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Es war Mittags als sich alles wieder beruhigt hatte.
Hunter und ich saßen auf dem Sofa, mein Kopf war an seiner Schulter, sein Arm war um mich gelegt. Solche Momente sollte es öfter geben.

Dave und Trey waren irgendwo hingegangen, ich hatte nicht nachgefragt.
Kiki war bei ihrer Familie, da sie irgendein Familienessen geplant hatten.
"Ich kann auch was anderes anmachen, wenn du was anderes schauen möchtest?", bot mir Hunter monoton an.
Um ehrlich zu sein passte ich gar nicht auf was im Fernseher lief, ich war viel zu vertieft in meinen Gedanken.
Die letzten Ereignisse kamen alle so schnell auf einmal, man musste das erst verarbeiten.
"Nein, schon gut", antwortete ich leise, blickte ich ihn von der Seite an. Hunters Blick war stur auf den TV gerichtet, also blickte ich auch kurz drauf, um zu wissen was überhaupt lief - Football.
War ja klar.
Männer und ihr Sport.

"Hunter, kann ich dich mal was fragen?"
Ohne seine Augen in meine Richtung zu bewegen gab er nur ein knappes "Ja" von sich.
"Als ich damals bei dir geschlafen habe und Vivian dann im Zimmer stand, meinte sie: 'Du weißt ganz genau, sie wäre enttäuscht von dir.' Wen hat sie damit gemeint?"
Es gebrauchte schon eine riesen Menge an Mut diese Frage zu stellen, doch ich wollte mir in Zukunft nicht vorwerfen müssen es nicht getan zu haben.
"Das tut nicht zur Sache", meinte er gleichgültig, wagte es weiterhin mich nicht anzuschauen.

Es machte mich rasend, da er mir nie etwas anvertraute.
Ich entfernte mich von Hunter, setzte mich ans Ende vom Sofa.

Wieder schwiegen wir uns an.
Ich hasste diese gedrückte Stimmung, am liebsten hätte ich laut geschrieen.

Nach ungefähr einer halben Stunde, die ich mit nichts tun verbrachte, stand ich auf, um mir etwas zu trinken zu holen.

"Hey, wohin gehst du?"

"In die Küche. Ich bin durstig. Möchtest du auch etwas?"

Jetzt sah er mir in die Augen.
Etwas funkelte in seinen Augen, das ich nicht deuten konnte.
Seine Augen musterten gierig meinen Körper von oben nach unten und dann wieder nach oben.
Ich hab mich dazu beschlossen mich doch nochmal umzuziehen.
Da ich es bequemer haben wollte, zog ich eine Leggins und ein Top an, mit einer Strickjacke darüber.

"Komm doch lieber mal her", kam von Hunter, auf seinen Lippen lag ein leichtes Lächeln.
Ich stapfte ohne Wiederrede zu Hunter, er zog mich auf seinen Schoß.
Linkes und rechtes Bein neben ihm gestützt.
Seine Hände fuhren mir unter meinem Oberteil den Rücken entlang, dann nach vorne zu meinem Bauch.
Meine Haut fing an zu kribbeln, es war wohltuend.
Ich schloss meine Augen, um die verführerischen Berührungen besser aufzunehmen.
Hunter platzierte mich so, dass ich auf dem Rücken lag, er über mir.
"Du bist wunderschön", hauchte er in meine Halsbeuge bevor er meine Haut dort mit einem Kuss zum Brennen brachte.
"Wer war dieser Typ als ich dich abholt habe?", erforschte er nachdem er meinen Hals fertig liebkoste. Einen noch schlechteren Zeitpunkt hätte er nicht aussuchen können.
Mit einem Schnaufen schob ich Hunter von mir, setzte mich auf.
"Hätte die Frage nicht auch bis nachher warten können?" Ich rückte meine Kleidung wieder richtig.
"Wann später? Wenn du dich mit deiner Mutter triffst oder wenn du heimlich hinter meinem Rücken zu deiner Frauenärztin gehst?", entgegnete er mir wütend.
"Was? Wie...?"
Wie konnte er es herausfinden?
"Langsam müsstest du wissen, dass ich meine Mittel und Wege habe. Wieso gehst du zu deiner Frauenärztin?"
"Zur Untersuchung. Man sollte sich regelmäßig untersuchen lassen."
Gelogen hatte ich ja nicht.
"Luna, du kannst es mir sagen."
Hunter erwiderte den Blickkontakt mit durchschauenden Blick.
"Genau so wie du mir so viel anvertraust? Ich wollte schon öfter etwas wissen von dir, von deiner Vergangenheit, doch du weichst immer aus. Ich hätte ger e gewusst, was die Narben auf deinem Körper bedeuten, wen Vivian damals gemeint hatte, was genau deine Arbeit ist. Doch nie erzählst du mir was. Nie", antwortete ich genervt, wandte meinen Blick bedrückt ab.
"Luna, versteh doch. Ich kann dir es nicht sagen", versuchte er mir klar zu machen, doch ich konnte mir keinen Grund ausmalen weswegen es so war.
"Wieso denn nicht, Hunter? Vertraust du mir nicht?", fragte ich ihn, sah ihm wieder in seine blauen Augen.
Hunter atmete tief durch.
"Natürlich vertraue ich dir."
"Davon merke ich aber nichts", fauchte ich sauer, stand auf und verließ den Raum.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt