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LUNA'S POV

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit steckte ich in diesem Baum und wartete auf Hunter.
Das Holz kratzte mich an manchen Hautstellen, meine Pose war sehr unbequem und ich wollte nicht daran denken wie viele Insekten dort waren.

"Luna, komm raus", ertönte endlich Hunters erlösende Stimme.
Ich quetschte mich raus und stolperte tollpatschig über eine Wurzel, die aus dem Boden ragte.
Warum war die auch da platziert?

"Verdammt!", fluchte ich, Hunter half mir dann nach oben.
Ich erhob meinen Blick und machte vier Personen aus.
Hunter, Meg und zwei mir unbekannte.
"Was hat das zu bedeuten?", fragte ich Hunter ängstlich.
"Keine Sorge, Luna. Ich erkläre dir alles Zuhause."
Hunter gab mir einen Pulli zum drüber ziehen und dann marschierten wir auch wieder zurück in Richtung Hunters Haus.
Naja, das nahm ich mal an.

"Hunter, wer sind diese Leute?"
Den ganzen Weg versuchte ich mehr herauszufinden, doch mir wurde kein einziges Detail genannt. Die Neugierde in mir hätte mich beinahe von innen zerrissen.

Die Wärme brachte meine kalte Haut zum Brennen, als wir das Haus betraten und ins Wohnzimmer marschierten.
"Setz dich", wies mir Hunter an, als er zum Kamin lief, um diesen anzuschüren.
"Ich setze mich erst, wenn ich weiß was zum Teufel hier los ist", protestierte ich, regte das Kinn in die Höhe.
"Luna, sei für einen Moment mal nicht so stur und setz deinen Arsch auf das Sofa", knurrte Hunter mich an und blamierte mich so vor Meg, einer unbekannten Frau und einem fremden Mann.
Damit Hunter nicht noch wütender wurde, setzte ich mich hin und der Mann nahm ebenfalls Platz.
"Luna, mein Name ist Claudio und das ist Patricia. Wir wurden von Andrew Ohara geschickt. Der Bruder von Christian Ohara. Wir sind zwar Poison Ghosts doch wir arbeiten ausschließlich für Andrew und seinen Vater. Andrew hat uns geschickt, da er denkt, dass du uns zu Jemanden führen kannst, aber ich denke diesen Jemand haben wir schon gefunden", erklärte mir Claudio und blickte folgend zu Hunter, der nun neben Meg stand.
"Andrew denkt ebenso, dass Christian eine Bedrohung für Jeden in seinem Umfeld ist. Er will euch vorschlagen zusammen zu arbeiten, um ihn und seine kleine Armee aufzuhalten. Selbst wenn Christian ausgeschaltet wäre, seine Anhänger würden bis zu deren Tod keine Ruhe geben", meldete sich Patricia zu Wort und sprach dabei Hunter an, der mit seiner Mimik kein bisschen etwas verriet.
"Christian wird in zwei Monaten in Italien sein und er wird nicht mit uns rechnen, wenn wir dort auf seinem Ball aufkreuzen, um ihn und seine Männer auszuschalten. Es wird jeder von ihnen dort sein, dazu bestehen keine Zweifel", erklärte sie weiter.
"Wieso sollte Andrew seinen eigenen Bruder den Tod wünschen?", erkundigte ich mich und visierte dabei Claudio an, der noch gegenüber von mir saß.
"Er und seine restliche Familie hofften immer, dass Christian es einsehen wird und zurück schrauben würde, doch das tat er nie. Er tötet gegen Vereinbarungen und das bringt den Poison Ghosts einen schlechten Ruf. Der Rest von uns hält sich streng an die Vereinbarungen. Christian wird niemals aufhören zu töten, er steht darauf. Er liebt es zu Foltern und zu Töten", teilte uns Claudio mit.
"Was hat das ganze mit Luna zu tun?", erforschte Meg mit verschränkten Armen und skeptischen Blick.
"Christian wird sie auf den Ball einladen, als seine Begleitung. Sie wird hingehen und ihn ablenken, sodass wir erst seine Männer einen nach den anderen im Hintergrund umlegen können und dann Christian in eine Falle locken können. Wir werden sie darauf vorbereiten. Ihr das Kämpfen beibringen, Informationen sammeln, Waffennutzung und alles, was sie brauchen wird."
"Kommt gar nicht in Frage", sagte Hunter im strengen Ton, "Sie wird damit gar nichts zu tun haben."
"Hunter, das ist die Chance. Ich finde zwar nicht, dass wir so viele umbringen müssen, doch ich könnte ihn ablenken. Wir könnten seine Anhänger überreden oder vielleicht auch Christian selbst", kam von mir und ich visierte ihn an, "Es reicht langsam. Das ist meine Entscheidung und nicht deine. Es ist mein Leben und nicht deins. Ich hab es langsam echt satt."
Ich stand entschlossen auf, marschierte ein paar Schritte in die Mitte.
"Ich werde mit Christian dort hingehen und du wirst mich nicht aufhalten können. Du sagst zwar, dass ich damit nichts zu tun hab, doch ich steck dort schon mittendrin, Mister", zischte ich Hunter an, verließ dann den Raum, um nach oben zu gehen.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt