Kapitel 73

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Über die nächsten Tage spielten sich die Routinen allmählich ein. 

Chris beschloss unter der Woche dreimal ins Fitnessstudio zu gehen, damit sein Wochenende für Prinzessin blieb. An diesen Tagen schlief er in seiner Wohnung, sonst zog er es vor bei ihr zu sein. 

Allmählich neigte sich der Oktober dem Ende zu.

Etwa eine Woche vor Halloween fragte Prinzessin beim Abendessen:"Wie feierst du eigentlich Geburtstag?" Knut schmunzelte, während Chris fast seine Gabel aus der Hand fiel:"Ehm , gar nicht?!" Enttäuscht schaute sie ihn an und zog eine Flunsch. Im Stillen hatte sie sich nämlich schon ein paar Gedanken gemacht, lag sein Geburtstag doch günstig auf einem Samstag. 

"Prinzessin", begann er liebevoll, "ich habe meinen Geburtstag schon eine Ewigkeit nicht gefeiert und ziehe es vor, es dabei zu belassen. Unter der Woche arbeite ich normal und vergesse ihn liebend gerne. Am Wochenende bin ich ins Studio und habe Sport gemacht bis zum Exzess." Knut nickte verständnisvoll, während sie noch ein Stück weiter in den Stuhl rutschte. So hatte sie sich das nicht vorgestellt! Traurig murmelte sie:"Und ich wollte backen. Menno." Frustriert verschränkte sie die Arme vor der Brust. Hilfesuchend schaute Chris zu Knut. Dieser erklärte gelassen:"Normalerweise darf Maus Kuchen backen und etwas Deko verteilen. Wir frühstücken den Kuchen und es gibt ein kleines Geschenk. Dann noch Abendessen zusammen." Chris blickte sie an:"Ok, einverstanden. Du darfst backen und Abendessen." Glücklich lachte sie ihn an. 

Am Freitag Abend war es soweit, nach dem Abendessen scheuchte sie ihre Jungs kichernd aus dem Wohnzimmer. Da Chris Deko so gar nicht mochte, hing sie nur eine Happy Birthday Girlande auf. Auch die Tischdeko reduzierte sie auf das Minimum, eine schwarze Tischdecke, dazu weiße Teller und silbernes Besteck. Lediglich die Servietten faltete sie zu kleinen Fledermäusen. 

Am nächsten Morgen weckte sie ihn liebevoll mit einem zärtlichen Kuss. "Happy Birthday, mein dunkler Engel." Schläfrig zog er sie näher an sich. Seine warme Haut lud zum Kuscheln und sich daran anschmiegen ein. Langsam wurde er wach. 

Nach seiner Morgenroutine tapste Chris ins Wohnzimmer und blieb, wie angewurzelt stehen! Knut saß grinsend, wie ein Honigkuchenpferd auf der Couch. Maus hatte sich an die Vorgabe der wenigen Deko gehalten, die Deko, die sie benutzt hatte, war in elegantem Schwarz mit etwas Silber gehalten. Staunend blickte er sich um, bevor er  sich völlig fasziniert auf seinen Platz setzte. 

"Happy Birthday, dunkler Engel", sang Prinzessin, als sie seinen Kuchen aus der Küche brachte. Ihm blieb der Mund offen stehen, als sie das Kunstwerk vor ihn stellte. Ein delikater Kuchen, einerseits mit weißer Schokolade und einem Engelsflügel, andererseits mit dunkler Schokolade und einem Dämonenflügel verziert. Dazwischen brannte eine Wunderkerze in Form der 24. 

Chris war überwältigt! Er saß staunend vor dem Meisterwerk und betrachtete es ehrfürchtig. Als die Wunderkerze heruntergebrannt war, reichte ihm Knut das Tortenmesser. Betrübt blickte er ihn an:"Ich soll doch nicht etwa dieses Kunstwerk zerstören?!" Prinzessin kicherte:"Naja, der Kuchen ist zum Essen gedacht." Rasch rannte sie in ihr Zimmer und holte ihr Telefon. Dann knipste sie ihn von allen Seiten, bevor Chris ihn feierlich anschnitt. Nicht nur von Außen war er ein Gedicht, bestand er doch im Inneren aus feinstem hellem und dunklem Biskuitteig, der mit fruchtiger Kirschmarmelade gefüllt war. 

Nach dem herrlichen Frühstück entschwand Knut in sein Zimmer, nur um kurz darauf mit einem kleinen Präsent wieder zu kommen. "Happy Birthday, Boss", grinste er zufrieden, als er Chris das Päckchen gab. Er hatte es sorgsam in lila-silber gestreiftes Papier gepackt und , da Maus ihn oft genug darauf hingewiesen hatte, sogar mit einer Schleife versehen gehabt! 

Vorsichtig, als bestünde das ganze aus Glas, öffnete er das Präsent. Darin lag eine DVD von Duenkirchen und ein T-Shirt mit der bezeichnenden Aufschrift :to hell and back. Chris strahlte ihn an, das war typisch Knut, er würde nie etwas schenken, was irgendwo einstaubt oder nutzlos wäre. Freundschaftlich klopfte er ihm auf den Rücken:"Danke." 

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