab mich dann auch schon in meinen Chucks bekleidet und mit meiner Tasche zur Hand genommen zum Auto.
Meine Mom hat mir ihres dagelassen, da sie ein Mietwagen solange sie weg war bekam.

Nach der schnellen Fahrt fuhr ich auch schon in die Einfahrt.
Entschlossen schreitete ich zur Haustür und klopfte dann daran.

Meine Hand legte ich kurz auf meinen Bauch. Ich hatte immer noch etwas mit der Übelkeit zu kämpfen, aber ich konnte es zum Glück in mir behalten.

"Luna... ehm... Was machst du denn hier?", begrüßte mich mehr oder weniger Dave und er wirkte sehr aufgewühlt.

"Ich wollte nach Hunter schauen. Schläft er noch?"

"Ja. Tief und fest, also solltest du wieder gehen."

Was zur Hölle?

Dave wollte mir die Tür vor der Nase zuschlagen, doch ich konnte ihn aufhalten und quetschte mich flink an ihm vorbei.
Mit festen Schritten marschierte ich die Treppen nach oben, jedoch folgte mir Dave und redete unaufhaltsam auf mich ein, doch ich hörte ihm nicht zu.

Warum soll ich wieder gehen? Da stimmt doch was nicht.

"Warte, Luna. Du solltest da nicht rein gehen", versuchte mich Dave ein letztes Mal aufzuhalten, doch zu spät. Ich hatte bereits die Tür zu Hunters Zimmer geöffnet und ich dachte mich traf der Schlag.
Der Anblick von Hunter und der Blondine von gestern in einem Bett zu sehen und dann auch noch nur in Unterwäsche ließ mich kurz in eine Art Starre fallen.

Zuerst stoppte mein Herz, ehe sich mein Herzschlag verzehnfachte und mein Magen sich schmerzhaft verkrampfte. Ein Engegefühl bildete sich in meiner Brust.

"Luna, du musst dir das nicht ansehen", kam von Dave und er wollte mich leicht am Arm wegziehen, doch ich riss mich los und steuerte gezielt auf das große Bett zu.
Mein Schock verwandelte sich in unermessliche Wut und meine Hände ballten sich zu Fäusten.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt