Kapitel 6

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Um fünf klingelte sein Wecker.
Knut hatte erträglich geschlafen und hüpfte aus dem Bett. 
Erstmal das Smartphone mit Kopfhörern ausstatten und sich gemütlich mit harten Riffs berieseln lassen, während er sich entspannt anzog. 
Als er in die Küche kam, saß Victoria schon grinsend am Küchentisch. 
Vor sich ihre Tasse mit warmen Kakao und in seiner, wie jeden Morgen , frisch gebrühter Kaffee mit etwas Milch. 
Dazu gab es warmen Toast. 

Es war schon ungewöhnlich, daß sie schon wach war. 
Victoria war eine absolute Langschläferin und ein fürchterlicher Morgenmuffel. 
Doch heute war sie sogar halbwegs ansprechbar!

Headbangend setzte sich Knut an den gedeckten Tisch. Als das Lied vorbei war, zog er die Kopfhörer ab und legte sie samt Smartphone zur Seite. 
"Moin Maus". 
"Moin", kam noch arg verschlafen. 
"Was machst du so früh hier?", wollte er wissen. 
"Muß auch arbeiten, von neun an", erklärte sie, während sie genüsslich ihren Kakao trank. 
Er sah auf seine Armbanduhr: es war gerade mal viertel vor sechs und das Modehaus lag nicht irgendwo am anderen Ende der Welt, sondern war in weniger, als dreißig Minuten per Bahn locker zu erreichen. 

"Maus", bohrte er weiter. 
Sie stand auf und tat, als hätte sie ihn nicht gehört. 
Herrje, sie war tierisch aufgeregt und wollte doch unbedingt, daß er einen grandiosen Tag hatte. Und vielleicht ein leckerer Kaffee so hin und wieder für sie raussprang. 
Leichtfüßig tänzelte sie in ihrem Nachthemd in Richtung ihr Zimmer. 

Knut atmete tief durch, dann setzte er seine Kopfhörer wieder auf und schaute sich die neueste Folge des Animes an, den er derzeit schaute. 
Danach machte er sich fertig für seinen Arbeitstag. 

Victoria war zwischenzeitlich auch angezogen, trug, wie es Vorschrift war, eine schwarze Hose und eine silbergraue Bluse. 

Als Knut wieder in die Küche kam, drehte sie sich grinsend zu ihm um, in der Hand hielt sie eine kleine Plastikbox mit grünem Deckel:" Hab dir ne Snackbox gemacht."

Er grinste und packte die Box schnell in seinen Rucksack, der ein frisches Hemd und einige weitere Dinge um den Tag zu überstehen enthielt. 

Victoria drückte ihn nochmal herzlich, dann machte er sich auf den Weg. 
Passenderweise lief gerade ein Lied in dem es hieß:"... see the white in their eyes, Caroleans marching on..."
Irgendwie ging es ihm ähnlich.  Er würde zwar nicht für den König kämpfen, aber sich durch einen Morgen voller Menschen, was mindestens ähnlich anstrengend werden dürfte. 
Nach einer kurzen Fahrt in die Stadt, stand er pünktlich um viertel vor sieben vor der Tür. 

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