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"Uh, wie wär's damit? Oder das da hinten", schwärmte Lucia durch das Einkaufszentrum.
Es war genauso anstrengend, wie mit Kiki. Sie zerrte mich von Laden zu Laden und alle Kleider dort kosteten mehr als ich jemals verdienen würde.

Was Kiki wohl machte?
Sie schrieb mir ab und zu, teilte mir alles über ihr Stipendium mit und wie sehr sie uns, vor allem Dave, vermisste.
Ich kann es ihr nicht verübeln, Dave war ein hervorragender Freund zu ihr und die Beiden passten wirklich gut zusammen.

Ein Fingerschnipsen vor meinem Gesicht brachte mich wieder in die Realität zurück.
"Luna, wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?"
"Sorry, Lucia."
Die Schwangere schnappte sich ein dunkelblaues Kleid und hielt es dann kurz vor mich.
"Lucia, ich finde wir sollten nicht hier nach einem Kleid suchen", äußerte ich mich und seufzte auf, als sie mir ein rosa Plüschkleid unter die Nase hielt.
"Ich finde du sollst perfekt aussehen. Du sollst wie ein Diamant funkeln und alle sollen neidisch auf dich sein", träumte sie nur so vor sich hin und steckte dem Himmel sei Dank das rosa Kleid zurück.

Schon seit Stunden irrten wir hier rum, doch Lucia fand einfach nichts für mich, weswegen sie genervt aufstöhnte.
Für sich selbst brauchte sie keins, da Andrew ihr eins geschenkt hatte, also versuchte sie ihre komplette Kraft in die Suche für mein Kleid zu stecken.

"Ach, ich gebe auf. Kein Kleid hier ist gut genug", meckerte Lucia und schleckte energisch von ihrem Eis, das sie noch unbedingt haben wollte.

Ihr hättet das sehen müssen. Sie sah aus wie ein kleines Kind, als der Eisverkäufer ihr gewünschtes Eis in ihre Hand gab.

Wir waren auf dem Weg wieder zu meinem Auto, das auf dem gigantischen Parkplatz stand.
Ich prüfte es schnell auf Dellen oder Kratzer und stieg folgend ein, als ich keine ausmachte.
Die Fahrt zurück zu den Ghosts war ziemlich schnell vorüber, obwohl wir nicht sonderlich miteinander geredet hatten.

Noch ungefähr fünf Minuten waren wir vom Anwesen entfernt, als Lucia die Initiative ergriff und mir eine Frage stellte.
"Wie war es eigentlich gestern bei den Black Roses?"

Ein Ziehen bildete sich in meinem Bauch und ich versuchte mich weiterhin auf die Straßen zu konzentrieren.

"Bis auf die Tatsache, dass mich Hunter geküsst hat, ziemlich ereignislos."

Geschockt riss Lucia ihre blau-grauen Augen auf und packte mich am Oberarm.

Hey! Aufpassen!

"Er hat dich geküsst? Er liebt dich noch. Wusste ich es doch", quietschte sie vor Freude auf und hatte das fetteste Grinsen im Gesicht.

"Hier liebt keiner keinen, OK? Und es hat nichts zu bedeuten. Der Kuss hat nichts zu bedeuten."

"Spinnst du? Was hat er dir nach dem Kuss gesagt?"

Nach dem Hunter meinte, dass es an mir lag, ob wir es erneut versuchen, brannten bei mir alle Sicherungen durch.

Ich packte meine Sachen und flüchtete so gut es ging wieder nach draußen.

Hunter konnte mich zwar noch kurz aufhalten, da ich meinen Schlüssel fallen gelassen hatte, aber ich meinte nur, dass ich Zeit bräuchte, um darüber nachzudenken.

"Naja, nicht mehr viel. Ich bin danach auch gegangen."
"Luna sogar ein Blinder würde erkennen, dass ihr euch liebt. Ihr habt nur Angst es euch einzugestehen", trauerte Lucia und starrte theatralisch aus dem Fenster.
"Wie wär's wenn wir einfach morgen hinter uns bringen und dann über alles reden. Keiner kann jetzt eine Ablenkung brauchen", schlug ich vor, Lucia nickte leicht.
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"Ah, da bist du ja."
Christian war überraschenderweise im Anwesen und nicht irgendwo arbeiten.

"Was machst du denn hier?"
Ich ging mit einem Lächeln auf ihn zu und er gab mir einen knappen Kuss auf die Wange.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt