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LUNA'S POV

An meinem Hals spürte ich etwas, weswegen ich meine Augen ein wenig öffnete.
"Guten Morgen", murmelte ich verschlafen, drehte mich zu Hunter um.
"Guten Morgen", erwiderte er, berührte lächelnd meine Lippen.
"Hast du heute schon was vor?", fragte er mich, stand auf und wanderte in das Bad.
"Nein", antwortete ich laut genug, damit er mich auch verstand.
"Komm, ich mach uns Frühstück", bot mir Hunter an.

Zusammen liefen wir nach unten und Hunter machte uns Pancakes mit Früchten.

"Das ist echt lecker. Sind die Früchte frisch?", erkundigte ich mich und stopfte mir noch mehr in mein Mund.
Anscheindend belustigte es Hunter, da er rau auflachte. Leicht beleidigt zog ich meine Augenbrauen zusammen und kaute weiter.
"Ich habe einen Garten hier mit den verschiedensten Sachen. Angestellte kümmern sich um ihn", erklärte er mir.
"Wie? Wieso weiß ich nichts davon?"
Ich wusste so wenig von Hunter, seinem Haus.
"Das musst du schon alles alleine herrausfinden", meinte Hunter grinsend und zwinkerte mir zu.

Wir aßen zusammen weiter, bis Trey zu uns stoß.

"Morgen", stammelte er vor sich hin, ließ sich neben mir nieder und schnappte sich ein paar Pancakes.
"Willst du vielleicht auch einen Teller?", lachte ich und beobachte den müden Trey beim verschlingen von den Pancakes.
"Ne", gab er mir knapp zurück.

"Wo warst du gestern, Trey?", erforschte Hunter nun, er sah nun gar nicht belustigt aus.
"Aus", kam nur von ihm.
Hunter starrte ihn eindringlich an, sodass Trey genervt aufstöhnte und sein Pancake in einem Satz aß. Sobald er runter geschluckt hatte antwortete er.
"Ich war mit jemanden verabredet nachdem ich mit Luna in dem Pub war", erklärte Trey, "Eigentlich geht dich das nichts an."
Das Letzte flüsterte er.
"Im Moment ist es wichtig, dass wir auf Jeden zählen können, Trey. Beim Training macht Jeder mit, auch du", knurrte Hunter.
Unangenehm rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Es war mir immer sehr unangenehm, wenn Jemand eine Auseinandersetzung hatte und ich eigentlich nicht dabei sein müsste.
Also stand ich auf, um mein Geschirr in die Spülmaschine zu räumen.
Jedes einzelne Wort konnte ich jedoch noch mitbekommen.
"Es ist unglaublich wie stur und dumm du sein kannst, Trey."
"Ich brauch kein Training, das wisst ihr", keifte Trey.
Hunter erwiderte daraufhin: "Hör auf so arrogantes Arschloch zu sein. Du hast mehr von deinem Vater, als du denkst."

Totenstille...

Oh shit!

"Nimm das zurück", zischte Trey voller Wut nach der kurzen Funkstille.

Ich eilte zurück zu den Jungs, blieb im Türrahmen stehen.
Es lag eine nahezu erdrückende Stimmung in der Luft.
Meine Brust zog sich zusammen.
Die Beiden standen sich gefährlich nahe, doch ich traute mich nicht einzugreifen.

"Ich werde es nicht zurück nehmen, da es die Wahrheit ist. Du hälst dich für etwas Besseres. Du denkst du bist der Beste, das keiner dich schlagen könnte. Doch falsch gedacht, Trey. Christian konnte dich mit seinen Männern überwältigen. Du hast ja mitbekommen was aus deinem Vater geworden ist. Er ist ein Trinker geworden, schlug seine Familie. Deine Schwestern. Er dachte keiner könnte es mit ihm aufnehmen und genau so verhälst du dich auch gerade. Du bist genauso wie er."

Die nächsten Ereignisse spielten sich zwar extrem schnell ab, dennoch war es wie in Zeitlupe.

Trey holte mir seinem rechten Arm aus, Hunter duckte sich und rammte seine Schulter in Treys Bauch, schob ihn bis er gegen den Tisch knallte. Einiges vom Geschirr fiel runter und Scheiben zierten dann den Boden.

"Hört auf!", schrie ich sie jetzt doch an, doch wahrscheinlich bekamen sie nicht mal mit, dass ich im gleichen Raum war.
Hunter und Trey schlugen sich gegenseitig in die Mägen, ins Gesicht und Gott weiß wohin.
Ich rannte auf das gewaltsame Vorgehen zu und packte Hunter am Arm, bevor er Trey wieder eine verpasste.
Doch er riss sich los, schubste mich nach hinten, weswegen ich nach rückwärts taumelte.
Immer und immer wieder schrie ich, dass sie aufhören sollten, doch sie nahmen mich nicht wirklich wahr.
Ich musste mir etwas einfallen lassen, bevor noch jemand den anderen umbrachte.
Denk nach, Luna. Denk nach.
Dann wie von allein sprinteten meine Beine los und zwar in Richtung Treppe.
Ein Paar mal stolperte ich, doch nach ein paar mal abbiegen und kurz Luft holen kam ich an meinem Ziel an.
Wie eine Verrückte hämmerte ich an der großen Holztür.
Ein völlig überrumpelter Dave stand vor mir.
"Was ist denn, Luna? Wieso bist du so aufgebracht?"
"Hunter und Trey schlagen sich gerade die Schädel ein", platzte es aus mir herraus und ohne auf seine Antwort zu warten, zog ich an seinem Arm und zerrte ihn rennend mit nach unten.
Wie erwartet prügelten sich die beiden weiterhin.
Möbel waren umgeschmissen, Scheiben lagen auf den Boden, Bilder an den Wänden hingen schief.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt