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Ein nerviges, schrilles Geräusch riss mich aus meinen Träumen.

Ist das mein Handy?

Wie viel Uhr ist es überhaupt?

Warte, es hat aufgehört.

Langsam öffnete ich meine Augen, machte aus, wie Luna gerade mit der Decke um sich gewickelt ins Badezimmer schlich und die Tür ein wenig zu schob.
Neugierig und stutzig begab ich mich ebenfalls dort hin.

Wer ist da dran? Was macht sie?

Still schielte ich durch den Spalt, um zu sehen, was vor sich ging.
Vielleicht sollte ich es nicht machen, da ich ihr vertrauen konnte, doch meine Neugierige war zu stark.

"Oh, nein. Tut mir leid! Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, Mom... Danke. Ja, ich werde sofort los fahren... Hab dich auch lieb."

Luna legte auf und ließ sich auf den Badewannenrand nieder, legte den Kopf in ihren Nacken.
Ein Blick auf den Wecker verriet mir dass es 12:37 Uhr mittags war.

LUNA'S POV

Mist! Wie viel Uhr ist es?

Nachdem mich das Handy grausam aus den Schlaf gerissen hat und ich damit ins angrenzende Zimmer tappste, um Hunter nicht aufzuwecken, viel mir erstmal auf, was für ein Tag wir überhaupt hatten.

"Luna? Wo bleibst du denn? Es ist schon Alles vorbereitet!"

"Oh, nein. Tut mir leid! Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, Mom... Danke. Ja, ich werde sofort los fahren... Hab dich auch lieb."

Damit verabschiedete ich mich von meiner Mom und sobald das Gespräch beendet war, warf ich meinen Kopf nach hinten.

Dieses Mal ist es nicht so schlimm! Bestimmt nicht. Alles wird gut. Tief ein- und ausatmen!

Noch einmal blickte ich auf den Bildschirm und erblickte mehrere verpasste Anrufe und Nachrichten von Lia, Kiki und auch von Anderen.
Ups...

Kurz lauschte ich, um zu überprüfen, ob Hunter noch am Schlafen war und ja, alles war ruhig.

Meine Gedanken wanderten zu den vergangenen Stunden und sofort musste ich dümmlich vor mich hin grinsen.
Das war so ziemlich das beste Geschenk, dass ich je bekommen konnte.

"Happy Birthday", murmelte ich mir selbst zu.
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"Alles Gute zum Geburtstag, Luna!"

Sobald ich unser Haus betrat, kam meine Mom auch schon auf mich zugeeilt und erdrückte mich beinahe mit ihren Armen.
Ich musste lachen, denn meine Mutter ist immer so aufgedreht, wenn einer Geburtstag hatte.
Sie liebte es einfach, selbst wenn es nicht ihrer war.
Da unterschieden wir uns. Ich mochte Geburtstage, eigentlich nur meine eigenen, nicht.

"Okay, komm mit!", wies sie mich grinsend an, führte mich ins Wohnzimmer.
"Mom, du musstest mir nichts besorgen. Ich wurde doch nur Neunzehn. Nichts Besonderes", lachte ich ihr zu.
"Ja, ich weiß. Es ist auch nichts Großartiges."

Von wegen nichts Großartiges. Das letzte Mal, als sie das gemeint hatte, schenkte sie mir ein Flugticket, um Aliyah zu besuchen.
Es war zwar nicht das Gelbe vom Ei, da ich sie somit mit Gregory alleine ließ, doch sie ließ mich nicht Zuhause bleiben.

"Hier."
Sie reichte mir einen weißen Umschlag.
"Wehe, das ist ein Flugticket", scherzte ich.
"Keine Angst, Maus."

Neugierig öffnete ich vorsichtig den Umschlag, war gespannt was sich dahinter verbarg.
Zum Vorschein kam fünf hundert Dollar Scheine, weswegen mein Mund staubtrocken wurde und mir das Herz in die Hose rutschte.

Behind Broken Eyes✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt